Wie bekannt, betreibe ich trotz meiner schon erschienen Publikation über den Dresdner Maler, Dichter und Kunstwissenschaftler Dr. Walter Timmling (siehe auch das Blog-Posting:
http://barrynoa.blogspot.com/2008/12/der-tanatra-kunst-verlag-empfiehlt_15.html ) weiterführende Studien zu Leben und Werk Timmlings. Es war und ist erfreulich, daß mich bei diesen Forschungen die verschiedensten Institutionen und Privatpersonen sowohl in der Vergangenheit wie auch in der Gegenwart immer mit großem Engagement unterstützt haben. Im Laufe der Zeit tat sich so ein umfassender Überblick über Walter Timmling auf. Timmling hatte Zeit seines Lebens unter seinen schwachen Lunge zu leiden gehabt. Heilung versprach in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts ein Kuraufenthalt in Davos. Durch die freundliche Hilfe der Mitarbeiter der „Bibliotheken der Landschaft Davos“, welche Davoser Archive durchforstet haben, konnte der Nachweis des Aufenthaltes von Walter Timmling dort in den Jahren 1926 und 1927 nachgewiesen werden. Timmling hatte ja seine allererste Ausstellung von Bildern seines frühen Schaffens 1926 in Davos.
Jedenfalls bekam ich dankenswerter Weise Kopien der Fremdenlisten aus den „Davoser Blättern“ von 1926 und 1927 zugesandt. Ganz besonders gefreut habe ich mich über die alte Aufnahme des Sanatoriums Solsana aus dem Jahre 1928. Dieses existierte nur von 1924 bis 1937. Dr. Walter Timmling war dort Patient von Dr. Vogel-Eyserns. Nach den Kuraufenthalten in Davos hatte sich die Gesundheit von Timmling stabilisiert, aber schon in den Jahren der Herrschaft der Nationalsozialisten ging es mit ihm gesundheitlich bergab. Kuraufenthalte in der Schweiz konnte er sich finanziell nicht mehr leisten, da er als Künstler geächtet war und hauptsächlich auf Mäzene angewiesen war, wie dem Erbtruchseß von Alvensleben auf dessen Schloß er geraume Zeit lebte bevor er 1938 verhaftet wurde und aufgrund von faschistischen Gesetzen bis 1945 inhaftiert war. Daß diese Inhaftierung seiner schon angeschlagenen Gesundheit abträglich war, dies steht außer Frage. Er konnte sich in den Hungerjahren nach 1945 auch nicht wieder erholen und verstarb 1948 an eben dieser Lungenkrankheit.
Zu DDR-Zeiten bekam ich aus Erxleben auf meine Anfrage einen aufschlußreichen Bericht über Timmlings Aufenthalt auf Schloß Erxleben (siehe Scan). Bezeichnend, daß ihn eine Augenzeugin als eine „halbverhungerten Menschen“ beschrieb. Zu DDR-Zeiten traute man dem Erbtruchseß von Alvensleben diese antifaschistischen Samariterdienste nicht zu, deshalb der Verweis auf die Frau des Herrn von Alvensleben. Fakt ist aber, daß der Erbtruchseß Albrecht von Alvensleben aus dem KZ entlassene Sinti und Roma und verfemte Künstler bei sich aufnahm und sie so eine gewisse Zeit vor dem Zugriff der Gestapo bewahren konnte. Bekannt sind ja die indirekten Angriffe des SA-Hetzblattes „Der Stürmer“ gegen den Erbtruchseß von Alvensleben wo von dem „dekadenten Herrn von A auf seinem Schloß“ geschrieben wurde, was aber den Herrn von Alvensleben nicht einschüchterte. Bezeichnend auch ein herzlicher Brief an die Frau von Walter Timmling, Charlotte Timmling, vom 13. Januar 1940 worin die Familie von Alvensleben den Timmlings ihre Solidarität bekundete, ein durchaus mutiger Brief, denn Walter Timmling saß da ja schon über zwei Jahre im Gefängnis. Als Scan ein Foto von Walter Timmling welches die Familie seiner Gönner zeigte, aufgenommen im August 1935.
http://barrynoa.blogspot.com/2008/12/der-tanatra-kunst-verlag-empfiehlt_15.html ) weiterführende Studien zu Leben und Werk Timmlings. Es war und ist erfreulich, daß mich bei diesen Forschungen die verschiedensten Institutionen und Privatpersonen sowohl in der Vergangenheit wie auch in der Gegenwart immer mit großem Engagement unterstützt haben. Im Laufe der Zeit tat sich so ein umfassender Überblick über Walter Timmling auf. Timmling hatte Zeit seines Lebens unter seinen schwachen Lunge zu leiden gehabt. Heilung versprach in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts ein Kuraufenthalt in Davos. Durch die freundliche Hilfe der Mitarbeiter der „Bibliotheken der Landschaft Davos“, welche Davoser Archive durchforstet haben, konnte der Nachweis des Aufenthaltes von Walter Timmling dort in den Jahren 1926 und 1927 nachgewiesen werden. Timmling hatte ja seine allererste Ausstellung von Bildern seines frühen Schaffens 1926 in Davos.
Jedenfalls bekam ich dankenswerter Weise Kopien der Fremdenlisten aus den „Davoser Blättern“ von 1926 und 1927 zugesandt. Ganz besonders gefreut habe ich mich über die alte Aufnahme des Sanatoriums Solsana aus dem Jahre 1928. Dieses existierte nur von 1924 bis 1937. Dr. Walter Timmling war dort Patient von Dr. Vogel-Eyserns. Nach den Kuraufenthalten in Davos hatte sich die Gesundheit von Timmling stabilisiert, aber schon in den Jahren der Herrschaft der Nationalsozialisten ging es mit ihm gesundheitlich bergab. Kuraufenthalte in der Schweiz konnte er sich finanziell nicht mehr leisten, da er als Künstler geächtet war und hauptsächlich auf Mäzene angewiesen war, wie dem Erbtruchseß von Alvensleben auf dessen Schloß er geraume Zeit lebte bevor er 1938 verhaftet wurde und aufgrund von faschistischen Gesetzen bis 1945 inhaftiert war. Daß diese Inhaftierung seiner schon angeschlagenen Gesundheit abträglich war, dies steht außer Frage. Er konnte sich in den Hungerjahren nach 1945 auch nicht wieder erholen und verstarb 1948 an eben dieser Lungenkrankheit.
Zu DDR-Zeiten bekam ich aus Erxleben auf meine Anfrage einen aufschlußreichen Bericht über Timmlings Aufenthalt auf Schloß Erxleben (siehe Scan). Bezeichnend, daß ihn eine Augenzeugin als eine „halbverhungerten Menschen“ beschrieb. Zu DDR-Zeiten traute man dem Erbtruchseß von Alvensleben diese antifaschistischen Samariterdienste nicht zu, deshalb der Verweis auf die Frau des Herrn von Alvensleben. Fakt ist aber, daß der Erbtruchseß Albrecht von Alvensleben aus dem KZ entlassene Sinti und Roma und verfemte Künstler bei sich aufnahm und sie so eine gewisse Zeit vor dem Zugriff der Gestapo bewahren konnte. Bekannt sind ja die indirekten Angriffe des SA-Hetzblattes „Der Stürmer“ gegen den Erbtruchseß von Alvensleben wo von dem „dekadenten Herrn von A auf seinem Schloß“ geschrieben wurde, was aber den Herrn von Alvensleben nicht einschüchterte. Bezeichnend auch ein herzlicher Brief an die Frau von Walter Timmling, Charlotte Timmling, vom 13. Januar 1940 worin die Familie von Alvensleben den Timmlings ihre Solidarität bekundete, ein durchaus mutiger Brief, denn Walter Timmling saß da ja schon über zwei Jahre im Gefängnis. Als Scan ein Foto von Walter Timmling welches die Familie seiner Gönner zeigte, aufgenommen im August 1935.
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