Mittwoch, 19. Februar 2014

Warnglöckchen am Halsband von freilaufenden Katzen würde Millionen Singvögeln das Leben retten



Laut Landesbund für Vogelschutz (LBV) werden jährlich durch Katzen rund 200 Millionen Singvögel getötet. Ein Vogelschützer aus Neustadt an der Aisch (Bayern) hatte 2013 in einer Petition die Einführung einer Warnglöckchenpflicht für freilaufende Katzen gefordert. Die Glöckchenpflicht sollte Vogelleben retten. Der bayerische Landtag, der darüber zu befinden hatte, erklärte die Petition des Mannes jedoch ohne lange Aussprache für abgelehnt. Ist nun ein Glöckchen für Katzen zum Schutz der Vögel eine gute Idee? Ich finde: Ja!

Daß Katzen eine große Gefahr für Vögel sind, ist in der Fachwelt nicht umstritten. 2013 erschien in der US-Zeitschrift „Nature Communications“ ein Aufsatz dreier Wissenschaftler zu dem Thema. Danach fallen weltweit alljährlich zwischen 1,4 und 3,7 Milliarden Vögel freilaufenden und verwilderten Hauskatzen zum Opfer. Wenn Katzenhalter ihren Katzen ein Flohhalsband umlegen können, dann kann man es ihnen und den Katzen wohl auch zumuten, daß freilaufende Katzen ein Halsband mit Glöckchen tragen, wenn dadurch Millionen von Vögeln, aber auch Frösche, Kröten, Lurche etc. gerettet werden können.
Ich finde es sowieso merkwürdig, daß es kein Gesetz mehr gibt, daß es verbietet Katzen zur Brutzeit der Vögel frei laufen zu lassen, wie es das mal früher gab.

Ist es nicht merkwürdig, daß es Freigangkatzenhalter nicht stört, daß durch das Nichttragen eines Warnglöckchens Millionen von Wildtieren, besonders Vögel, sterben müssen? Tierfreunde sind diese „Katzenfreunde“ nicht, ganz im Gegenteil. Wenn diese nun behaupten, daß die Natur sich selbst regelt, dann kann man nur entgegnen, daß sie das nicht tut, denn der Mensch hat die Katze in eine intakte Natur eingeführt, wo sie gar nicht hingehört. In unsere Natur gehört nur die europäische Wildkatze, und die ist vom Aussterben bedroht und deren Raubzüge sind unerheblich, gegen das Millionenheer von Hauskatzen die in der Natur räubern.

Auch ich finde Katzen allerliebst und ich mag sie, sehe aber, daß sie eigentlich nicht in unsere Gegend passen, wo sie angestammte Tiere geradezu ausrotten. Das Mittel des Warnglöckchen ist ein tierfreundliches. Es schadet der Katze nicht und rettet aber Millionen von Wildtieren das Leben. Menschen die sich als Tierfreunde bezeichnen, die den Artenrückgang in unserem Land mit Krokodilstränen beklagen und beim Thema Hauskatze keinen Handlungsbedarf sehen, sind meines Erachtens Heuchler und Doppelmoralisten.

Schon um 1900, vor 100 Jahren, banden verantwortungsvolle Tierschützer ihren Hauskatzen ein Warnglöckchen um, wie man auf alten Postkarten aus meiner Sammlung von Postkarten um 1900 sehen kann, siehe obigen Scan.

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