Phillipe H. Noyer´s (1917-1985) bekanntestes Bild ist wohl zweifellos das Porträt des Marschall Petain, als dieser die von Deutschland abhängige „Revolution Nationale“ ausrief und er in Vichy der bekannten französischen Marionettenregierung vorstand, siehe hier:
Geschadet hat Noyer dies nicht im Nachkriegs-Frankreich, was verwundert, denn mit Kollaborateuren ging man nach der Befreiung Frankreichs ansonsten nicht glimpflich um. Deutsche Maler, die Hitler gemalt hatten, kamen nach 1945 schlechter weg, sie wurden schlichtweg verfemt.
Ich mag Noyer wegen einer Werbung für die Limonadenmarke „Brault“, die er 1938 anfertigte und die noch heute viele Liebhaber hat, weil sie unnachahmlich spritzig ist und wie kaum eine andere Limonadenwerbung solch einen Erfolg hatte. Großartig, wie po-entblößte Nixen um die sprudelnde Limonade springen und tanzen, siehe Abbildung ganz oben.
In den Nachkriegsjahren wurden Noyer´s Bilder pastöser. Schlanke, zarte langgliedrige Menschen bevölkerten nun seine Bilder, oft mit großen Raubkatzen drapiert, siehe Abbildungen unten. Auch bekam er Porträtaufträge von Dutzenden von Persönlichkeiten, darunter Elizabeth Taylor, Dinah Shore, Jean Wallace und den Kindern des Schauspielers Alan Ladd und Produzent Alan Lerner.
"Meine Bilder sind, was sie zu sein scheinen, nichts mehr, nicht weniger", sagte Philippe Noyer einmal einem Kritiker. "Manche sind ernst, manche nicht, aber ich habe immer gemalt, was ich gefühlt habe."
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen