Antispeziesistische Praxis heißt, darauf hinzuwirken, daß (Tier-) Ausbeutung beendet wird – und dafür einzustehen, die Trennung der Kämpfe gegen die Unterwerfung der nichtmenschlichen Tiere und gegen die Unterwerfung von Menschen aufzubrechen.
Eine Welt ohne Menschen wäre besser: Antinatalistische Aktion „Voluntary Human Extinction Movement“, Foto: Séverine de Vulcain
Gestern Abend, zwei Stunden nachdem ich meinen „Fridays-for-Future"-Blogbeitrag ( http://barrynoa.blogspot.com/2019/04/moralisch-verkommen-die-forderungen-von.html ) reingesetzt hatte, rief mich ein Jugendlicher der „Antispeziesistischen Aktion“ an. Es ergab sich ein anregendes Gespräch. Der Jugendliche wollte erst nur mich darauf hinweisen, daß ich die Jugend nicht über einen Kamm scheren solle, was ich nicht beabsichtigte, sondern er wies darauf hin, daß es neben diesen Schmalspur-Jugendlichen von „Fridays-for-Future“ auch andere Jugendliche mit Aktionen gäbe, die allerdings von den Medien keinerlei Beachtung fänden, und diese dadurch natürlich sich nicht zu Massenbewegungen entwickeln können.
Das ist richtig, zeigt aber, daß das Establishment nur die Bewegungen hochpuscht, die dem System genehm sind. Verschweigen von nicht genehmen Bewegungen ist auch eine Taktik, die zum Erfolg führt. Diese schwedische Greta wurde ja bekanntlich auch von den Medien hochgepuscht, während über die Schwedin Izabella (http://barrynoa.blogspot.com/2019/02/schwedens-anti-greta-die-15jahrige.html) geschwiegen wurde, welche die Jugend-Gelbwesten-Bewegung in Schweden initiiert hat. Dem Establishment ist es wichtig, daß die Jugend sich in der systemkonformen „Fridays-for-Future"-Bewegung engagiert und nicht etwa auf den Gedanken kommt sich der Gelbwesten-Bewegung anzuschließen. So kanalisiert man den Enthusiasmus der Jugend in für das System ungefährliches Fahrwasser.
Mein Telefonpartner wies darauf hin, daß die „Fridays-for-Future"-Demonstranten egoistische Motive mit der „Rettung“ des Klimas verfolgen. Sie wollen auch in Zukunft ihr parasitäres Leben (meine Definition) leben, auf Kosten der anderen Lebewesen und sehen dies durch den Klimawandel gefährdet. Statt antispeziestisch zu denken, denken sie nur an sich, an die Menschenart und da auch nur an die bourgeoise Ausbeuterschicht. Die Versklavung und Ausbeutung der Nutztiere ist ihnen Nebensache, auch die Abschaffung der kapitalistischen Klassengesellschaft ist ihnen fremd, da wollen sie, das alles beim Alten bleibt.
Es sind oft diejenigen, die bei den Schüler-Demos am meisten schreien, die politisch die massenweise Einwanderung von Ausländern nach Deutschland unterstützen, wohl wissend, daß jeder Bürger mehr, ob Bio-Deutscher oder Ausländer, die CO2-Bilanz negativ beeinflußt und außerdem jeder Neubürger für das Leid von weit über 1000 Nutztieren verantwortlich ist, die jeder Bürger auf dem Gewissen hat, sei es indem er sie frißt oder deren Milchprodukte oder Eier er verzehrt.
Deutschland ist mit 83 Millionen Einwohnern jetzt schon total überbevölkert (Norwegen hat bei gleicher Größe nur 5 Millionen Einwohner und Frankreich bei gleicher Größe nur halb so viele Einwohner wie Deutschland). Es sind genau die Typen, die aufrufen die Kohleproduktion einzustellen, die einem ungehemmten Bevölkerungswachstum das Wort reden, sei es durch Einwanderung oder durch Kinderkriegen. Hätte Deutschland ein so gesundes Verhältnis zwischen Landfläche und Bevölkerung, etwa nur 500.000 Einwohner, wie z.B. Island (nur 340.000 Einwohner!) dann würde sich die Frage von CO2-Einsparung gar nicht stellen, dann könnte jeder Bürger seinen Ofen mit Kohle befeuern und die größten Autos ohne Kat fahren, es würde die Umwelt nicht schädigen.
Aber daß die Erde überbevölkert ist, daß dies das vordringlichste Problem ist, das sehen diese einfältigen Jugendlichen von „Fridays-for-Future“ nicht, dazu reicht ihr Intellekt nicht aus.
Um etwa ein Drittel wird die Weltbevölkerung laut UN bis zur Jahrhundertmitte wachsen. Wir wären dann etwa zehn Milliarden Menschen. Bis 2100 kommen nach der Prognose von 2017 weitere 1,3 Milliarden hinzu. Sollte die ganze Menschheit sich dem US-amerikanischen Konsumstandard annähern, dann bräuchte sie vier Erden, um zu überleben. Um das nächste Jahrhundert zu überleben, muß die Menschheit ihre aggressive Produktionsweise an der Wurzel bekämpfen. Also nicht bei Unwesentlichkeiten, wie dem CO2-Ausstoß oder in der Herstellung von Plastik, sondern bei der menschlichen Reproduktion selbst.
Antinatalistische Bücher:
Von der Unverschämtheit, sich fortzupflanzen (2000),
Einhundert Haikus zur Beschwörung der Toten (2004),
Die Kunst, die Fortpflanzer zu guillotinieren: Antinatalistisches Manifest (2006),
Diogenesen: fluoreszente Gedichte zur Zeit zwischen zwei Genoziden (2008). Aphorismensammlung zum Nutzen künftiger Familizide (2013)
Das vorliegende Antinatalismus-Handbuch dokumentiert und erörtert die Einsicht in das Nichtseinmüssen von Menschen als einen Gewinn von Freiheit gegen biosozionome Vorgaben. Und es verfolgt die ethische Absicht, fortzeugungswillige Leser davon zu überzeugen, dass es besser ist, nicht so zu handeln, dass neue Menschen zu existieren beginnen. Fortzeugungskritische Leser will es in ihrer antinatalistischen Haltung bestärken. Zu diesem Zweck bietet das Handbuch eine Vielzahl von Argumenten, Neologismen und Stellungnahmen zur Natalität aus Jahrtausenden auf. Auch wenn diese Stellungnahmen häufig gleichsam nur im Vorhof des Antinatalismus stehen, belegen sie doch, dass das Kulturwesen Mensch immer schon eine kritische Haltung gegen das biosoziale Radikal der Fortpflanzung einzunehmen wusste. Der von uns vertretene Antinatalismus ist universal, indem er alle leidfähigen Wesen berücksichtigt: Es ist zumeist besser so zu handeln , dass kein weiteres leidfähiges Tier zu existieren beginnt. Hier berührt sich der humanistische Antinatalismus mit dem ethischen Vegetarismus.
Die Glorifizierung der Elternschaft und die Verteufelung der Kinderlosigkeit durch einen politisch gestützten Familienfundamentalismus – wie sonst soll ein umlagefinanziertes Rentensystem funktionieren? – führt vor allem zu einem: Freiwillig Kinderlose werden zu Unrecht diskriminiert. Dagegen wehrt sich Nicole Huber, bekennende Mutterschaftsverweigerin, mit Biss, Humor und Scharfsinn. Ihr Plädoyer lautet: Freiwillige Kinderlosigkeit ist nicht nur sozial akzeptabel, sondern stellt einen unverzichtbaren Beitrag zu einer gerechteren Welt dar, die von Überbevölkerung, Nahrungsmittel- und Ressourcenknappheit gebeutelt wird.
Kinder? Nein danke!
Zukünftige Eltern, aufgepasst! Nach der Lektüre dieses Buches könnte es sein, dass Sie sich das mit dem Kinderwunsch noch einmal überlegen. Corinne Maier bricht ein gesellschaftliches Tabu und rechnet mit dem Ideal der Mutterschaft ab. Anhand 40 provokanter Thesen führt sie erfrischend politisch unkorrekt und mit einer guten Prise Humor aus, warum es sich lohnt, dem Nachwuchs abzuschwören.
Unverrückbar steht die Front zwischen Müttern und Nicht-Müttern: 'Man muss wahnsinnig sein, heute noch Kinder zu kriegen', hieß es im Januar 2014 in der FAS. Kurz darauf kam die Antwort: 'Ruhe, ihr Jammerfrauen!
Eure Ausreden zum Kinderkriegen sind narzisstisch und absurd.' Dabei kann eine Frau heute frei zwischen verschiedenen Lebensmodellen wählen. Dennoch dominiert in unserer Gesellschaft noch immer die Vorstellung, dass potentiell alle Frauen den Kinderwunsch in sich tragen. Kein Kind zu wollen, gilt als unnatürlich, egoistisch oder feige. Sarah Diehl, Mitte 30 und selbst kinderlos, hat Frauen interviewt, die freiwillig keine Mütter sind.
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