Ich begeisterte mich erst spät, ab Ende der 1970er Jahre, für Jugendstilglas. Angeregt wurde ich durch die Sammlerin Hilde Rakebrand, siehe Foto, die damals eine große Sammlung an Jugendstilgläsern vorweisen konnte.
Frau Rakebrand, damals schon hoch betagt, war nicht nur Sammlerin, sondern auch eine profunde Kennerin von Jugendstilglas und ihr ist es mit zu verdanken, daß das Jugendstilglas aus der Ecke des Kunsthandwerks geholt wurde und zur Kunst erhoben wurde, nicht zuletzt durch die Publikation „Jugendstilglas“, wo große Teile der Sammlung Rakebrand gezeigt und kunstwissenschaftlich erläutert wurden, siehe Scan.
Dementsprechend waren ab Ende der 1970er Jahre die Preise für derartiges Glas sehr hoch. Also ich konnte mir damals kein Gallé-Glas für etliche tausend Mark leisten und außerdem kam man in der DDR auch kaum an hochwertige Jugendstilgläser heran. Trotzdem ich mich bemühte, gelang es mir nur an 3 Jugendstilgläser heran zu kommen und auch da war kein einziges Gallé-Glas darunter. Aber auch die 3 Jugendstilgläser nicht ganz so berühmter Hersteller machten mir immer viel Freude.
So gefällt mir bis heute die in nachfolgenden Fotos zu sehende kleine Vase der nicht unbedeutenden Manufaktur von „Johann Loetz, Witwe“ aus Klostermühle, die auch bei mir in Nutzung ist, siehe derzeit mit herbstlichen Astern. Ich finde, die Vase macht sich ganz gut auf meinem Barockschrank unter einem Pietro Barucci-Bild, neben einer Gründerzeit-Kaminuhr und einem Biedermeierglas. So einen Stilmix liebe ich, auch wenn das nicht jedermanns Sache ist.
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