Montag, 18. November 2019

Das Novemberheft 1956 von "Unser Robinson" mit den beiden Enten Schnick und Schnack


Als 5-jähriger Bub konnte ich noch nicht gut lesen, verständlicherweise! Desto mehr faszinierten mich Bilder und Cartoons. Das Novemberheft von „Unser Robinson“ im Jahre 1956, siehe obiger Scan, gefiel mir sehr, weniger wegen des Weihnachtsmannes auf der Titelseite (Cartoonist: Eberhard Binder), aber wegen dem Comicstrip „Schnick und Schnack“ von Erich Gürtzig, siehe unterer Scan. 

Gegen den Weihnachtsmann hatte ich schon als kleines Kind etwas. Wie mir später meine Eltern erzählten, hatte sich mein Opa als Weihnachtsmann verkleidet, mit Pappmaske und weißem Bart und als er in das Zimmer kam, soll ich gesagt haben: "Verschwinde, du alter böser Mann!" Und es wäre für meinen Opa nicht möglich gewesen eine Bescherung vorzunehmen. Nun der Weihnachtsmann auf dem Titel war schon wegen der vielen kleinen Engel die ihn verschönten nicht furchterregend. In Westdeutschland wären diese Engel garantiert nicht nackt gewesen, das hätte die Kirchenmoral für eine Kinderzeitschrift nicht erlaubt.

Da fieberte ich damals mit den beiden Enten Schnick und Schnack mit, als ein Mann Schnick fangen wollte, um sie gar zu braten. Toll fand ich, daß die Ente Schnack mutig dem bösen Mann ins Ohr biß. Aber auch Schnick wehrte sich und biß dem Typen in die Nase. Beide Enten konnten davon fliegen und der böse Mann hatte das Nachsehen. Merke: Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt! 

Entenbraten war für mich seit diesem Comic-Strip ein Unding. Frühkindliche Einstellungen und Erlebnisse, und seien sie auch nur in Cartoonform, die prägen einen. Wer als Kind von seinem Eltern oder durch Medien nicht mit Tierliebe bekannt gemacht wurde, dem wird es auch als Erwachsener schwer fallen diese Empathie zu entwickeln. Etliche meiner späteren Klassenkameraden wuchsen im bildungsfernen, Proletenmilieu auf. Das merkte man immer wieder, neben ihrer Dummheit, an ihrer Grobschlächtigkeit und fehlenden Sensibilität auch gegenüber Tieren.

Es war bezeichnend für meinen Jahrgang, daß damals sehr viele Eltern nicht mal die 10 Pfennige für die Kinderzeitschrift "Unser Robinson", die ein Heft kostete, ausgaben. Stattdessen gaben sie das Geld für Bier oder Fußball-Eintrittskarten aus.




Noch zwei Seiten aus diesem Heft:


Den Artikel "Die Wut über den verlorenen Groschen" ließ ich mir von meiner Mutter vorlesen. Vielleicht entstand da meine Liebe zu den Werken von Beethoven? Unzählige LP´s mit Beethoven-Stücken sind noch heute in meiner Plattensammlung.



In jedem Heft, "Professor Petermanns" Natur-und Tierbeitrag", diesmal über Tiere im Winterschlaf, darunter der Buchtipp "Rula und ihre Schwestern" über das Leben in einem Bienenstock 




Mehr zu "Unser Robinson": 

http://barrynoa.blogspot.de/2016/05/nostalgie-unser-robinson.html
http://barrynoa.blogspot.com/2017/12/erinnerung-die-wunderbare-ddr-kinder.html
http://barrynoa.blogspot.de/2014/11/kaptn-bramsegel-und-wer-wei-mehr-uber.html
http://barrynoa.blogspot.de/2018/02/erinnerung-franz-kerka.html
http://barrynoa.blogspot.com/2018/04/vor-60-jahren-aprilheft-von-unser.html
http://barrynoa.blogspot.com/2019/01/unser-robonson-januar-heft-1958-die.html
http://barrynoa.blogspot.com/2019/03/unser-robinson-das-marzheft-von-1957.html
http://barrynoa.blogspot.com/2019/05/betrifft-himmelfahrt-und-karlspreis.html

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