http://barrynoa.blogspot.com/2019/07/erinnerung-den-wunderbaren-klipps-kaffee.html
Als Jugendlicher absolvierte ich eine Ausbildung zum Industriekaufmann im VEB Waggonbau Dessau. Dort entsetzten mich die Tischsitten der Arbeiter in der Kantine, wo auch wir Kaufmänner unsere Pausen verbringen mußten. Die Arbeiter tranken maßlos viel Bohnenkaffee wie Wasser und ohne jegliche Tischkultur. Daß es in einer Kantine keine guten Kaffeetassen gibt, so wie ich sie von zuhause aus gewöhnt war, das war mir klar, aber daß auch der letzte Hilfsarbeiter Bohnenkaffee in Massen in sich hinein schüttete, dies stoß mich ab.
Das ganze Milieu in einem Produktionsbetrieb war nichts für mich und sofort nach Ende der Ausbildung zum Industriekaufmann kündigte ich und war seitdem nie wieder in einem Produktionsbetrieb tätig. Eigentlich war die Ausbildung zum Industriekaufmann vertane Zeit, da ich später in ganz anderen Branchen tätig war und andere Ausbildungen aufnehmen mußte.
Die Kultur des Bohnenkaffee-Genusses aus dem Elternhaus habe ich beibehalten. Während andere Kenner von guten Weinen oder von gutem Whisky sind, lege ich Wert auf guten Kaffee. Lieber nur eine Tasse Bohnenkaffee am Tag, aber dafür guten Kaffee, der leider ziemlich teuer ist. Die extrem teuren Kaffeesorten leiste ich mir nicht, wo 100 g 20 Euro kosten, aber zwei gehobene Sorten haben es mir angetan.
Auf die Schnelle, wenn ich keine Lust habe über eine Kaffeemaschine zu brühen, da schmeckt mir Instant-Kaffee aus Papua-Neuguinea. Mein absoluter Tipp ist allerdings äthiopischer Kaffee. Äthiopien ist bekanntlich die Wiege des Kaffees und das schmeckt man auch, dieses ursprüngliche, dieses feine Aroma. Einfach köstlich!
So eine Tasse äthiopischen Kaffees in einem Pott zu trinken, wäre Unkultur, also Rosenthal-Tassen müssen es schon mindestens sein, wie die aus meinem Rosenthal-Service „Chrysantheme“, siehe oberstes Foto. Ehrlicherweise muß ich gestehen, daß mir meine Meissen-und KPM-Tassen zu schade sind, für den täglichen Gebrauch, denn dauerndes Abwaschen schadet antikem Porzellan. Allerdings biete ich einigen Gästen Kaffee auch mal aus diesen Tassen an, wie damals dem Kunstexperten Dr. Carl-Ludwig Fuchs (verstorben), der über den Geschmack meines äthiopischen Kaffees begeistert war und unbedingt wissen wollte wie die Sorte heißt. Normalen Besuchern biete ich meinen guten Kaffee generell nicht an, das wäre Perlen vor die Säue geschmissen. Und da ich einfachen Kaffee nicht im Hause habe, gibt es für die meisten Gäste generell keinen Kaffee, sondern nur Mineralwasser.
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