Mittwoch, 20. Februar 2013

1959: Am Stausee der Hohenwarte-Saaletalsperre



Es war ein wirkliches Mammutprojekt, der Bau der Saaletalsperren von 1926 bis 1945 in Thüringen, bestehend aus 5 Talsperren. Sogar während des Krieges ruhten die Arbeiten nicht. 1942 wurde die 4. Sperrmauer der Saalekaskade in Hohenwarte fertig gestellt Der Wasserpegel des angestauten Sees wurde im Kriege allerdings niedrig gehalten. Man befürchtete  Bombenangriffe durch die Alliierten und einen noch schlimmeren Ausgang als bei der  Bombardierung der Edertalsperre, siehe Anmerkung. Erst nach Kriegsende 1945 wurden die Stauseen voll angestaut und es entstand ein Erholungsgebiet mit Schiffahrt auf den Seen. 

Besonders in den 50er Jahren war besonders das Gebiet der Hohenwarte-Saaletalsperre ein beliebtes Ausflugsziel. Als Kind war ich mal während eines Urlaubs 1959 in Thüringen an diesem Stausee. Schön dieses Foto aus unserer Fotokiste (oben) mit dem Blick auf den See und eine Erinnerung an diesen Ausflug dorthin. Heute nostalgisch auch wegen des tollen Autos mit offenem Verdeck auf der unteren Straße, eine Seltenheit in den 50er Jahren, wo nur wenige Menschen so ein Auto besaßen, meistens Besitzer von Unternehmen, die ja oft noch in Privatbesitz waren und erst in den 70er Jahren in Volkseigentum überführt wurden, dies über die Zwischenstufe der Betriebe mit staatlicher Beteiligung. 

Anmerkung: Edertalsperre

Operation Chastise (engl.: Züchtigung) hieß eine in der Nacht vom 16. auf den 17. Mai 1943 durchgeführte Bombardierung der Engländer mit dem Ziel, die Staumauern mehrerer Talsperren in Deutschland zu zerstören. Besonders schwer wurde die Edertalsperre getroffen. In den sintflutartig auslaufenden Stauseen kamen ca. 2000 Menschen, darunter 749 ukrainische Zwangsarbeiter, ums Leben.

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