Die letzte des derzeitigen Rattenrudels, die ich in der Miniserie "Rattenalltag" vorstellen möchte, das ist Pfötchen!
Die letzten werden die ersten sein, heißt es in der Bibel und die kleine
Pfötchen ist im Rattenrudel die erste, sie ist die Chefin! Das ist von
Anfang an so, und das obwohl sie viel kleiner als Blacky oder Albino ist,
körperlich also wenn es ernsthaft darauf ankäme am schwächsten wäre. Aber wie
im menschlichen Leben, wo z.B. ein körperlich schmächtiger Erich Honecker, der
auch kein Geistesgenie war, von seinen rednerischen Qualitäten ganz zu schweigen,
sich gegen weitaus kompetentere Konkurrenten durchsetzen konnte und zum
Alphatier wurde, so muß auch eine Ratte nicht die körperlich stärkste sein und
auch nicht die schlaueste, denn ich halte z.B. Albino oder Blacky für
intelligenter, um zur Chefin des Rudels zu werden.
Pfötchen allerdings ist die
diplomatischste, versteht es am besten auch mit uns Menschen klar zu kommen,
versucht uns „Honig ums Maul zu schmieren“ (Küsschen geben wollen, lecken und
sich anschmiegen), weiß wer was zu sagen hat und kann sich da prima
einschmeicheln, alles Vorgehensweisen, die man nur zugut aus dem menschlichen
Alltag kennt.
Pfötchen hat von klein auf eine leichte Behinderung, die eine
Pfote funktioniert nicht 100%ig und sie hielt deshalb die Pfote sehr oft hoch,
deshalb nannten wir sie Pfötchen. Das Handicap ist nicht sehr groß, aber so gut
klettern wie die anderen kann sie nicht. Das hält sie aber nicht davon ab
waghalsige Touren in der Clivia-Pflanze zu unternehmen. Aber wenn sie fällt,
dann fällt sie weich, sie tut sich also nichts.
Sie ist auch die einzige unter
den Ratten, die sich auch mal gegenüber uns Menschen was heraus nimmt und wie
sie auch ihre Miträttinnen zur Raison bringt, indem sie sie mal zwickt, so daß
die quieken, so versucht sie das auch bei uns ab und an mal. Wenn ihr was nicht
paßt, dann zwickt sie einen ganz ordentlich. Zwar immer so, daß nie Blut fließt,
aber es tut doch schon ein wenig weh. Sie kehrt dann da gern die Chefin raus,
die auch über uns Menschen zu bestimmen hat. Da man sich als Mensch darüber
amüsiert, ist sie natürlich oben auf. Weist man sie, dank menschlicher
Übermacht in ihre Schranken, dann erkennt sie blitzschnell, daß sie zu weit
gegangen ist, kommt an als wäre nichts geschehen, schmust sich an einen an und
macht einen auf dicke Freundschaft, aber nicht unterwürfig wie ein Hund, sondern
selbstbewußt, unter dem Motto: „Wir sind doch beide auf gleicher Ebene
Freunde!“. Es ist schon amüsant dieses Verhalten von Pfötchen zu
erleben.
Die Links zum Rattenalltag der drei anderen Ratten des
Rudels:
http://barrynoa.blogspot.de/2013/01/rattenalltag-kletterratte-blacky.html
http://barrynoa.blogspot.de/2013/01/rattenalltag-die-sensible-albino.html
http://barrynoa.blogspot.de/2013/02/rattenalltag-vom-rattenbaby-ilschen-zur.html
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