Sonntag, 3. Februar 2013

Erinnerungsstücke an meinen Urgroßvater Max





Ich mußte schmunzeln, wie doch Leute über Ratten denken, insbesondere meine lieben als Haustiere gehaltenen Ratten, siehe hier im Blog die verschiedensten Beiträge. Wie bekannt, betreibe ich seit vielen Jahren das Deutsche-Witu-Archiv (viele Beiträge hier im Blog oder bei deutsche-schutzgebiete.de zu finden). Zwei Kolonialforscher besuchten mich heute, d.h. sie waren zum Mittagessen (natürlich vegetarisch) eingeladen. Durch meine Beiträge im Blog waren sie der Meinung sie kämen in ein proletenhaftes Haus und sie müßten mit den Ratten an einem Tisch speisen und wie mir Herr von Z. vorhin lachend sagte, waren sie sehr skeptisch bei mir zu Mittag zu essen, da sie Ratten eigentlich gar nicht mochten. 

Nun, dies sei auch anderen abgeschreckten Besuchern gesagt, die Ratten kommen nur in zwei bestimmte Zimmer und eines davon ist mein Büro/Computer/Rattenzimmer, alle anderen Zimmer sind rattenfrei! Und wer meine Ratten nicht zu sehen wünscht, dem dränge ich sie keinesfalls auf. Außerdem schlafen diese am Tage, sind nachtaktiv. 

Die beiden Herren hatten eine ganz andere Vorstellung von mir, als ich sie in mein altes Arbeitszimmer führte, welches gleichzeitig auch Speisezimmer ist, und waren mehr als beruhigt. Das Erstaunen war aus anderem Grunde groß, da sie meinten, daß ich dort wie ein Herr vor 100 Jahren lebe. Das könnte teilweise hinkommen, denn dort steht neben anderen alten Möbeln auch mein alter Schreibsekretär, an dem ich allerdings kaum noch arbeite, da ja nun fast alles am Computer gemacht wird und ich so gut wie keine Briefe mehr schreibe oder Manuskripte handschriftlich verfasse, aber von den alten Sachen kann ich mich trotzdem nicht trennen, sind sie doch teilweise mit meinen Vorfahren verbunden und der Lebensstil den man in so einem alten Zimmer pflegen kann ist ein ganz anderer als in einem der Moderne. 

Wie bekannt, war mein Urgroßvater Max, der Cousin der Gebrüder Denhardt, der Kolonialherren von Deutsch-Wituland, und schon deshalb, aber nicht nur deshalb, hänge ich an den wenigen Erinnerungsstücken meines Urgroßvaters, den ich verständlicherweise nie kennen gelernt habe. Was nun die beiden Herren sehr erstaunte, das war, daß ich Sachen meines Urgroßvaters immer noch im praktischen Leben nutze, so seinen Stock (mit einem wunderbaren Silberknauf im Jugendstil), wenn ich, wie  ab und an geschehen, mit der Bandscheibe habe, oder natürlich Urgroßvaters Jugendstilleuchter mit den Libellen als Griff, den ich seit Jahrzehnten nutze, oder das Lorgnon, welches sehr praktisch ist, da man es aufklappen kann und man damit in großer Vergrößerung lesen kann, oder wie bei den beiden Fotos oben, Einzelheiten auf einem Foto erkennen will. Ich finde es großartig, daß diese Dinge immer noch nutzbar sind, so eine Qualität haben, die moderne Dinge niemals mehr haben werden, in über 100 Jahren immer noch nutzbar zu sein. 

Herr von Z. war so begeistert von dieser praktischen Nostalgie, daß er ein paar Schnappschüsse von mir und diesen alten Dingen an meinem Sekretär machte, siehe oben. Als Erinnerung an meinen Urgroßvater und für die Leser des Blogs, zusätzlich ein Foto meines Urgroßvaters mit seinem Sohn Albert, meinen Uronkel (der später von einem Nazi ermordet wurde, hier im Blog ebenfalls zu lesen), meiner Großmutter Gertrud (stehend) und meiner Urgroßmutter Anna (rechts sitzend).  

Keine Kommentare: