Das war noch Qualitätsarbeit, die Streichhölzer zu DDR-Zeiten aus dem Konsum-Zündwarenwerk Riesa. Im Gegensatz zu vielen Zündhölzern heute, da waren es wirkliche Sicherheitszündhölzer und die Reibefläche hielt bis zum letzten Streichholz in der Schachtel. Blogleser Manfred Rippel sandte mir dieser Tage freundlicherweise alte Zündholzschachtel-Etiketten aus den 60er Jahren, die, wie damals sehr in Mode, wie bei Briefmarken oft thematische Serien waren.
Neben der Philatelie, dem Briefmarkensammeln, kam in den 60er Jahren das Sammeln von Zündholz-Etiketten als neues Sammelgebiet auf (Phillumenie), dies nicht nur bei wenigen Außenseitern, sondern es war schon eine Massenbewegung. Das bekamen natürlich auch die Zündholzhersteller mit und sie gaben interessante Serien heraus, die, wie die vom Konsum-Zündwarenwerk Riesa, auch lehrreich sein sollten, waren doch die Sammler oft Kinder. Im Gegensatz zu Briefmarken, die oft recht teuer waren, waren Streichhölzer in der DDR billig. 10 Pfennige kostete eine Schachtel und damit konnten sich auch Sammler dieses Hobby leisten, die nicht so betucht waren.
Es gab natürlich auch die Standardvariante von Riesa, die Zündhölzer mit dem gelbroten Etikett, darin die Schrift „Sicherheits-Zündwaren“ und dem „R“, stehend für Riesa, eingerahmt von Streichhölzern. Eine 10er Packung habe ich noch, es ist die letzte von meinen Vorräten, die ich mir zu DDR-Zeiten angelegt hatte, siehe erstes Foto. Dann gab es noch Buchzünder von Riesa und die besonders große Schachtel, worin aber auch nur die normalen Streichhölzer drin waren. Auch davon habe ich noch je ein Exemplar, siehe 2. Foto.
Zu den Etiketten des Bloglesers, Herrn Rippel:
1. Scan: Da ist zuerst eine Serie aus dem Jahre 1967 von 5 aus einer Serie von Fünfen zur Aktion „Verhindert Waldbrände“, in der Mitte 12 Etiketten aus einer Serie von 15 Etiketten aus dem Jahre 1966 zum Brandschutz und zuletzt 5 Etiketten aus einer 5er-Serie „ 50 Jahre Oktoberrevolution - 18 Jahre DDR“ aus dem Jahre 1967.
2. Scan: Links ganz unten sieht man ein Zündholz-Etikett aus einer 2er Serie, ebenfalls aus Riesa, aus dem Jahre 1962 „Deutscher Fernsehfunk 1952-1962“. Die übrigen Etiketten, eine unnummerierte Serie zur Verkehrssicherheit aus dem Jahre 1966, stammen nicht aus dem Zündwarenwerk Riesa, sondern aus dem zweiten großen Zündwarenwerk der DDR, aus Coswig in Anhalt, also ganz aus unserer Nähe.
1979 wurde die Betriebsstätte Coswig (Anhalt) dem Werk in Riesa angeschlossen, unter dem Namen „VEB Zündwarenwerke Riesa“. Beide Werke gibt es nicht mehr, damit teilen diese Betriebstätten das Schicksal der meisten früheren DDR-Werke, auch wenn diese Weltklasse waren und wettbewerbsfähig, so wurden sie dennoch abgewickelt oder wie am Beispiel Riesa die Produktion in fremde Länder ausgelagert. Wer also heute diese Streichhölzer kauft, der kauft nur noch das alte Design und Logo aus alten Zeiten in Riesa oder Coswig/Anhalt werden sie jedenfalls nicht mehr produziert.
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