Vertreterinnen des deutschen Volkes?
„Während Pegida und AfD-Dresden erfolgreich auf die Straße gehen, veröffentlicht die Frauke Petry-Clique ein Koalitionsangebot an die CDU. Und das kurz vor der Landtagswahl in NRW – ein Dolchstoß in den Rücken der AfD!“ (Jürgen Elsässer)
Kommentar von Jürgen Elsässer im „Compact"-Magazin:
„Die eigene Bundesvorsitzende lässt die AfD nicht zur Ruhe kommen – obwohl ihr der Bundesparteitag Ende April in Köln die gelbe Karte gezeigt hat. Dort wurde Frauke Petrys Antrag zur sogenannten (!) Realpolitik nicht zugelassen, und der Co-Parteichef wurde umjubelt für seine Rede, in der er allen Koalitionsspielereien eine schroffe Ablehnung erteilte.
Ende gut, alles gut? Denkste! Am Montag, parallel zur ersten erfolgreichen Doppel-Kundgebung von AfD Dresden und Pegida (7.000 Teilnehmer – das ist Rekord für 2017) veröffentliche die Landtagsfraktion der AfD-Sachsen das folgende Statement. Petry, die in diesen Tagen ihr Kind zur Welt bringt, dürfte nicht bei der Fraktionssitzung dabeigewesen sein – aber sie muss die Erklärung zumindest unterstützt haben, anders war es noch nie in Sachsen. Im Wortlaut heißt es:
„Wir wollen die konstruktive Sachpolitik, die wir seit zweieinhalb Jahren auf der Oppositionsbank demonstrieren, in Regierungsverantwortung als Partner auf Augenhöhe weiterführen. (…) Die AfD will nicht nur reden, sondern mitgestalten und verändern. Wir stehen bereit!“ (1)
Dies ist ein Schlag ins Gesicht der Gesamtpartei! Wenige Tage vor der so wichtigen Wahl in NRW, wo die AfD nur mit überzeugender Oppositionspolitik einn Blumentopf gewinnen kann, weicht die Landtagsfraktion der Parteivorsitzenden diese Oppositionslinie auf und verkündet: „Wir stehen bereit!“ Wir wollen „Regierungsverantwortung als Partner auf Augenhöhe“… Das ist doch Wahnsinn! Das kann der AfD am Sonntag glatt zwei Prozente kosten! Oder ist die Schwächung der AfD von Petry sogar gewünscht, weil man schon längst mit Abspaltung und Gründung einer neuen Partei liebäugelt? Gibt es in der AfD niemanden, der diese Frau und ihren Ehemann, NRW-Chef Marcus Pretzell, stoppen kann!“
(ausführlicher Text auf Compact-online: https://www.compact-online.de/irre-petry-clique-macht-cdu-koalitionsangebot)
Und Wild ist keine Ausnahme, sondern die Regel. In dieser sächsischen AfD-Fraktion sitzen fast nur Karrieristen, typische Mittelstands-Bourgeoisie, die mit ihrem A. an die Wand kommen wollen, Volksvertreter sind das nicht. Oder kann man z.B. allen Ernstes von einem Abgeordnten aus dem Erzgebirge, Carsten Hütter, erwarten, sich für die Interessen der Globalisierungsverlierer, der Arbeitslosen, der Minirentner, der Leiharbeiter, der Obdachlosen einzusetzen, bei dessen eigener Vita: Bundeswehroffizier im Westen, dann nach dem Osten gekommen, ein großes Autohaus aufgemacht, dazu etliche Servicestationen, katholisch, 5 Kinder? Erwarten Pegida-Demonstranten ernsthaft von solchen Typen Unterstützung?
In der AfD wimmelt es nur so von solchen bourgeoisen Kapitalismusvertretern, da denke man nur mal an die Petry, den Pretzell und die von Storch, die auch noch die Wähler schamlos belügt, siehe: http://barrynoa.blogspot.de/2017/04/kurs-der-bundes-afd-kurs-der-afd.html.
Den Vogel an Volksfeindlichkeit schoß vor ein paar Tagen die Spitzenkandidatin der AfD für die Bundestagswahl, Alice Weidel, ab. Diese in der Schweiz wohnende Unternehmensberaterin und für Goldman-Sachs arbeitende Type warf dem Front National in Frankreich radikalsozialistische Positionen vor. Die Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen habe ihren Konkurrenten Emmanuel Macron in der Innen- und Wirtschaftspolitik, sowie beim Thema Arbeitnehmerrechte links überholt, sagte Weidel. "Der Front National hat eine ganz klare ultrasozialistische Handschrift", betonte sie. Weidel: „Das war doch eine Feststellung, daß Frau LePen in Innenpolitik, Wirtschaftspolitik und in punkto Arbeitnehmerrechte Macron links überholt hat.“ Das ist natürlich für eine antisoziale Weidel schlimm, daß Marine Le Pen sich für Arbeitnehmerrechte stark macht. „Radikalsozialismus“ ist für eine volksfeindliche Weidel natürlich ein Schreckgespenst. Und die Weidel steht mit ihrer Volksfeindlichkeit nicht allein da, siehe den AfD-Fraktionschef von Berlin, Pazderski sagte: "Beide Kandidaten (Wahl des Präsidenten in Frankreich) machen mir Gänsehaut." Mir machen allerdings solche Typen wie Weidel und Pazderski Gänsehaut!
Während Volksfeinde in der AfD das Ruder immer mehr an sich reißen, werden aufrechte Patrioten und Volksfreunde in der AfD kaltgestellt, siehe Dr. Gedeon und Höcke, aber nun auch Bystron. Ein Gefühl der Resignation machte sich schon breit unter den Anhängern und Mitgliedern der AfD in Bayern, nachdem bei der Aufstellungsversammlung zur Bundestagswahl die Wahl des Landesvorsitzenden Petr Bystron auf Platz 1 der Landesliste verhindert wurde und stattdessen der bislang unbekannte Schriftführer Martin Hebner zum “Spitzenkandidaten” für den Bundestag gewählt wurde, sehr zur Freude der CSU, die vor Bystron gehörigen Respekt hatte, daß er ihnen die Wähler wegschnappt, was bei der grauen Maus Hebner nun nicht mehr der Fall sein wird.
In Deutschland darf man seit langem nicht mehr alles sagen, in der AfD, geht es nach dem derzeitigen Bundesvorstand, schon gar nicht. Petr Bystron hatte vor einigen Wochen die Identitäre Bewegung (IB) für ihre Arbeit, die immer ohne Gewalt, aber mit viel Geist und oft auch einer Portion Humor daher kommt, gelobt und sich dafür ausgesprochen, daß die AfD ein „Schutzschild“ für alle Menschen sein müsse, die sich zum Beispiel bei der IB oder bei Pegida engagieren. Damit stand Bystron entgegen der Meinung des Bundesvorstandes seiner Partei, die in Volksbewegungen wie Pegida keine Verbündeten sehen, sondern Gegner. Wie jetzt bekannt wurde, hat nun der AfD-Bundesvorstand unter Hinweis auf einen „Unvereinbarkeitsbeschluß“, den Beschluß zu einer Abmahnung Bystrons gefaßt. Nun heißt es auch für Petr Bystron, Maulkorb aufsetzen und „brav sein“. Denn sollte er sich noch einmal zu derartigen Äußerungen hinreißen lassen, könnte das – so wie bei Björn Höcke – zu einem Parteiausschlußverfahren führen.
Und für den Wähler erhebt sich leider immer mehr die Frage, warum die AfD-Spitze anscheinend davon beseelt ist, diejenigen, die den Mut haben, “klare Kante” zu zeigen, auch noch abzustrafen. Die AfD soll nach Meinung der vielen bourgeoisen AfD-Funktionäre zu einer etwas konservativeren FDP werden. Nur, die Wähler haben das durchschaut und wählen nun lieber das Original, wie die Wiederauferstehung der FDP in Schleswig-Holstein zeigt und ich prophezeie auch in NRW bei den Landtagswahlen am Sonntag, daß die FDP doppelt so viele Stimmen bekommt wie die Pretzell-AfD. Und so wird es auch bei den Bundestagswahlen ausgehen, wenn nicht bald die Mitglieder das Ruder rumreißen und sich von den Volksfeinden in der Partei trennen. Ansonsten ist spätestens nach einer Legislaturperiode die AfD erledigt und erleidet das gleiche Schicksal wie die einst mit viel Wählergunst bedachten Piraten.
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