Sonntag, 28. Mai 2017

Reformationsjubiläum: Trennung von Staat und Kirche dringlich erforderlich



Luther wetterte gegen Hexen und er befahl ihren Tod durch Verbrennen: „Die Zauberinnen sollen getötet werden, weil sie Diebe sind, Ehebrecher, Räuber, Mörder. Man muß sie bekämpfen mit dem Schwert oder festem Glauben.“

Im Vorfeld des Reformationsjubiläums erwog die Kirche die Rehabilitierung der zu Unrecht verbrannten "Hexen". Dies wurde dann verworfen. Die scheinheilige Begründung hieß:
"Wie werden Kirche und Staat diesem Thema gerecht? Wahrscheinlich nicht durch eine Rehabilitierung im juristischen Sinn, also mit einer Aufhebung der Urteile und einem Schadensausgleich. Rechtlich waren viele Verfahren nach den Maß­stäben ihrer Zeit korrekt. Dass sie – gerade im Blick auf die Folter – die heute anerkannten Menschenrechte grob verletzten, steht außer Frage. In den wenigsten Fällen lässt sich der Rechtsnachfolger der damaligen kirchlichen und staatlichen Tribunale benennen, nicht anders ist es bei den Opfern. Wann Justizmorde verjähren, ist eine weitere Frage. Für eine Rehabilitierung im eigentlichen Sinn fehlen die rechtlichen Voraussetzungen, aber die moralische Verantwortung von Staat und Kirche bleibt."
(aus: https://chrismon.evangelisch.de/artikel/2012/soll-die-kirche-die-hexen-rehabilitieren-13877)

Trennung zwischen Staat und Kirche, so wie das teilweise die AfD fordert, ist das Gebot unserer Zeit. Heute ging der evangelische Kirchentag, der ganz im Zeichen des 500. Jahrestages der Reformation stand, in Wittenberg zu Ende. Nicht nur, daß der Staat dafür 50 % der Kosten trug, weit über 10 Millionen Euro, sondern sogar die Bundeswehr wurde für den Kirchentag eingesetzt, indem Pionierbatailllons eine Pontonbrücke über die Elbe baute, über die Kirchentagsbesucher auf die andere Seite der Elbe laufen konnten.

Ausgerechnet der anglikanische Erzbischof von Kapstadt (Südafrika) Thabo Makgoba hielt auf der Festwiese in Wittenberg den Abschlußgottesdienst des Reformationsjubiläums. Es darf daran erinnert werden, daß die Anglikanische Kirche, deren Oberhaupt die englische Königin ist, nicht aus einer Reformation entstanden ist, sondern wegen der Nichtanerkennung der Scheidung des englischen Königs Heinrich VIII. durch den Papst. Heinrich VIII. trennte die englische Kirche kurzerhand von der katholischen Kirche und machte sich zum Oberhaupt, wobei Liturgie und alles andere beibehalten wurden. Also alles andere entstand als eine reformatorische Kirche. Dieser Erzbischof forderte die Kirchentagsbesucher und da besonders die Jugend auf, nachdem sie wieder zuhause sind, die „Schreie der Mitmenschen“ zu hören. Mit diesen Worten bewies man einmal mehr, daß im Christentum nur der Mensch etwas gilt, die millionenfachen, ja milliardenfache Schreie, der Tiere in den Tier-KZ´s sind nicht der Erwähnung wert. Dieser Pfaffe sprach nur von Menschenwürde! Und außerdem hetzte er noch gegen Nationalismus, der verschwinden solle. Luther, so dieser Erzbischof, sei "einer der wahren Väter der demokratischen Freiheit." Auf Thomas Müntzer würde dies vielleicht zutreffen, aber ausgerechnet Luther, der Fürstenknecht, Judenfeind und Hexenverbrenner?

Laut epd:

"Hört die Schreie der Mitmenschen und des Planeten", mahnte der Primas der Anglikanischen Kirche des südlichen Afrika am Sonntag vor mehr als 100.000 Gottesdienstbesuchern auf den Elbwiesen der Lutherstadt. "Seid radikal", rief der 56-Jährige den Jugendlichen zu: "Lasst Euch nicht entmutigen."

"Bitte tut etwas, wenigstens nur eine Sache, um der Liebe, Menschenwürde, Freiheit und um Christi willen", mahnte Erzbischof Makgoba, ein Nachfolger von Erzbischof Desmond Tutu. Makgoba erinnerte an die berühmte Rede von Martin Luther King in den 1960er Jahren: "Wie King, habe auch ich einen Traum für die Welt. Dass eines baldigen Tages all die narzisstischen, nationalistischen und isolationistischen Parolen unserer Zeit verschwindet."

"Ich habe einen Traum, dass stattdessen ein globales Bewusstsein von einer verbundenen Menschheit entsteht", sagte Makgoba in seiner in Englisch gehaltenen Predigt in dem Gottesdienst, zu der nach Angaben der Veranstalter 120.000 Menschen auf die Festwiese gekommen waren. Er träume zudem von einer Welt mit unbegrenztem Zugang für alle zu Bildung, Gesundheitsversorgung, Wasser, einem hygienischen Umfeld und wirtschaftlichen Möglichkeiten, so der in armen Verhältnissen in der südafrikanischen Metropole Johannesburg aufgewachsene Erzbischof.

Zum 500. Reformationsjubiläum sagte Makgoba, man könne den positiven Beitrag Martin Luthers (1483-1546) zur Entwicklung der heutigen Welt gar nicht überschätzen. Er habe Europa aus dem Mittelalter herausgeführt. Makgoba: "Er ist einer der wahren Väter der demokratischen Freiheit." Die Reformation sei mehr als ein "theologischer Wendepunkt" gewesen. Es sei ein entscheidender Moment der "sozialen und politischen Entwicklung" der Menschheit und bis heute Richtlinie und ein "GPS-System" für die nächsten 500 Jahre".

Kaninchen in Tier-KZ´s, in engen Drahtkäfigen eingesperrt, oft mit schrecklichen Wunden versehen, können oft nicht mal schreien. Deren millionenfaches Leid interessiert Christen nicht:
 
 

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