Als 10jähriger fand ich es interessant Leute zu verarzten, da bot sich die Mitgliedschaft bei den „Jungen Sanitätern“ geradezu an. Ein halbes Jahr lang ging ich im Jahre 1962 jeden Donnerstag am Nachmittag zu einem Lehrgang für junge Sanitäter. Dreiecktuchverbände, Nasenverbände, Kinnverbände, Schienenverbände, künstliche Beatmung, erste Hilfe bei Wunden, all dies wurde dort theoretisch und praktisch gelehrt. Ich kann mich noch gut daran erinnern, daß wir nach Abschluß der Ausbildung neben dem in meinen Scans abgebildetem Abzeichen und dem Zeugnis auch noch eine Umhängetasche bekamen die mit Erste-Hilfe-Utensilien gefüllt war. Natürlich durfte das damals beliebte Sepso nicht fehlen. Man freute sich geradezu wenn man mal zu einem Einsatz gerufen wurde, wie einer kleinen Schürfwunde von Mitschülern oder als es mal bei uns zuhause klingelte und eine alte Rentnerin aus der Nachbarschaft darum bat, daß ich ihr ein Pflaster auf eine Schnittwunde klebte. Ob sie nun wirklich selbst kein Pflaster zuhause hatte, wie sie angab, oder ob sie mir nur einen Gefallen tun wollte, damit ich mal einen Einsatz in mein Buch einschreiben konnte, dies weiß ich bis heute nicht. Jedenfalls fühlte man sich wichtig, wenn man zu Hilfe gerufen wurde und man mit seiner Sanitasche zu einem Einsatz spurtete. Hatte man Sanidienst in der Schule, dann mußte man diese Sanitasche immer mit in die Schule nehmen. Anbei noch zwei Scans des damaligen Lehrgangsheftes.
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