1965 erschien der Hit „Barbara Ann“ von den Beach Boys (http://de.wikipedia.org/wiki/The_Beach_Boys), ein Titel der auch die Jugendlichen in der Ostzone begeisterte, vermittelte er doch ein hedonistisches Freiheitsgefühl mit seinem kalifornischen Ostküstensound. Schallplatten der Beach Boys gab es 1965/66 nicht, erst sehr viel später im Jahre 1969 konnte man mit viel Glück eine LP der Beach Boys ergattern, eine Lizenzausgabe die im Edice Pop-Music Grammofonového Klubu in der Tschechoslowakei erschien (siehe meine Scans), und die ich mir natürlich kaufte. Die Lizenz war von der ersten Schallplattenfirma der Beach Boys, „Capitol Records“. 1965 konnten Jugendliche in der DDR westliche Musik nur am Radio hören und, wenn man denn hatte, mit einem Tonbandgerät mitschneiden. Ich kann mich noch gut daran erinnern, daß ich westliche Musik bei dem englischen Soldatensender BFBS fast jeden Tag hörte und mit meinem Tonbandgerät aufnahm. „Barbara Ann“ animierte zum mitsingen und so kam es, daß wir Schüler dieses Bababa auch einmal in der Umkleidekabine der Turnhalle der Dessau-Ziebigker „Friedensschule“ anstimmten. Da kam cholerisch der berüchtigte Sportlehrer Gonnermann (http://barrynoa.blogspot.com/2009/08/von-einem-brutalen-sportlehrer-und.html) in die Umkleidekabine und tobte in seiner bekannten krawallkommunistischen Art, schüttelte etliche Schüler mit seinem beliebten Genickgriff hin und her und gab dann unmißverständlich seine Anschauung zum Besten, daß diese „Beat Boys“ (zwischen Beat und Beach konnte er nicht unterscheiden) Staatsfeinde seien, dieses Singen gegen den Sozialismus sei und daß Jugendliche die solche Musik hörten und gar nachsangen Feinde des Friedens seien. Ja so waren sie, die selbsternannten Kommunisten, die eigentlich keine waren, denn schon damals war die SED eine zutiefst den Sozialismus revidierende und pervertierende Partei, deren Mitglieder zu großen Teilen aus rotlackierten Faschisten, Spießbürgern oder egoistischen Opportunisten, die Karriere machen wollten, bestand.
Samstag, 4. Dezember 2010
Schallplatten-Nostalgie: The Beach Boys
1965 erschien der Hit „Barbara Ann“ von den Beach Boys (http://de.wikipedia.org/wiki/The_Beach_Boys), ein Titel der auch die Jugendlichen in der Ostzone begeisterte, vermittelte er doch ein hedonistisches Freiheitsgefühl mit seinem kalifornischen Ostküstensound. Schallplatten der Beach Boys gab es 1965/66 nicht, erst sehr viel später im Jahre 1969 konnte man mit viel Glück eine LP der Beach Boys ergattern, eine Lizenzausgabe die im Edice Pop-Music Grammofonového Klubu in der Tschechoslowakei erschien (siehe meine Scans), und die ich mir natürlich kaufte. Die Lizenz war von der ersten Schallplattenfirma der Beach Boys, „Capitol Records“. 1965 konnten Jugendliche in der DDR westliche Musik nur am Radio hören und, wenn man denn hatte, mit einem Tonbandgerät mitschneiden. Ich kann mich noch gut daran erinnern, daß ich westliche Musik bei dem englischen Soldatensender BFBS fast jeden Tag hörte und mit meinem Tonbandgerät aufnahm. „Barbara Ann“ animierte zum mitsingen und so kam es, daß wir Schüler dieses Bababa auch einmal in der Umkleidekabine der Turnhalle der Dessau-Ziebigker „Friedensschule“ anstimmten. Da kam cholerisch der berüchtigte Sportlehrer Gonnermann (http://barrynoa.blogspot.com/2009/08/von-einem-brutalen-sportlehrer-und.html) in die Umkleidekabine und tobte in seiner bekannten krawallkommunistischen Art, schüttelte etliche Schüler mit seinem beliebten Genickgriff hin und her und gab dann unmißverständlich seine Anschauung zum Besten, daß diese „Beat Boys“ (zwischen Beat und Beach konnte er nicht unterscheiden) Staatsfeinde seien, dieses Singen gegen den Sozialismus sei und daß Jugendliche die solche Musik hörten und gar nachsangen Feinde des Friedens seien. Ja so waren sie, die selbsternannten Kommunisten, die eigentlich keine waren, denn schon damals war die SED eine zutiefst den Sozialismus revidierende und pervertierende Partei, deren Mitglieder zu großen Teilen aus rotlackierten Faschisten, Spießbürgern oder egoistischen Opportunisten, die Karriere machen wollten, bestand.
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