Walter Steinbachs Artikel über den Dichter Ernst Toller in
einer „Urania“ aus dem Jahre 1924, den
mußte ich einfach einscannen, denn er zeigte klar schon damals das Versagen der
Weimarer Republik unter Führung der SPD auf. Wie konnte es sonst möglich sein,
daß die freiheitlichen Größen Deutschlands, wie Toller oder Mühsam in den
Gefängnissen der Weimarer Republik sitzen mußten und Reaktionäre immer noch das
Heft in der Hand hatten, ein Hitler wegen erwiesenen Hochverrats nur eine kurze
Zeit in Festungshaft sitzen mußte, die keine Haft war, sondern
einem Erholungsurlaub glich, mit Besucher empfangen können, Feste feiern und
einem Sekretär namens Hess, dem er in der „Haft“ sein Machwerk „Mein Kampf“
diktierte.
Die These der KPD, daß die regierende SPD der Weimarer Republik eine
sozialfaschistische war, die war eindeutig richtig, auch wenn sie später als
schädlich denunziert wurde. Die wichtigsten Sätze Steinbachs in diesem Artikel:
„Die Revolution von 1918 war ein Scheintal. Wahres Menschentum wurde zertreten.
Seine Verkünder blieben auf dem Wege liegen oder verendeten auf dem Gang zur
Richtstatt. Auch Ernst Toller wurde wegen Hochverrats zu fünf Jahren
Festungshaft verurteilt, die er in aller Bitternis kennen lernte. Sein
Schicksal ist nicht ohne Besipiel im Leben unserer Besten.“
Wenn man in den alten Heften der „Urania“ blättert, wird man viele
Beiträge finden die schon damals die Gesellschaftspolitik wissenschaftlich klar
deuteten und wäre der deutsche Michel nicht der Spießbürger gewesen, der er bis
heute ist, dann wäre der Welt das Leid des Nationalsozialismus und des 2.
Weltkriegs erspart geblieben. Große Schuld daran trug die SPD nach 1918 wegen
ihres damaligen sozialfaschistischen Kurses.
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