Freitag, 22. März 2013

Tapfere und hübsche Pinguine auf Briefmarken und in der Kunst



Als Kind war ich begeisterter Briefmarkensammler, konnte man doch durch das Anschauen von ausländischen Briefmarken zu DDR-Zeiten einen Blick über den Tellerrand der kleinen abgeschotteten DDR werfen. Was gab es nicht für exotisch klingende Länder in den 50er und 60er Jahren und darunter noch sehr viele Kolonien. Die bunt gemischten Briefmarken-Auswahlen in den Auslagen der Briefmarkengeschäfte von Dessau, die faszinierten mich und ab und zu konnte ich mir auch so eine Auswahl kaufen: San Marino, Albanien, Aitutaki, Tristan da Cunha, Französisch-Polynesien. All diese Länder, und viele andere, brachten Marken heraus, die einfach interessant waren, siehe auch diese Blogbeiträge dazu:









Sie sind schon exotisch, aber nicht im Sinne von warm, die französischen Südpol- und Antarktisgebiete. Sie wurden 1772 von den Seefahrern Crozet und Kerguelen entdeckt und bestehen aus den Crozet-Inseln, Nouvelle-Amsterdam, Saint-Paul und dem Kerguelen-Archipel. Auf Kerguelen existieren Fliegen und Schmetterlinge die keine Flügel haben, die deshalb auch nicht fliegen können, eine Anpassung an die fast immer tosenden Stürme, welche Insekten mit Flügeln weg wehen würden (http://de.wikipedia.org/wiki/Kerguelen) . Ja und die Briefmarken dieser französischen Inseln im Südmeer kurz vor der Antarktis, die fand ich auch interessant. Allein schon der Name war außergewöhnlich für diese französische Kolonie, auf der nur eine Handvoll Menschen leben, eigentlich nur Forscher: Terres Australes et Antarctiques Francaises.

Zwei Marken dieses Gebietes besaß ich als Kind auf denen Goldschopfpinguine abgebildet sind. Pinguine sind faszinierende Vögel, allein wenn man daran denkt was die auf dem antarktischen Kontinent lebenden tapferen Pinguine für Leistungen verbringen, oft hunderte Kilometer bei eisigsten Temperaturen ohne Futter zu ihren Brutstellen watscheln, dort wochenlang im Kältesturm ausharren und dergleichen Dinge mehr, dann wird einem erst bewußt, daß der Mensch dagegen doch so gut wie gar nichts leistet. Oder wenn man an die Felsenpinguine denkt, wo sich die ganz jungen Pinguine tapfer in die Tiefe von Felsen stürzen, um zum Meer zu kommen, dies verdient unbedingten Respekt.

Am hübschesten finde ich allerdings die kleinen Goldbüschel-Pinguine, mit ihren goldenen Federn am Ohr, genau die wie auf den obigen Briefmarken. Ja und diese Briefmarken mußte ich mir zwei mal kaufen, denn als einmal ein Arzt zu mir als Jugendlicher zu einem Hausbesuch kam, ich ihm mein Briefmarkenalbum zeigte, da mauste er mir diese Marken mit etlichen anderen, als ich für ein paar Minuten aus dem Zimmer ging um irgend etwas zu holen was er brauchte, einen Löffel oder ein Tuch oder sonst etwas, was ich nicht mehr weiß. Nun ja, ein weißer Kittel schützte und schützt auch heute noch nicht vor solch menschlichen Verfehlungen.

Sind sie nicht schön diese beiden Briefmarken? Ich kam dieser Tage auf die beiden Briefmarken wegen einem Pinguinbild von Toshi Yoshida (1911-1995), einem japanischen Maler, dessen Bilder ich sehr mag, siehe: http://japaneseartsgallery.com/gallery/woodblock-prints/toshi-yoshida. Da die wenigsten diesen wunderbaren Künstler kennen werden, habe ich mal noch dieses Pinguin-Bild von ihm den beiden Briefmarken zugesellt. Dieses Bild finde ich großartig, zeigt es doch wie ein Panorama geschäftige Pinguine an der Küste der Antarktis, ähnlich einer Menschenszene dargestellt.
 

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