07.03.2013 · Johannes Ponader will nicht länger Geschäftsführer der Piratenpartei sein. Dem Bundesvorstand gab er die Hauptschuld für den Niedergang der Partei.
Ponader: „Ein massiver Rückgang unserer Zustimmungswerte sowie das geringe Wahlergebnis in Niedersachsen müssen jedes verantwortungsvolle Mitglied unserer Partei nachdenklich machen. Ich sehe die Hauptverantwortung für diesen Vertrauensverlust beim Vorstand und unserer oft fragwürdigen Außenwirkung der letzten Monate.“
Daß Ponader überhaupt solange das Amt des Bundesgeschäftsführers auf sich lud, dies ist mir ein Rätsel, denn was sich dieser Mann von den bourgeoisen Mitgliedern in der Piratenpartei an üblen Beschimpfungen und wüsten Beleidigungen hat gefallen lassen, dies geht auf keine Kuhhaut. Dem bourgeoisen Pack in der Piratenpartei paßte es schon lange nicht, daß ein Alg2-Empfänger, der Ponader war, Bundesgeschäftsführer ist, denn Ponader war das soziale Gewissen der Piratenpartei und dadurch ein Störfaktor für die Neoliberalen, die mittlerweile die Oberhand in der Partei haben, siehe meinen Blogbeitrag: http://barrynoa.blogspot.de/2013/01/die-piratenpartei-am-scheideweg.html .
Den neoliberalen Kurs der Piraten steckte vor einiger Zeit ja schon der Bundesvorsitzende der Piratenpartei Schlömer in einem Interview in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ ab: „Es sei in der Vergangenheit versucht worden, «uns als linke Partei zu vereinnahmen. Das ist aber nicht die Politik, die die Piraten favorisieren», sagte Schlömer der «Neuen Osnabrücker Zeitung» «Wir sind eine liberale Partei mit dem Kernanliegen, dass die Bürger frei handeln und entscheiden können.» Die FDP habe dieses liberale Fundament an die Piraten verloren.
Dieser Schlömer spielte dem Bundesgeschäftsführer Ponader
übel mit. In einem skandalösen Telefongespräch mit dem Chef der Bundesanstalt
für Arbeit, Weise, sprach er über Ponaders berufliche Situation, bzw. über
seinen Alg2-Bezug, dies ohne Wissen Ponaders und unter Verletzung des
Datenschutzes. Ein beispielloser Vorgang, der einenVorsitzenden jeder anderen
demokratischen Partei das Amt gekostet hätte. Bezeichnend, daß die
Piratenmitglieder nicht mal den Rücktritt Schlömers forderten, sondern ganz im
Gegenteil Ponader mit Beleidigungen überschütteten, dies in primitivster
Piratenmanier, ohne Anstand und Würde.
Wie der Herre so das Gescherre, heißt
ein altes Sprichwort. Bis in die Niederungen der Piratenpartei herrscht diese
Willkür der das Heft in der Hand haltenden Cliquen in der Partei.
Diese Willkür erinnert einen fatal an Vorgehensweisen stalininistischer
Kaderparteien. Da entscheidet z.B. ein Generalsekretär der Piratenpartei
Sachsen-Anhalts namens Alexander Zinser, bzw. sein Stellvertreter Martin
Müller, selbstherrlich wer in die
Partei eintreten darf und wer nicht. Ablehnungen werden lapidar per Email
mitgeteilt, auf Nachfrage, was konkret gegen eine Mitgliedschaft spräche, wird
nicht geantwortet. Nicht viel anders reagiert die Direktkandidatin der Piraten
für den Wahlkreis 70 (Dessau-Wittenberg), Tiedtke. Bis jetzt hält sie es nicht
für nötig auf Fragen aus dem Volk zu antworten, siehe: http://barrynoa.blogspot.de/2013/03/etikettenschwindel-die-piratenpartei.html
.
In einer Umfrage von Infratest-Dimap vom 6.3.2013 verlor die
Piratenpartei bundesweit einen Prozentpunkt und kam auf nur noch zwei Prozent,
käme also zum Glück für die Bevölkerung niemals in den Bundestag.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen