Montag, 4. März 2013

Etikettenschwindel: Die Piratenpartei, Teil 4


Erste Reaktionen zu meinen Beiträgen über die Piratenpartei trudelten ein.
Vielen Dank an die Leser für Ihre Emails.

Karl-Heinz S.: „Bin entsetzt, diese Tiedtke 2/3 Anarchistin und 1/3 Kommunistin und das gibt die auch noch auf ihrer Seite zu? Eindeutig eine Extremistin, was sagt der Verfassungsschutz? Wieso stellt ein öffentlicher Arbeitgeber, wie die Stadtverwaltung, Anarchisten/Kommunisten ein?.....“

B.N.: Alles möglich! In den 90er Jahren wollte die MLPD in Dessau Fuß fassen. Die schickten für ein Jahr lang zwei Instrukteure dieser extremistischen Partei nach Dessau. Die mieteten neben dem AJZ eine Wohnung an, meinten damit Anhänger zu bekommen. Das Ergebnis war sehr mäßig, trotz großem Werberummel. Diese beiden Maoisten waren Lehrer! Hatten ein Jahr sich vom öffentlichen Dienst frei stellen lassen! Sagt das nicht alles?

Margarete S.: „Bin wie mein Mann (Karl-Heinz S. ist gemeint) entsetzt. Vielen Dank, dass Sie Bürgern die Augen öffnen, wir hätten das sonst gar nicht gewußt, was da so für Typen bei dieser Piratenpartei das Heft in der Hand haben.
Sagen Sie Herr Nowack, diese Tiedtke hat da eine rote Jacke mit diesem Abzeichen der Piraten auf den Fotos an, habe neulich einen jungen Mann mit ebenso einer Jacke gesehen. Ist das eine offizielle Parteijacke der Piraten?
Ist ja grauenvoll, das erinnert mich an die Jacken die früher die Thälmann-Pioniere tragen mussten, die waren aber wenigstens blau und die der Piraten sind rot. Kommunistenrot!
Das passt zu denen, wir haben mal die Kandidatenliste uns angesehen, da gibt’s etliche die sich zu hohen Prozentzahlen als Kommunisten bezeichnen. Ich kenne eigentlich nur zwei Parteien in unserer Geschichte deren Mitglieder uniformiert rum liefen, beides Genossenparteien, die NSDAP und die SED. Grauenvoll, wenn ich mir vorstelle, daß die Mitglieder von CDU oder SPD uniformiert rumlaufen würde. Das würde ich nicht mal den Linken zutrauen...“

B.N.: Ja ja, diese Piratenjacken! Ich dachte erst, als ich Tiedtke das erste mal in dieser roten Jacke sah, daß sie bei bei der Stadtreinigung arbeiten würde, die habe auch solche roten Jacken (lol).

Anonym (Absender dem Blogger bekannt): „Einige Piraten scheinen ein merkwürdiges Verhältnis zu anderen demokratischen Parteien zu haben. Gestern war Piratenstammtisch im Bauhaus-Café. Wir wollen an der Menschenkette in Dessau teilnehmen. XXX fragte ob da auch Leute von der CDU mitmachen würden, wenn ja, dann würde er nicht an der Menschenkette teilnehmen. Tiedtke beruhigte, die CDU würde weit weg stehen. Also keine Gefahr für XXX sich beim Händchenhalten an einem CDU-Mann/Frau sich was weg zu holen. Manchmal frage ich mich, was in manchen Piraten-Anhängern so im Kopf vorgeht, oft nur Rappelpappel...

B.N.: „Die Ansteckungsgefahr beim Händchenhalten ist groß, man könnte sich ja am Bourgeois-Bazillus anstecken. Aber das braucht es bei den Piraten nicht mehr, die Piraten sind sowieso schon durch und durch bourgeois verseucht, alles Getue mit Transparenz, Basisdemokratie, Anarchismus oder Kommunismus, ist nur Etikettenschwindel, aber viele Unwissende fallen drauf rein, leider!

Christine B.: „Eigentlich ist es traurig, weil es Vorurteile nährt, wie eine Piratin über Tiedtke schrieb: Da wird ja den ganzen Tag nur getwittert - so einen Job will ich auch haben, In Dessau möcht ich arbeiten! Muss die nicht arbeiten? Sehr aufschlußreich!“
 
Ich weiß, werter Herr Nowack, dass sie kein Freund des öffentlichen Dienstes sind, aber privat twittern konnte ich in meiner Zeit bei der Stadtverwaltung nicht. Möglich, dass wir Privilegien haben, wie Sie immer schreiben, aber die Arbeitsbelastung ist jedes Jahr mehr geworden. Faulenzen ist da tatsächlich nicht mehr, das Bild was sich die Bürger machen, stimmt ganz und gar nicht, schon weil der bürokratische Aufwand immer grösser wurde. Also diese junge Sandra Tiedtke ist da eine Ausnahme, hat eben das Glück einen Schonposten zu haben, aber die Mehrheit muss tatsächlich hart arbeiten. Das ist wirklich so, auch wenn Sie das, werter Herr Nowack, das nicht so gern hören möchten....

B.N.: „ Liebe Christine, es jammert mich nun doch das schwere Los der schwerstarbeitenden Angestellten und Beamten im öffentlichen Dienst. Die Arbeit im Steinbruch als Sklave im römischen Reich war gegen diese Schufterei der reinste Mauritius-Urlaub (lol).

Jochen M.: „Das Audio-Interview mit dieser Sandra eine einzige Lachnummer. Die kann es gar nicht abwarten im Bundestag zu sein (bin dann auch Arbeitgeber, habe Erfahrung mit Personal, lach, lach). Der Wähler wird’s hoffentlich richten, dass diese Antipartei nicht reinkommt. Aber blöd ist der Wähler ja doch ab und an, das sieht man an Schleswig-Holstein, so eine Familienpartei, das gibt’s doch gar nicht, höchstens auf Sizilien, da gibt’s auch „Familien“, aber die sind aus anderem Kaliber."

B.N.: Ah, die Mafia meinst Du? Also etwas gemeinsames haben die Mafia und die Piraten schon. Beide haben was Kriminelles! Die Mafia ist unstreitig kriminell und die Piraten haben sich einen Namen von Kriminellen zugelegt. Oder liege ich da falsch und die Piraten am Horn von Afrika sind katholische Chorknaben, äh, Verzeihung die sind ja Moslems, also dann fromme Koranschüler (lol)?

Annegret W.: „Ich werde zusammen mit meiner Familie noch schnell in die Piratenpartei in Sachsen-Anhalt eintreten und dann kandidieren wir auch alle in Familie, viele Stimmen braucht man ja nicht, 6 Stück waren es wohl bei dieser Tiedtke, oder? Wir wählen uns dann auch gegenseitig selber! Wir haben auch alle keine Lust mehr zu arbeiten wie der Pirat Schmidt da von Schleswig-Holstein. Bundestagsabgeordnete ist doch eine feine Sache, das wäre auch was für mich, dann könnte ich auch meinem Arbeitgeber Knall auf Fall kündigen. Wir können die Piratenfamilie in Schleswig-Holstein noch toppen. Wir sind nämlich, Mutter, Vater, drei Kinder, dazu noch zwei Omas und zwei Opas....“

B.N.: Ja, das ist nicht so einfach! Die Piratenpartei nimmt nicht jeden auf, schon gar keinen, der selbst ihnen ihre Posten und Pöstchen streitig machen könnte. Da gibt es z.B. in Sachsen-Anhalt bei der Piratenpartei einen Generalsekretär (Generalsekretär für einen so kleinen Landesverband einer so kleinen Partei? Oh je, oh je!), der entscheidet ob man aufgenommen wird. So eine Prüfung dauert lange, mindestens einen Monat lang. In dieser Zeit werden dann Hinterzimmergespräche geführt ob man sich ein solches Mitglied leisten kann, ob es nicht innerhalb der Partei zu einer Konkurrenz für diverse Posten, Pöstchen und Mandate in Parlamenten kommen könnte. Also eine Ablehnung ist Dir gewiß wenn Du z.B. zu DDR-Zeiten gegen das SED-Regime aktiv warst, als Bürgerrechtler oder so. Weniger Probleme haben da alte DKP-Mitglieder und alte SEDler und natürlich ganz junge Leute.      

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