denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr!
(aus dem Evangelium des Lukas)
Dieser Tage diskutierte ich am Telefon mit einem Blogleser, eher stritt ich mich mit ihm. Er, ein eifriger Verfechter der Klassengesellschaft, die er zwar nicht so bezeichnete, sondern sie "Leistungsgesellschaft" nannte, wo "Leistung" sich lohnt, dem „Tüchtigen“ es nicht verwehrt wird, in Wohlstand zu leben: „Leistung muß sich doch lohnen“, so sein Credo! Und: „Gleichmacherei lehne ich ab“! Das ist die typische Demagogie der Herrschenden, denn das Establishment verteidigt seine Besitzstände mit allen Mitteln, wohl wissend, daß diese Besitzstände auf Kosten der Ausgebeuteten (Menschen, Tiere, Umwelt) unmoralisch erworben sind und schon gar nicht durch eigene besondere Leistung, sondern durch die Gnade der Geburt in bourgeoisen Familien, durch Beziehungen, durch Lug und Trug und manchmal auch durch Glück, am allerwenigsten durch eigene Leistung.
Was hat z.B. eine Familie Quandt für Leistungen vorzuweisen, daß sie als Mehrheitsaktionär von BMW im Jahr rund 500 Millionen Euro verdient? Leistung? Ein Werksvertragsarbeiter, der den Mehrwert erwirtschaftet, verdient vielleicht im Monat 1000 Euro. Selbst schuld! Soll er halt mehr Leistung bringen! Sollte er gar neidisch auf die Quandts sein? Neid als Todsünde? Nein, wenn dieser Werksvertragsarbeiter sich gegen diese Ungerechtigkeit auflehnt, dann hat das nichts mit Neid zutun, sondern mit gesundem Gerechtigkeitsempfinden. Neid als unlauteres Motiv, dies unterstellen ihm höchstens die Demagogen der derzeitigen ungerechten Gesellschaftsordnung.
Ja, und dann haben Menschen das ganz kleine Glück gefunden, haben eine ABM in einem Museum gefunden, fühlen sich dadurch gleich zum Establishment zugehörig und verteidigen vehement die „Leistungsgesellschaft“, empören sich über Vorschläge doch die Zeiten von ABM zu verkürzen, damit auch andere, die nicht weniger qualifiziert sind und leistungsbereit, die aber seit Jahren arbeitslos sind, mal in Arbeit kommen. Obiger Blogleser hat so eine Arbeitsstelle seit vielen Jahren, ist empört über derlei Vorschläge, begründet die Ablehnung damit, daß doch er eingearbeitet ist, und Neulinge dies nicht so schnell könnten wie er. Auch das: Demagogie! Denn auch er mußte als Neuling eingearbeitet werden und das ist nicht der wahre Grund der Ablehnung, sondern das Verteidigen des eigenen „Besitzstandes“ und sei es auch nur eine einfache ABM-Arbeitsstelle gegenüber den Besitzlosen. Die Angst wieder zum Heer der Arbeitslosen zu gehören, gebiert die Angst vor „Gleichmacherei“. Daß aber „Gleichmacherei“ von den Propagandisten des status quo der gesellschaftlichen Zustände als Popanz aufgebaut wurde, um Gerechtigkeit in der Gesellschaft zu verhindern, dies ist den meisten der einfachen Mitläufer nicht bewußt.
Papst Franziskus:
"Werdet nicht müde, für eine gerechtere und solidarischere Welt zu arbeiten!"
Solidarität: Ich möchte einen Appell an die richten, die mehr Ressourcen besitzen, an die Vertreter des öffentlichen Lebens und an alle Menschen guten Willens, die sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen: Werdet nicht müde, für eine gerechtere und solidarischere Welt zu arbeiten! Niemand kann gegenüber den Ungleichheiten, die weiterhin in der Welt bestehen, gefühllos bleiben! Jeder sollte seinen Möglichkeiten und seiner Verantwortung entsprechend persönlich dazu beitragen, den vielen sozialen Ungerechtigkeiten ein Ende zu setzen. Nicht die Kultur des Egoismus, des Individualismus, die häufig unsere Gesellschaft bestimmt, nicht sie baut eine bewohnbarere Welt auf und führt zu ihr hin, nicht sie, sondern die Kultur der Solidarität: Die Kultur der Solidarität heißt, im anderen nicht einen Konkurrenten oder eine Nummer zu sehen, sondern einen Bruder. Und wir alle sind Brüder und Schwestern!
"Werdet nicht müde, für eine gerechtere und solidarischere Welt zu arbeiten!"
Solidarität: Ich möchte einen Appell an die richten, die mehr Ressourcen besitzen, an die Vertreter des öffentlichen Lebens und an alle Menschen guten Willens, die sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen: Werdet nicht müde, für eine gerechtere und solidarischere Welt zu arbeiten! Niemand kann gegenüber den Ungleichheiten, die weiterhin in der Welt bestehen, gefühllos bleiben! Jeder sollte seinen Möglichkeiten und seiner Verantwortung entsprechend persönlich dazu beitragen, den vielen sozialen Ungerechtigkeiten ein Ende zu setzen. Nicht die Kultur des Egoismus, des Individualismus, die häufig unsere Gesellschaft bestimmt, nicht sie baut eine bewohnbarere Welt auf und führt zu ihr hin, nicht sie, sondern die Kultur der Solidarität: Die Kultur der Solidarität heißt, im anderen nicht einen Konkurrenten oder eine Nummer zu sehen, sondern einen Bruder. Und wir alle sind Brüder und Schwestern!
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