Donnerstag, 26. Dezember 2013

Gogols "Petersburger Erzählungen" als bb-Taschenbuch des Jahres 1962



Heute nahm ich mal wieder Nikolai Gogols „Petersburger Erzählungen“ zur Hand - ein schmales kleines Taschenbuch aus der bb-Reihe des Aufbau-Verlages, erschienen im Jahre 1962. Als Kind mochte ich diese Reihe, die Taschenbücher waren preiswert (1,85 Mark) und sie waren interessant, dazu sehr viel Weltliteratur.

Innen sah ich eine alte Widmung von mir aus dem Jahre 1962. Wie man sieht, schenkte ich dieses Büchlein meinen Eltern zu Weihnachten. Der Brauch zum Fest von Christi Geburt sich gegenseitig zu beschenken, ist wie so vieles andere (Weihnachtsbaum, Weihnachtsmann, Festessen usw.) ja kein alter Brauch, sondern durch die bürgerliche Gesellschaft ab Anfang des 19. Jahrhunderts Weihnachten aufgepfropft worden. Zu DDR-Zeiten wurde dieser Unsinn beibehalten und wie in einer Schafherde machte dies fast jeder mit. Als Junge von 11 Jahren, meinte ich 1962, da ebenfalls mitmachen zu müssen und da ich auch etwas zu Weihnachten geschenkt bekam, mich revanchieren zu müssen.

Bücher zu schenken war generell üblich in meiner Familie und ich gebe es nachträglich zu, wenn ich Bücher meinen Eltern schenkte, geschah dies nicht ganz uneigennützig, denn ich konnte sie selbstverständlich dann auch lesen. Nach dem Tode meiner Eltern kamen alle ihre Bücher zu mir, so auch dieses. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich es zum ersten Male las. Mit dem Kunstmaler Piskarjow in dem Buch konnte ich mitfühlen und lese ich mir jetzt seit vielen Jahrzehnten mal wieder den Klappentext durch, so auch heute noch. Ich habe diesen Klappentext auch eingescannt, er ist des Lesens unbedingt wert, denn geändert hat sich an der Welt, den gesellschaftlichen Bedingungen und den zwischenmenschlichen Beziehungen zu damals leider überhaupt nichts. Ein lesenswertes Buch, diese Petersburger Erzählungen!

 

Keine Kommentare: