Bild von Paul Hey: Das Mädchen mit den Schwefelhölzern
Was hat der Märchenerzähler Hans-Christian Andersen, dessen Märchen „Däumelinchen“ ich gestern vorstellte (http://barrynoa.blogspot.de/2017/01/daumelinchen.html) mit den seit 1991 erfrorenen 300 deutschen Obdachlosen zutun, über deren Schicksal ich vorgestern einen Blogbeitrag (http://barrynoa.blogspot.de/2017/01/300-obdachlose-seit-1991-in-deutschland.html ) schrieb?
Andersen war ein die sozialen Mißstände im Kapitalismus aufdeckender Autor und besonders sein Märchen „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ deckte in märchenhafter Form die himmelschreiende Ungerechtigkeit des kapitalistischen Systems auf, wo einesteils Menschen in Saus und Braus lebten und ein armes Mädchen auf der Straße erfror, sich allein an ein paar Schwefelhölzern wärmen konnte, ehe sie starb.
Daß die heutigen Zustände auch im reichen Deutschland nicht anders sind, als Mitte des 19. Jahrhunderts, daß auch heute deutsche Obdachlose auf der Straße erfrieren, das ist bekannt, stört aber unsere Politikerkaste nicht.
Heute morgen im Sat1-Frühstücksfernsehen zeigten Reporter die Obdachlosen, die an der Mauer des deutschen Reichstages unter freiem Himmel ihre „Heimstatt“ haben, dies direkt unter den Augen der Bundespolitiker. Ja, und der samariterhafte SPD-Vorsitzende und Vizekanzler Gabriel setzte sich auch für diese Obdachlosen ein! Nicht etwa, daß er ein Gesetz auf die Agenda gesetzt hätte, welches jedem deutschen Bürger ein Obdach über den Kopf garantiert - nein - er sprach auf Bitte der Obdachlosen mit dem Berliner Ordnungsamt, welche die Obdachlosen vom Reichstagsgelände vertreiben wollte, daß sie bleiben dürfen!
Was für ein sozial handelnder Mensch (SPD = der erste Buchstabe soll „sozial“ heißen!), dieser Gabriel (Vorsicht! Sarkasmus!). Auch den Bundestagsabgeordneten von der Partei „Die Linke“ geht das Schicksal der Obdachlosen auf dem Reichstagsgelände am A. vorbei, wie ihnen generell das deutsche Volk am A. vorbei geht. Etliche Bundespolitiker bezeichneten Bürger aus der Pegida-Szene als Pack, wer aber das wirkliche Pack ist, das zeigt sich am Umgang der Systempolitiker mit der Obdachlosigkeit in Deutschland!
Andersens Märchen des Mädchens mit den Schwefelhölzern hat mich als Kind sehr bewegt und meine antikapitalistische Denkweise stark beeinflußt, auf jeden Fall mehr als das kleinbürgerliche Geschwafel der revisionistischen pseudosozialistischen Erziehung in Schule und Gesellschaft der DDR. Dieses Märchen ist eigentlich keines, sondern eine Anklage gegen die ungerechte kapitalistische Gesellschaft. Bekanntermaßen erfriert das obdachlose Mädchen in der Kälte, sich immer nur mal an ein paar Schwefelhölzchen – ihrem einzigen Besitz – wärmend, während die bürgerliche Gesellschaft in ihren warmen Häusern sitzt, dies bei Braten und frommen Tischgebet.
Was kann man machen? Das Pack muß weg und es muß eine wirklich soziale und gerechte Gesellschaft aufgebaut werden.
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