Im Atze-Heft 6 aus dem Jahre 1956 gibt es eine wundervolle Bildgeschichte, deren Verfasser und Zeichner ich leider nicht kenne, da auf diesen Seiten nicht vermerkt. Es ist die Geschichte eines verlorenen Holzschuhs, welcher durch die Monate des Jahres immer mal wieder seinen Besitzer wechselt. Diese Besitzer sind nicht etwa Menschen, sondern Tiere, die den Holzschuh als ihr Häuschen, als ihr Obdach nutzen.
So nutzen nacheinander ein Schlange, ein Vogel, ein Igel, Frosch und Schnecke, Mäuse, ja sogar Fische und Krebs, den Holzschuh, da er einmal auch ins Wasser fiel. Bis der Schuh mal wieder von einem Menschen aus dem Wasser gefischt wurde und er nun als Gefäß für ein Blumengesteck zu Ostern dient.
Ich finde die Bildgeschichte auch deshalb so gut, weil sie Kinder mit verschiedenen Tieren bekannt macht und in ihnen bewußt macht, daß auch Tiere eine Heimstatt, ein Obdach, brauchen, wie wir Menschen auch. Eine Gesellschaft die Tieren und Menschen ihre Heimstatt nimmt, ist keine gute Gesellschaft, so wie z.B. Gärten, welche für Tiere kein Obdach bieten und kein Leben ermöglichen, wenn sie z.B. nur aus Rasen bestehen, und die bundesrepublikanische Gesellschaft, welche zehntausenden von ihren Mitbürgern kein Obdach bietet, diese in die Obdachlosigkeit auf die Straße stößt.
Das wundersame Jahr eines Holzschuhs
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen