Montag, 14. August 2017

Max Schwimmer (1895-1960) und die Tiere



Wer zu DDR-Zeiten libertäre zeitgenössische DDR-Kunst liebte, der verehrte natürlich Max Schwimmer [1895-1960] (https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Schwimmer), setzte der doch freiheitliche Akzente in einer offiziellen Kunstszene, die überwiegend vom sogenannten sozialistischen Realismus geprägt war.

Natürlich liebe ich die Kunst Schwimmers, hebt sie sich doch so wohltuend von all dem unkünstlerischen Kitsch ab, den der Spießbürger für Kunst hält. Großartig, Schwimmers „Graphische Etüden“ mit 19 Zeichnungen, erschienen im Verlag der Nation Berlin 1965 zu seinem 70. Geburtstag, siehe ein paar Seiten daraus und der Schutzumschlag mit meisterlichen Zeichnungen:






Über Max Schwimmer:

Dem schmetterlingsleichten, so graziösen wie souveränen Linienspiel Ihrer Zeichnungen zu folgen ist Freude und Trost. Möge viel von der Freude und Heiterkeit, die diese Blätter ausstrahlen, zu Ihnen zurück klingen! (Hermann Hesse an Max Schwimmer, 1955)

»Mit so genialisch leichter und feiner Hand« habe Max Schwimmer das »Tagebuch« Goethes illlustriert, 24 Kapitel mit 24 farbig aquarellierten Zeichnungen, ließ Thomas Mann am 24. Dezember 1953 seinen Dank an den »Herrn Professor« (an der Kunsthochschule in Dresden) übermitteln. An dem Band habe er »große Freude« und er habe »für diese kecke Moralität immer eine besondere Neigung gehabt«.

»In der reichen Geschichte der Buchillustration in der DDR gehörte Max Schwimmer an der Seite von Johannes Hegenbarth und Werner Klemke zu den ›Klassikern‹«, schreibt Inge Stuhr in ihrer Schwimmer-Biografie.

Er sei »einer der besten Zeichner des 20. Jahrhunderts und einer der ganz wenigen aus Deutschland, die auch internationales Niveau erreichten«, sagt Inge Stuhr über Schwimmer.

Schon einige Male schrieb ich über Schwimmer, siehe:


http://barrynoa.blogspot.de/2014/05/max-schwimmer-1-mai-1928.html


Heute möchte ich auf Schwimmers Tierliebe aufmerksam machen, denn in vielen seiner Werke sind Mensch und Tier auf einer Ebene dargestellt. Eines meiner Lieblingsbücher ist das Buch „Die Stimme der Grille“ von Gottfried Kölwel aus dem Jahre 1954, welches von Max Schwimmer illustriert wurde. Kann man sich dieses Buch ohne die wundervollen Illustrationen von Schwimmer überhaupt vorstellen? Ich nicht! Siehe ein paar Seiten daraus:
 




 
Zu Gottfried Kölwel (1889-1958), den ich hoch schätze, siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_K%C3%B6lwel . Kölwel ist zu Unrecht in der Versenkung verschwunden, denn er war ein Dichter gegen Egoismus und soziale Fehlhaltungen. Seine damalige Kapitalismuskritik, der Kritik an der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen und der Zerstörung der Natur durch den Menschen, war seiner Zeit voraus und hat immer noch Gültigkeit.

Gegen Egoismus und soziale Fehlhaltungen kämpfte auch zeitlebens Max Schwimmer, nicht von ungefähr war er Mitglied der KPD und seine Buchillustrationen zu dem Buch von Dantz „Der glückhafte Stern“ künden von dieser edlen Einstellung.


Großartig, Schwimmers Bild wo eine Frau einen Fisch vor einem räuberischen Adler rettet, siehe ganz oben. Ein Bild welches auch noch heute Gültigkeit hat, prangert es doch den Speziesismus an, der in Fischen niedere Lebewesen sieht, die kein Lebensrecht haben und zur Nahrung von Menschen und Raubtieren dienen oder die gar vom Menschen als Tierfutter für ihre geliebten Kuscheltiere, Hund und Katze, ohne Erbarmen getötet werden. 

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