Donnerstag, 10. Oktober 2019

Veganismus ohne Antinatalismus ist nutzlos

Gestern hat sich mal wieder bestätigt, was wir immer sagen: Veganismus ohne Antinatalismus ist nutzlos!

Seit langem saß ich mal wieder in meinem früheren Lieblings-Café und an meinen Tisch kam, mich freudig begrüßend, eine alte Bekannte, d.h. so alt wie ich ist sie nicht, sie ist so Anfang 50. Sie Veganerin, viel radikaler als ich es je war und natürlich ihr kleines Fläschchen Mandelmilch für den Kaffee wie immer mitbringend. Als ich nach ihrem Sohn fragte, antwortete sie stolz, daß sie mittlerweile stolze Oma geworden sei, schon zwei Kinder Enkel habe. Sie hätte eigentlich wissen müssen, daß ich als Antinatalist darauf anspringen würde und ihr Zunder geben würde, hatte sie wohl in dem Augenblick nicht mehr daran gedacht. 

Ich spulte mein Programm ab und traf ins Schwarze. Richtig! Auch aus ihrem Sohn war ein Fleischesser geworden, wie die meisten Kinder von veganen Eltern, da sie später meistens ins Gegenteil umschwenken. Und, der größte Witz, er hat ausgerechnet die Tochter eines bekannten Fleischers geheiratet, die im Geschäft ihres Vaters an der Ladentheke steht. Betreten mußte dies meine Bekannte sagen, mit dem Hinweis: „Ja, wo die Liebe hinfällt!“ Ich bin kein Feiner, wenn es um die Feinde der Tiere geht und antwortete: „Und wenn es auf einen Misthaufen ist!“ 

Das schlimme an unserem Treffen war, sie sah auch nach an die 2 Stunden Argumenten von mir, immer noch nicht ein, daß ihr ganzer Veganismus für die Katz ist, wenn sie Kinder in die Welt setzt, die dann wiederum Kinder in die Welt setzen, die in den seltensten Fällen Veganer werden und die jeder später für tausende Tiere Elend und Tod bringen, allein durch ihr Dasein und den Verzehr von tierischen Lebensmitteln und seien es auch „nur“ verdeckte tierische Lebensmittel, wie Eier in Keksen usw., von der Verdrängung der Wildtiere durch Überbevölkerung in dem total von Menschen überbevölkerten Deutschland ganz abgesehen. 

Das Manifest des Antinatalismus kannte sie, auch den in unseren Blogs von uns propagierten Philosophen Dr. Bleibohm, den sie aber „nicht mag“ (!!!). Vollends wurde ich eisiger, als sie erzählte, daß sie gegen „Fremdenhass“ und gegen die AfD auf die Straße gehen würde. Also gehörte sie zu den Typen, denen es nichts ausmacht, daß zu den 84 Millionen Bewohnern Deutschlands noch viele Millionen dazu kommen, Einwanderer die noch gebärfreudiger sind als die Bio-Deutschen. Argumente, daß sogar das gleich große Frankreich nur halb so viele Einwohner hat wie Deutschland, das gleich große Norwegen nur 5 Millionen Einwohner, das ignorierte sie. 

Wir verabschiedeten uns kühl, aber ich sagte ihr klipp und klar, daß ich sie als gesellschaftspolitische Feindin betrachte und sie sich auf ihr Veganertum nicht das geringste einbilden solle, es wäre einen Dreck wert. Es hätte bloß noch gefehlt, daß sie und ihre Brut für Greta und die FFF-Bewegung Sympathie haben würden, dann wäre ich ausgerastet, aber dieses Thema hatten wir nicht angeschnitten.


Von Dr. Gunter Bleibohm und Harald Hoos:

Liebe Freunde der Tiere,
die Menschheit, nein, das Schicksal des gesamten Planeten steht am Scheidepunkt. Lebten um die Zeitenwende erst rund 170 Millionen Menschen auf der Erde, hat sich heute ihre Anzahl um das 35-fache, auf mehr als sieben Milliarden Menschenwesen, erhöht. Aus dem exponentiellen Wachstum der Erdbevölkerung resultiert eine jährliche Zunahme der Menschenflut von 80 Millionen Menschen; Menschen, die Lebensraum, Wohnungen, Arbeitsplätze und Versorgung benötigen.


Bereits im Jahr 2030 ist mit neun Milliarden Menschen, bis zum Ende des Jahrhunderts mit mehr als 12 Milliarden Menschen zu rechnen, die den Planeten wie einen giftigen Schimmel überwuchern werden.

Man führe sich zur Verdeutlichung der Wachstumsgeschwindigkeit nur vor Augen, dass ein Paar mit drei Kindern – gleiches Fortpflanzungsverhalten der Kinder und Enkel unterstellt – in zehn Generationen auf 88.572 Menschen anwächst.

Das Wachstum der Menschheit überfordert inzwischen alle ökologischen und politischen Systeme und lässt unseren Planeten in absehbarer Zeit ins Chaos abgleiten.
Antinatalismus ist ein Thema, das in der Geschichte von Denkern schon mehrfach berührt wurde, seine Dringlichkeit erhielt dieser Problemkreis jedoch erst, als die Wachstumskurve der Menschenflut in den exponentiellen Bereich, in den unbeherrschbaren Bereich, überging.

Ein Verleugnen, ein Schönreden dieser Entwicklung stellt ein Verbrechen gegenüber bestehendem und künftigem Leben dar, vernichtet es doch jegliche Zukunftsperspektive für eine humane Lebensgestaltung. Muss man die heutige Vernichtung der Lebensgrundlagen nicht vielmehr auch als einen massiven Verstoß gegen die Menschenrechte, die Menschenwürde kommender Generationen bezeichnen und brandmarken?

Wer eine friedvolle und weitgehend leidensfreie Welt anstrebt, muss das ungebremste Wachstum der Menschheit ächten, das Anathema, den Bannfluch über die „Lebensspender“ sprechen, die durch fehlende Antizipation der Folgen ihrer Handlungen zu extremen Lebensverächtern werden. Gerade wer die Heiligkeit des Lebens propagiert und anerkennt, darf kein neues Leben, ein Leben, das von Leid getragen wird, produzieren, sondern kann sich einzig und allein nur darum bemühen, bestehende Qual zu verringern.

Wer Leben heute noch produziert, ist in letzter Konsequenz Befürworter des Leides, ist Gegner, zumindest aber Verhinderer, eines leidfreien Lebens; wer Leben produziert, toleriert zugleich auch das Leiden, das Sterben und den Tod dieses Lebens.



Hier finden Sie das „Manifest zum Antinatalismus“:

https://www.pro-iure-animalis.de/index.php/antinatalismus/articles/manifest-zum-antinatalismus.html

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