Montag, 7. Oktober 2019
Zum 70. Jahrestag der Gründung der DDR (Tag der Republik)
Nationalhymne der DDR, Text. Johannes R. Becher, Musik: Hanns Eisler
Auferstanden aus Ruinen
und der Zukunft zugewandt,
laß uns dir zum Guten dienen,
Deutschland, einig Vaterland.
Alte Not gilt es zu zwingen,
und wir zwingen sie vereint,
denn es muß uns doch gelingen,
daß die Sonne schön wie nie
über Deutschland scheint.
Glück und Friede sei beschieden
Deutschland, unserm Vaterland.
Alle Welt sehnt sich nach Frieden,
reicht den Völkern eure Hand.
Wenn wir brüderlich uns einen,
schlagen wir des Volkes Feind.
Laßt das Licht des Friedens scheinen,
daß nie eine Mutter mehr
ihren Sohn beweint.
Laßt uns pflügen, laßt uns bauen,
lernt und schafft wie nie zuvor,
und der eignen Kraft vertrauend,
steigt ein frei Geschlecht empor.
Deutsche Jugend, bestes Streben
unsres Volks in dir vereint,
wirst du Deutschlands neues Leben.
Und die Sonne schön wie nie
über Deutschland scheint.
Heute, vor 70 Jahren, am 7. Oktober 1949, wurde unsere DDR gegründet.
Was die meisten Wessis verdrängen: Sie waren die Spalter!!! Am 23. Mai wurde in den Westzonen die BRD gegründet, zu einem Zeitpunkt wo der Osten noch voll die Einheit Deutschlands wollte. Erst am 7. Oktober zog die SBZ nach und gründete die DDR (zwangsläufig). Es ging schon vorher los mit der Zerschlagung Deutschlands durch die Einführung einer separaten Währung in den Westzonen und in Westberlin. Alles Fakten, die jetzt keiner mehr hören will.
Wenn am 3. Oktober jetzt der „Tag der Einheit“ gefeiert wurde, entbehrt dies nicht der Scheinheiligkeit, denn die Einheit hätte man schon Anfang der 1950er Jahre haben können, als Stalin anbot, auf den Aufbau des Sozialismus in der DDR zu verzichten, wenn Gesamtdeutschland ein neutrales Land, ähnlich Österreichs werden würde, allerdings bei Abzug der Westmächte, wie der Russen, und entmilitarisiert. Das wollten die Krieger im Westen natürlich nicht, auf das Aufmarschgebiet Westdeutschland verzichten.
Und auch 1990 wollten die Amis, Franzosen und Engländer nicht den Anschluß der DDR an die BRD, wenn sie die Nato nicht auf das Gebiet der DDR ausdehnen dürften. Der große Verräter Gorbatschow erfüllte ihnen diesen unverschämten Wunsch und nur so kam es zum Anschluß der DDR an die BRD. Also bei den Westalliierten saßen die Spalter bis zum Schluß.
Daß die DDR 1961 die Mauer baute, war ein Akt der Verzweiflung, da der Osten ausblutete, da die Fachkräfte in den Westen übersiedelten. Daß die Wirtschaft im Westen effektiver war, war nicht dem kapitalistischen System geschuldet, sondern der Ausbeutung des Ostens durch die Russen, angefangen durch die immensen Reparationen und später durch ausbeuterische Handelsknebelverträge. In meiner Heimatstadt Dessau gab es den VEB Waggonbau, der fast ausschließlich für die SU produzieren mußte, Die Russen bezahlten einen Appel und ein Ei, da sie am längeren Hebel saßen als Besatzer. Aus Gründen des kalten Krieges verzichteten die westlichen Siegermächte auf all dies, um das Schaufenster Westdeutschland und Westberlin attraktiv zu machen, damit dem Osten zeigend, daß der Kapitalismus besser ist.
Aber wir ehemaligen DDR-Bürger kamen 1990 vom Regen in die Traufe, von einer eingeschränkten persönlichen Freiheit in die uneingeschränkte persönliche Unfreiheit. Allein was wir jetzt in dem BRD-System an persönlichen bürokratischen Unfreiheiten haben, geht auf keine Kuhhaut. Allein wenn ich daran denke, daß jetzt mal wieder mein TÜV für das Auto überfällig ist, ansonsten gibt es Bußgeld oder die Einkommenssteuererklärung gemacht werden muß, wo auch Bußgelder drohen, bis hin zur jährlichen Hühner-Abgabe und den idiotischen CO2-Messungen des Heizkessels, alles Dinge, von denen man in der DDR nicht behelligt wurde. Die Lebensqualität war durch die Bank zu DDR-Zeiten eine bessere, trotz des spießbürgerlichen sozialfaschistischen SED-Regimes, welches aber nicht so reglementierend in das Private eingriff, wie das jetzige System.
Daß wir in ein System der perversen inhumanen Ungleichheit kamen, wo es Milliardäre auf der einen Seite und Obdachlose auf der anderen Seite gibt, das macht einem das jetzige jetzige System unsympathisch, um nicht zu sagen, daß man dieses System ablehnt.
Allein wenn man daran zurück denkt, wie frei man in der DDR beim FKK war, auch als Kind und Jugendlicher und jetzt sehen muß, daß die unnatürliche Prüderie aus den puritanischen USA unsere ehemalige freie Lebensweise kaputt gemacht hat, dann kann man nur mit Wehmut an die alten freiheitlichen Zeiten zurück denken. Alles hat man uns genommen, sogar die Nationalhymne, die für mich einen viel besseren Text hat - siehe oben- als das uns aufgezwungene „Deutschlandlied“.
Aus einem der Schmalfilme, darunter sehr viele FKK-Urlaub der DDR-Bürger (Die Mehrheit der DDR-Bürger machte FKK), der Seite https://open-memory-box.de (Urlaub 1961, natürlich FKK)
Großartig, die DDR-Memory-Seite https://open-memory-box.de, mit den vielen von DDR-Bürgern gedrehten privaten Schmalfilmen, die uns zeigt, daß die DDR viel normaler war, als sie in den letzten 30 Jahren dargestellt worden ist. Also nicht nur Mauer, Stacheldraht und Stasi, sondern ganz normaler freier Alltag. Das Material stammt von 150 Familien, aus einer Zeitperiode von 1947 bis 1990, aus 102 verschiedenen Orten der DDR. Es ist also eine sehr breit gefächerte, historisch und geografisch gute Abdeckung der DDR und der Menschen, die dort lebten. Das Projekt wurde von Ausländern initiiert, Westdeutsche wären dazu wahrscheinlich nicht fähig gewesen mit ihren vielen Vorurteilen betreffs der DDR.
Ostberlin 1954: Für ein ungeteiltes freies Deutschland!
http://barrynoa.blogspot.com/2013/09/ost-berlin-1954-fur-ein-ungeteiltes.html
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