Donnerstag, 29. Oktober 2020

Nowack´s Tierschutz-Nachrichten (7)

Da mir der Text des Tierrechtlers Dr. Kaplan aus dem Herzen spricht, möchte ich den Text, der auch bei "Fellbeisser" stand meinen Lesern vorstellen. 

Ein Satz aus diesem Text kann ich nicht teilen, wenn Kaplan Hitler und Stalin nimmt um zu dokumentieren, daß es "Bösewichte" unter den Menschen gibt, minderwertiger als Tiere. Hier zeigt sich, daß Kaplan ein Kind des Mainstream ist, der politischen Korrektheit unserer Zeit, die nicht etwa Truman, der die Atombomben auf Japan werfen ließ, wo hunderttausend unschuldige Zivilisten elend ums Leben kamen, statt Hitler als "Bösewicht" einsetzt oder der nicht etwa statt Stalin einen Luther als "Bösewicht" benennt, der Hexen verbrennen ließ, der es begrüßte, daß Juden und Bauern brutal umgebracht wurden. Ja, es stimmt, ein Stalin hat sich an 18 Millionen Ostdeutschen versündigt, die er aus der Heimat vertreiben ließ, wobei 2 Millionen elendiglich umkamen. Bis heute ist dieses urdeutsche Land in der Hand von Polen, Russen und Tschechen. Aber ausgerechnet diese beiden als die "Bösewichte" heraus zu fischen, zeigt, daß auch Kaplan nicht frei von propagandistischem derzeitigem Mainstream ist.  

Übernommen aus:

https://www.fellbeisser.net/authors/mir-sind-die-tiere-lieber-als-die-menschen


Dr. Helmut F. Kaplan 

http://www.tierrechte-kaplan.org

Österreichischer Tierrechts-Philosoph, geboren 1952, Studium der Philosophie und der Psychologie (Mag. phil., Dr. phil.), zählt zu den Pionieren der Tierrechtsbewegung. Seine Bücher haben wesentlich dazu beigetragen, die Philosophie der Tierrechtsbewegung im deutschsprachigen Raum bekanntzumachen.


Mir sind die Tiere lieber als die Menschen


Bei vielen Berufen gibt es Dinge, die man auf keinen Fall sagen darf, Aussagen, mit denen man sich quasi das eigene Grab schaufelt. Etwa, wenn ein Politiker sagt, daß er seine Wähler für Idioten hält oder ein Arzt bekennt, daß ihm die Gesundheit seiner Patienten egal ist. Beim „Beruf“ Tierschützer oder Tierrechtler besteht diese „Todsünde“ im Bekenntnis: Mir sind die Tiere lieber als die Menschen. Im folgenden möchte ich zeigen, daß diese Aussage durchaus sachlich berechtigt sein kann – ganz abgesehen davon, daß jeder, sollte man meinen, sympathisch finden darf, wen er will.

Die übliche allgemeine und automatische Empörung über die Aussage, daß einem Tiere lieber als Menschen seien, ist sachlich schon deshalb unsinnig, weil es ja durchaus so sein könnte, daß der „Bekanntenkreis“ des Betreffenden eben aus „besonders sympathischen Tieren“ und „besonders unsympathischen Menschen“ besteht – kein Mensch kennt schließlich alle Tiere und alle Menschen. Freilich hat die hysterische allgemeine Empörung über jemandes Aussage, ihm seien die Tiere lieber als die Menschen, schon ihre Berechtigung. Es wird nämlich als ganz selbstverständlich unterstellt, daß JEDER MENSCH moralisch wertvoller sei als JEDES TIER, daß auch der „schlechteste Mensch“ noch viel wertvoller sei als das „beste Tier“.

Nun sollte es bei so starken Behauptungen schon erlaubt sein, nach Gründen zu fragen. Wer dies allerdings hier tut, wird feststellen, daß man Begründungen in dieser Frage nicht nur für unnötig hält, sondern schon das bloße Fragen nach Gründen als quasi unsittlich betrachtet. Mehr noch: Nach Gründen für die menschliche Höherwertigkeit zu fragen, wird geradezu als gefährlicher Angriff auf die Gesellschaft angesehen – oder als Zeichen völliger geistiger Verwirrtheit.

Läßt man sich gnadenhalber und widerwillig dann doch zu Begründungen herbei, bestehen diese meist aus Verweisen auf dubiose Glaubenssätze wie etwa die von der Gottesebenbildlichkeit oder unsterblichen Seele des Menschen. Daß SOLCHE Begründungen außerhalb kirchlicher Räume in pluralistischen, säkularen Gesellschaften kein Gewicht haben, sollte nicht weiter erläutert werden müssen.

Betrachten wir schließlich mögliche faktische Gründe für die allgemeine moralische Höherwertigkeit des Menschen, kommen wir rasch zum Ergebnis: Es gibt keine. Denn kein Merkmal, das von irgendjemandem als moralisch relevant angesehen wird – etwa Bewußtsein, Selbstbewußtsein, Rationalität oder Autonomie -, verläuft entlang der Speziesgrenze Menschen – Tiere. Mehr noch: Bei vielen Menschen sind diese Merkmale SCHWÄCHER ausgeprägt als bei vielen Tieren, viele geistig behinderte oder senile Menschen und alle kleinen Kinder befinden sich auf einem deutlich niedrigeren Niveau als viele Tiere.

Abgesehen davon, daß man, wie gesagt, eigentlich lieber mögen dürfen sollte, wen man will und warum man will, kann es also durchaus auch sachliche, „objektive“ Gründe für das Liebermögen von Tieren geben. Etwa, wenn man einen intelligenten, unternehmungslustigen, treuen Hund lieber mag als einen völlig apathischen vor sich hindämmernden Senilen.

Schließlich werden selbst eingefleischte Menschen-Fans einräumen, daß es auch viele üble Vertreter ihrer Spezies gibt. Ganz abgesehen von Hitler, Stalin & Co kennt jeder aus eigener Erfahrung Zeitgenossen, die er weniger mag – und bei denen es dafür gute Gründe gibt. Müssen uns wirklich alle Egoisten, Lügner, Verräter und Verbrecher lieber sein als jedes Tier?

„Aber Menschen sind moralfähig, sie können zwischen Gut und Böse unterscheiden!“ Erstens ist auch die Moralfähigkeit kein Merkmal, daß nur bei Menschen (geschweige denn bei allen) und bei keinen Tieren anzutreffen wäre. Zweitens gibt es Menschen, bei denen die Moralfähigkeit weniger ausgeprägt ist als bei manchen Tieren. Und drittens ist die bloße Fähigkeit, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, ja noch kein Verdienst. Verdient macht sich jemand erst, wenn er diese Fähigkeit auch positiv nützt, sprich: sich für das Gute entscheidet. Andererseits beinhaltet die Moralfähigkeit die Gefahr, moralisch zu scheitern, sprich: sich für das Böse zu entscheiden.

Nun ist es wohl nicht völlig unsinnig oder unverständlich, wenn einem jemand, der sich jenseits der Kategorien Gut und Böse befindet, lieber ist als jemand, der zwischen Gut und Böse wählen kann, sich aber für das Böse entscheidet. Daß letzteres beim Menschen keine Seltenheit ist, wird niemand bei Sinnen bezweifeln.

B.N.: 

Daß die Menschheit nichts taugt und es dumm ist da auf Sündenböcke, wie Hitler und Stalin zu zeigen, sieht man wie in südlichen und asiatischen Ländern mit dem Mitgeschöpf Tier umgegangen wird. Da stört es die empathielose Menschenmasse nicht, wenn sie, wie in diesem Video zu sehen, Tiere verhungern lassen, die als Skelette durch die Städte wanken. Aber wehe, wenn Menschen leiden, dann gibt es Aufschrei, besonders bei den Gutmenschen in Deutschland, die Krokodilstränen weinen über leidende Menschen in der dritten Welt. 

Wie war man empört, als es vor einigen Jahren bekannt wurde, daß es in Mauretanien Reste von Menschen-Sklaverei gibt. Über die Versklavung von Tieren, mitten in Europa, da empören sich die Gutmenschen nicht, unter dem Motto: "Es sind doch nur Tiere"! Auch daß die Mauretanier, sogar die versklavten Menschen, unmenschlich mit ihren Eseln umgehen, sie tagtäglich schwer mißhandeln, das zeigt, daß sie es nicht wert sind, daß man ihnen hilft. 

Wer als Armer noch Ärmere knechtet, der hat unser Mitgefühl und unsere Hilfe nicht verdient. Das trifft auf viele Länder der dritten Welt zu, die wir seit Jahren unterstützen, obwohl diese Typen grausam mit Tieren umgehen.




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