Donnerstag, 3. Juni 2010

Goldtaler und Silbermünzen auf alten Postkarten


Um 1900 wurden nicht nur Postkarten hergestellt die unter die Rubrik Kitsch fallen, nein es waren auch künstlerisch sehr wertvolle darunter. Die Hersteller von Postkarten ließen sich immer wieder etwas neues einfallen. Sie erfanden Duftkarten, Karten mit aufgesetzten funkelnden kleinen Steinchen, Prägekarten aller Art und vieles andere mehr. In meiner Postkartensammlung befinden sich auch vier Prägekarten aus einer bekanten Münzenserie. Diese Karten z.B. trugen insofern zur Bildung bei, daß den Menschen die Münzprägungen der verschiedenen Länder bekannt gemacht wurden. Diese Münzkarten stellten durch die Prägung und den Gold- oder Silberglanz darauf die Münzen sehr realistisch dar, stimmten doch auch die Abmaße auf den Karten mit den Originalmünzen überein. In einer Zeit wo der Euro rapide verfällt, wo eine Hyperinflation sich ankündigt, da ansonsten die Euro-Länder ihrer enormen Schulden nicht mehr Herr werden können, da schaut man wehmütig auf Geld was aus dem wertbeständigen Material Gold oder Silber hergestellt ist, welches auf den Karten zu sehen ist. Allerdings forderte der I. Weltkrieg seinen Tribut. „Gold gab ich für Eisen“ hieß damals die Devise und „patriotisch“ verblendete Bürger gaben ihren Goldschmuck für wertlose papierene Kriegsanleihen ab, die sie nach dem Krieg in den Ofen stecken konnten, so wertlos waren diese geworden. Und wer zuhause bislang reale Goldtaler angespart hatte, der brachte dieses Goldgeld zur Bank auf ein Sparbuch, weil man den Anlegern gute Zinsen versprach. Auch dieses Geld war dann nach dem I. Weltkrieg futsch, so wie es meinem Urgroßvater erging, der mühsam ersparte 6.000 Goldmark dadurch verlor. Anders machte es ein Uronkel von mir, der behielt seine Goldtaler und er verlor dadurch nichts, ganz im Gegenteil, in der Inflationszeit ging es ihm als einzigen in der Familie finanziell richtig gut. Wenn man die Diskussionen im Internet verfolgt, dann kann man Parallelen zu den damaligen Zeiten ziehen. Ein bedrohliches Zeichen ist der unaufhörliche Anstieg des Goldpreises und auch solche alten Münzen, wie auf den Prägekarten abgebildet, die werden nicht mehr nur von Sammlern gekauft, sondern mittlerweile auch von Menschen die dem Papiergeld nicht mehr trauen. Was seit langem nicht mehr der Fall war: das Angebot an derlei Münzen wird immer knapper und diese sind kaum noch zu erschwinglichen Preisen zu haben.

Keine Kommentare: