Schon aus diesem Grund ist es wichtig die Frauen um Jesus, die genau wie die Männer seine Jünger waren, stärker in den Mittelpunkt zu stellen. Die Kirche des ersten Jahrtausends tat dies schon, aber nur halbherzig, indem sie besonders Maria, der Gottesmutter, die gebührenden Ehren erwies, den Jüngerinnen allerdings blieb diese Anerkennung versagt. Desto erfreulicher ist es, daß zumindestens in den katholischen, orthodoxen und altorientalischen Kirchen, neben Maria Magdalena, auch die Maria des Kleophas geehrt wird. Sie wurde zur Heiligen erhoben, gehörte sie doch als Zeugin von Christi Kreuzestod zum engsten Kreis der Jünger. Sie gehörte auch zu den wenigen Personen die zum Grab des Jesus gingen um ihn zu salben. In der Orthodoxie und bei einigen altorientalischen Kirchen wird sie mit Recht als Myrrhe-Trägerin verehrt. Sie gehörte auch zu den ersten Zeugen von Christi Auferstehung, siehe Markus 16,1!
Neben einer alten Grafik, die Christus am Kreuz mit Maria, Maria Kleopha, Johannes dem Apostel, Johannes dem Täufer und Maria Magdalena zeigen, möchte ich den Lesern des Blogs eine Porzellanfigur aus meinem Besitz vorstellen, die Jesus mit einer seiner Jüngerinnen darstellt. Ob es sich bei dieser weiblichen Figur nun um Maria Kleopha oder Maria Magdalena oder die bekannte Samariterin oder eine sogenannte "Sünderin" handelt, dies wissen wir nicht, denn der Modelleur hat die Porzellanplastik nicht betitelt. So bleibt Raum für Phantasie! Der Künstler der Plastik zeigt aber deutlich auf, und macht dies durch Haltung und Gestik der Figuren, daß Jesus keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern machte, wie das die spätere patriarchalische Theologie ihm später unterschob. Neben diesen theologischen Aspekten sind es für mich auch ästhetische Gesichtspunkte gerade diese Porzellanfigur vorzustellen, sind doch beide Personen mit edlen und ebenmäßigen Gesichtszügen ausgestattet, deren Schönheit ihresgleichen sucht.
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