Freitag, 16. Juli 2010

Altes: FDGB-Solidaritätsmarken



Der Mitgliedschaft im FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund) in der DDR konnte man sich nicht entziehen. Sobald man in einem volkseigenem Betrieb arbeitete, und das war die überwiegende Mehrheit der Betriebe, war man gezwungen Mitglied des FDGB zu sein. Neben den monatlichen Beitragsmarken, die gestaffelt nach Einkommen waren, gab es noch sogenannte Solidaritätsmarken, die man aufgezwungen bekam. Am bekanntesten waren die Solimarken mit Vietnam, welches sich bekanntlich im Krieg mit den USA befand. Von den Beitragszahlungen hatte ein Normalbürger nichts, das war raus geschmissenes Geld, denn Ferienplätze, die auch vom FDGB vergeben wurden, denn der FDGB hatte eigene Ferienheime, die bekamen nur die Stützen des SED-Systems, sogenannte verdiente Werktätige, obwohl es meistens nicht die waren die am meisten und besten arbeiteten, sondern diejenigen die zu den Seilschaften des Systems gehörten. In den vielen Jahren der Zwangsmitgliedschaft im FDGB hatte ich nicht ein einziges Mal einen solchen Ferienplatz bekommen. Wenn auch jetzt eine soziale Kälte herrscht und die Schere zwischen Arm und Reich immer mehr auseinander klafft und das jetzige Gesellschaftssystem höchst unmoralisch ist, so heißt dies noch lange nicht, daß das sozialfaschistische SED-System besser war. Dieses System verdiente, daß es 1989/90 von der Bildfläche verschwand. Es nannte sich sozialistisch, es war aber nicht sozialistisch. Ob nun diese Solidaritätsgelder tatsächlich z.B. Vietnam zugute kamen, dies weiß man nicht, aber wahrscheinlich doch, denn die DDR unterstützte ja Befreiungsbewegungen und kommunistische Länder, wie Vietnam, auch materiell.

Aus meiner Sammelkiste, heute ein paar Bögen von FDGB-Solimarken aus den 70er Jahren. Wenn auch manch einer noch sein FDGB-Buch mit derartigen Marken hat, so sind diese für Sammler weniger interessant, da sehr häufig, aber komplette Bögen sind natürlich für Sammler von DDR-Nostalgika etwas besonderes.

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