„Ich kann die Person nicht riechen“, sagt man umgangssprachlich wenn man jemanden nicht leiden kann. Das jemanden leiden oder nichtleiden können, mit dem Geruch zutun hat, den die betreffende Person hat, dies ist in der Wissenschaft unstrittig. Obwohl, also mir ist es ehrlich gesagt egal, ob jemand z.B. auf einem Amt stinkt, er aber freundlich und menschlich ist, dann kann ich ihn trotzdem „riechen“. Was nützt mir eine umwerfend gut riechende Megäre auf einem Amt, die einen Bürger wie Bittsteller behandelt? Also derlei Typen, die es in deutschen Amtsstuben zur Genüge gibt, die kann ich tatsächlich absolut nicht „riechen“. Trotzdem, im engeren menschlichen Bereich sind Düfte nicht unerheblich ob man jemanden mag oder weniger mag. Oder nehmen wir nur den religiösen Bereich. Wie muffig riecht es meistens in evangelischen Kirchen, dazu dann noch die schwarzen Talare der Pastoren – alles Dinge die zwei Sinne nicht ansprechen, die eben auch für Religiosität wichtig sind, das Riechen und das Sehen! Wie anders werden doch die Sinne angesprochen in den Kirchen wo die Priester nicht wie die scharzen Raben auftreten und wo Weihrauch einem ein kleines Stück Himmel einatmen läßt.
Ist es nicht auch so, daß bestimmte Düfte, die nicht mal lieblich sein mußten, Erinnerungen an Menschen und Orte wecken? Also mir geht es so. Besonders angenehme Erinnerungen habe ich wenn ich mich mit Kölnisch Wasser erfrische. Dann erinnern mich die Düfte von "4711", "Tosca" oder der verschiedenen "Farina-Kölnisch-Wasser" an Mutter, denn sie benutzte diese erfrischenden Wässer gern. Diese Kölnisch-Wasser haben was besonderes, sie sind nicht so dominierend wie reine Parfüms, aber dennoch duften sie wunderbar. Und nichts erfrischt so wie ein paar Spritzer von Kölnisch-Wasser, dies empfinde ich jedenfalls so.
Als Scans, Reklame von "4711", einmal ein altes Plakat, welches von dem bekannten Grafiker Ottomar Anton gestaltet wurde (Schneemann) und ein neues (mit Zitrusfrüchten) welches sehr gut die Frische des Kölnisch-Wasser vermittelt. Ob nun der Name des Wässerchen „Tosca“ der bekannten Oper von Puccini entlehnt wurde, dies weiß ich nicht, aber dennoch sehe ich irgendwie einen ideellen Zusammenhang zwischen beiden. Deshalb zwei alte Plakate zur Oper, die genau so für das gleichnamige Wässerchen Werbung hätten machen können.
Außerdem habe ich ein paar der noch von meiner Mutter nach deren Tod zurück gelassenen Flakons eingescannt, zusammen mit ihrer Kammhülle und einem obligatorischen umhäkelten Taschentuch, welche Mutter immer in ihrer Tasche hatte wenn sie das Haus verließ.
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