Montag, 5. Juli 2010

Von deutschen Mainstream-Medien und freiheitlichen Bloggern


Daß mein Blog zu den führenden gesellschaftskritischen deutschsprachigen Google-Blogs zählt, dies zeigen die ständig gestiegenen Leserzahlen und die Zugriffsstatistik. Manche kleine Zeitung wäre froh, so viele Leser zu haben. Nun, kein Grund, hochnäsig zu werden! Entscheidend für den Erfolg ist u.a. auch die schonungslose Darstellung von Mißständen in unserem Land, welches in den Mainstream-Medien der bürgerlichen Meinungsmacher wischiwaschi und handzahm daher kommt, dies machen die Blogger natürlich eindeutiger, da sie keinem kapitalistischen Arbeitgeber verantwortlich sind. Was man so in freien Blogs, wie dem von Karl Weiss (http://karlweiss.twoday.net ) lesen kann, dies wird man in den herrschenden Volksverdummungsmedien kaum finden.

Immer wieder versucht man mich zu korrumpieren und es kommen Angebote für das deutsche öffentlich rechtliche oder das private Fernsehen zu arbeiten. Bisher habe ich abgelehnt. Es sind oft gute Filmemacher, die mich da anschreiben, die ich schätze, aber sie arbeiten eben halt für Medien die ich selber ablehne und die ich seit langem so gut wie nie mehr nutze. Leid tat es mir das Angebot von Karsten Herold abzulehnen, denn seine sozialkritischen Filme sind nicht übel. Am 14. Mai diesen Jahres schrieb er mir unter anderem:

„Sehr geehrter Herr Nowack,
ich danke Ihnen für Ihre Antwort auf meine Anfrage und bedauere natürlich gleichzeitig die darin enthaltene Absage. Ich möchte sie aber nocheinmal bitten, diese zu überdenken. Ich kann ihre Meinung den gängigen Mainsstream nicht unterstützen zu wollen durchaus nachvollziehen. Unsere Produktionsfirma ARMADAfilm arbeitet seit Jahren als unabhängiger Produzent und hat sich gerade durch das Aufgreifen von Nicht-Mainstream-Themen einen Namen gemacht.
Wir bieten allen unseren Protagonistens stets an, die Verfügbarkeit ihrer Aussagen von der Endfassung des Filmes abhängig zu machen. Das heißt, was sie nicht möchten, wird auch nicht verwendet.
Bitte überlegen sie vielleicht auch, das, wenn nicht glegentlich jemand gegenteilige Meinungen äußert, der Mainstream letztendlich endgültig die Oberhand behält.“

Ja, teilweise haben Sie recht, lieber Karsten Herold, aber ich glaube ich bin ein sehr prinzipienfester Mensch, und fängt man erst mal an für eine Seite zu arbeiten die man nicht gerade zu seinen Freunden zählt, dann verwischt die Trennlinie zwischen Freund und Gegner. Das ist dann so, als wenn ein Abgeordneter der Linken einen Honorarvertrag für den Arbeitgeberverband unterschreiben würde. Nun diese Gesinnungslumpen gibt es in der Politik schon zur Genüge, da denke man nur an Politiker die soziale Phrasen dreschen und selbst in einem Aufsichtsrat sitzen, also Profiteure der Ausbeutung sind. Noch schlimmer die Kirchen. Statt sich mit aller Kraft gegen den Sozialabbau und die schändlichen Hartz-Gesetze einzusetzen, profitieren sie z.B. von 1-Euro-Jobbern, indem sie derartige Stellen einrichten und die armen Menschen die da für einen Euro die Stunde schuften müssen, ausbeuten. Denn es lohnt sich 1-Euro-Jobber für sich schuften zu lassen, denn würde man reguläre Arbeitskräfte einsetzen, dann müßte man entschieden mehr zahlen, so bekommt man sogar noch Geld von den Arbeitsagenturen drauf wenn man 1-Euro-Jobs einrichtet. Es wird dann immer mit dem Argument gekommen, man würde ja nur gemeinnützige Arbeit machen lassen, die sonst nicht gemacht werden würde – Augenwischerei hoch drei. Was ist Bitte schön daran gemeinnützig wenn, wie ich bei einem Bekannten mitbekam, er einen 1-Euro-Job auf dem evangelischen Friedhof in Roßlau mal ausüben mußte (ja mußte, sonst hätte man ihm sein Arbeitslosengeld gestrichen) und er dort Grabsteine setzen und Gräber ausheben mußte? Alles Arbeiten die früher Friedhofsarbeiter machten, die normal bezahlt wurden. Sind derlei so preisgünstig gemachte Arbeiten eigentlich auch für den Bürger ebenfalls so billig, oder bezahlt der trauernde Hinterbliebene soviel Geld als wenn normale Stundenlöhne gezahlt worden wären??? Kirchen, die sich an dieser Ausbeutung von Arbeitslosen in Deutschland, aktiv beteiligen, denen kann ich keine moralische Integrität zusprechen und christlich ist das für mich schon gar nicht. Nun wird man mir entgegnen, daß sich doch in den letzten Jahren schon viel bei den großen Volkskirchen, der römisch-katholischen Kirche und den evangelischen Landeskirchen gebessert hat, denn bis in die 70er Jahre hinein wurden ja bekanntermaßen zehntausende Heiminsassen die in Heimen, die den Kirchen unterstanden, eingewiesen waren, aufs schlimmste ausgebeutet und mißhandelt (siehe z.B. die Homepage der Diakonie-Freistatt-geschädigten Heimkinder: http://www.heimkinder-ueberlebende.org/  - „Kinder schuften im Moor für die Kirche“), aber kann das ein Maßstab sein? Nein, die Schandtaten der beiden großen Kirchen bis in die 70er Jahre hinein sind nicht mal aufgearbeitet, geschweige denn wurden Entschädigungen für die Quälereien und die Zwangsarbeit geleistet und so gesehen sind die 1-Euro-Jobs nicht mit derartigen schlimmen Dingen in kirchlichen Heimen zu vergleichen, aber beiden ist gemeinsam, daß man am Elend der Ärmsten auch noch profitieren will und dies ist einfach nur widerlich.

Interessiert hätte mich die Sache schon, die mir ein anderer Fernsehjournalist, Joachim Jottmer, im Mai diesen Jahres anbot:

„Sehr geehrter Herr Nowack,
ich bin freier Fernsehjournalist und recherchiere gerade in Sachen Postdienstleister.
Ihre Geschichte mit dem Paket und den nicht hinreichend ausgebildeten Postagenturarbeitern ist daher für mich von Interesse.
Die letzten Sätze Ihrer Paketgeschichte treffen den Nagel wirklich auf dne Kopf:
Nächstens kommt es noch so, daß man Friseuren wie zu alten Barbierzeiten, Zähne ziehen läßt. Statt Fortschritt, in allen Dingen in Deutschland nur noch Rückschritt!“

Nach meiner Absage, daß ich nicht für die deutschen Mainstreammedien arbeiten werde, schreibt Jottmer:

„Ihre Bedenken im Hinblick auf das öffentlich-rechtliche Fernsehen kann ich aufgrund eigener Erfahrungen recht gut verstehen - Meine Post-Geschichte recherchiere ich jedoch für das K1 Magazin auf Kabel 1.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ich Sie in dieser Angelegenheit einmal sprechen könnte. Auch, um Ihnen den geplanten Fernsehbeitrag mal zu skizzieren, damit Sie entscheiden können, ob Sie bei dieser Geschichte mitmachen wollen.“

Nun, lieber Joachim Jottmer, ich bleibe dabei, aber ich weiß, daß Sie, wie viele andere bekannte Fernseh- und Pressemenschen auch, meinen Blog lesen und da wird Sie ein Beitrag (der in Kürze hier im Blog zu lesen sein wird) interessieren und diese Story können Sie gern zum Anlaß nehmen um sie im Fernsehen zu thematisieren. Es geht um die dubiosen Geschäftspraktiken eines im anhaltischen Raumes tätigen Unternehmen der „neuen“ privaten Postdienste, mit welchem ich dieser Tage die unglaublichsten Dinge erleben mußte. Also, auch Sie, liebe Leser, am Ball bleiben und immer mal in den Altes und Neues-Blog schauen…..

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