Freitag, 31. Mai 2013

Franz Johannknecht (1903-1974): Am Mosigkauer Park



Es freut den anhaltischen Heimatfreund wenn mal wieder ein Kunstwerk im Kunsthandel auftaucht wozu man eine heimatliche Beziehung hat, besonders wenn es sich um ein Kunstwerk des in der DDR verfemten Malers Franz Johannknecht (1903-1974) handelt. Über diesen hervorragenden Dessauer Künstler hatte ich ja hier im Blog im Jahre 2008 schon einmal einen Beitrag geschrieben, siehe:
http://barrynoa.blogspot.de/2008/05/bn-und-franz-johannknecht.html.

Der Antikhandel Neumann, Dessau (http://antikhandelneumann.npage.de) , bietet neben bisherigen Johannknecht-Bildern seit heute ein wunderbares Aquarell von Franz Johannknecht an, welches Anfang der 50er Jahre gemalt wurde. Es zeigt einen Seiteneingang zum Dessau-Mosigkauer Schloßpark in pastosen Farben in typischer Malweise von Johannknecht, welche das Wesentliche der Dinge erfaßte. Johannknecht abstrahierte nie total, immer sind die Dinge, die Landschaft, die Figuren, als solche voll zu erkennen, trotzdem schoben ihn die Kunstverantwortlichen der DDR in die Ecke der nicht konformen Maler und er wurde verfemt.

An diesem Tor zum Park, einem Seiteneingang des Mosigkauer Parkes steht eine männliche Person mit einem breitkrempigen Sonnenhut. Dies soll wahrscheinlich er selbst sein, denn Johannknecht trug bekanntlich im Sommer einen solchen Hut, der zur damaligen Zeit recht ungewöhnlich war, so daß er damit auffiel. Wollte Johannknecht mit diesem Bild, wo er an einem Seiteneingang eines heimatlichen Parkes stand, ausdrücken, daß ihm die großen Eingangstore von der damaligen Gesellschaft verschlossen waren? Deuten könnte man es jedenfalls so, aber vielleicht dachte sich Johannknecht auch nichts hintergründiges beim Malen dieses Bildes und er wollte nur die Schönheit diesen sommerlichen Parkes zeigen, welcher, wie man auf dem Bild sieht, auch von Außen wunderbar anzusehen ist.

Keine Kommentare: