Donnerstag, 30. August 2018

Eigenheimbesitzer: Zunahme von kitschigen Steinwüsten kontra Natur und Tierwelt

Da lobe ich mir denn doch die Spießbürger alter Zeiten, die in ihre Vorgärten und Gärten Gartenzwerge hinein stellten. Die waren zwar kitschig, waren aber nicht naturfeindlich. Der Spießbürger von heute meidet Gartenzwerge, er macht aus Vorgärten und Gärten Steinwüsten, wo kein Krümel Erde mehr zu sehen ist, siehe hier:


Edle Steine werden auf die Erde gekippt und mit deutscher Akkuratesse Muster gelegt. Weder Vögel, Kröten noch Insekten können mehr an solchen naturfeindlichen Orten leben. Daß in Deutschland die Insektenbestände um rund 80 % zurück gegangen sind und die Vögel dramatisch abgenommen haben, interessiert die Naturfeinde nicht, und das ist nicht nur auf die industrielle Landwirtschaft mit ihren Monokulturen und ihrem Chemieeinsatz zurück zu führen, sondern eben auch auf den Naturfrevel der Spießbürger, die ihre Vorgärten und Gärten zu naturfeindlichen Wüsten umgestalten, dabei noch wetteifern, wer denn den luxuriösten Vorgarten oder Garten hat.

Daß mit den Insekten, die Vögel aus Nahrungsmangel sterben, Igel und Kröten keine Nahrung mehr finden, das interessiert diese egoistischen Typen nicht, mit ihrem Besitz meinen sie, können sie machen was sie wollen. Leider verbieten unsere Gesetze solches Tun nicht und so sägen die  Deutschen den Ast ab auf dem sie sitzen, denn ohne eine intakte Natur wird der Mensch auf Dauer auch nicht existieren können.

Wenn schon der kleine Eigenheimbesitzer diesen Naturfrevel jetzt verstärkt betreibt, wie soll dann eine Wende in der Landwirtschaft zurück zur Natur durchgesetzt werden? Deutschland schafft sich ab, schrieb Sarrazin, dabei vergaß er die ständig zunehmende Versiegelung der Landschaft zu erwähnen.

Wenn nun ein paar Unwissende meinen, daß es doch noch genügend Wälder gäbe, das wäre doch Natur genug, dann zeigt das nur Unkenntnis, denn über 95 % der deutschen Wälder sind reine Nutzwälder in Monokultur, von Natur kann keine Rede mehr sein.

Im Gegensatz zu den Naturfrevlern  ist mein Garten tier-und naturfreundlich, das Ergebnis neben vielen Vögeln auch die Heimat von Eichhörnchen, Igeln, Kröten, Fröschen und Insekten, siehe nachfolgende Fotos:
 
Mein Vorgarten: Heimstatt von Hirschkäfern

"Mein" Hirschkäfer

"Mein" Igel

Große Kröte in meinem Garten

Kleine Kröte in meinem Vorgarten
 
Hummeln, Bienen und Schmetterlinge tummeln sich gern an meinen Disteln

Liebespiel von Libellen an meinem Teich

"Meine" wundervollen Libellen
 
Ganzjährig füttere ich "meine" Spatzenschar (auf meinem Stallgebäude) mit Hühnerfutter. Als Heimstatt haben sie eine großartige imposante Brombeerhecke in die sich kein Raubtier oder Katze verirren kann. Auch die Spatzen sind rar geworden - bei mir nicht!
 
 


Wie ein vogelfreundlicher Garten aussieht, das kann man auch hier nachlesen:




Daraus: „Der Lebensraum unserer Vögel schwindet zunehmend: Immer mehr Flächen werden betoniert, die industrielle Landwirtschaft setzt auf Monokulturen und in vielen Gärten wird viel Wert auf Ordnung und Sauberkeit gelegt
...Ein vogelfreundlicher Garten sei keine Frage des Geldes und einfach anzulegen, sagt der Ornithologe Peter Berthold vom Max-Planck-Institut
.... Zum vogelfreundlichen Garten gehören Bäume, Stauden, Sträucher und Kräuter, damit die Vögel nicht nur unterschiedliche Nahrungsquellen, sondern auch genügend Rückzugsmöglichkeiten in allen "Etagen" finden. Sträucher, die Beeren tragen, wie Eberesche oder Sanddorn, bieten sich zum Beispiel an, um nur zwei Arten zu nennen. Auch zapfentragende Nadelgehölze mit ihren Samen und Obstbäume sind gute Futterquellen für Vögel. Zu empfehlen ist zudem eine vogelfreundliche Hecke aus geeigneten Pflanzen und artenreiche Blumenwiesen
...Vor allem ist es wichtig, im Garten die Natur regieren zu lassen....Extra aufgerichtete Reisighaufen können für eine ganze Reihe von Vögeln ein sicherer Rückzugsort sein - etwa für Rotkehlchen und Amseln
....Viele Futterquellen in der freien Natur gibt es nicht mehr. Unter anderem, weil die industrielle Landwirtschaft seit einigen Jahrzehnten mit dem Einsatz von Pestiziden immer radikaler Unkraut und Insekten aus ihren Monokulturen verbannt - wichtige Nahrungsquellen für Vögel. Ornithologe Berthold rät deshalb, Vögel das ganze Jahr über zu füttern - selbst im Sommer.

 
Bloglinks zum Thema:




 

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