Unsere anhaltischen Eichen prägen unsere Auenlandschaft
Oelbild von dem berühmten Maler Heinz Schmidt-Rom aus den 1930er Jahren
Weder im Kaiserreich, noch im Hitlerreich, noch in der DDR vergriff man sich an unseren Eichen, aber jetzt in der BRD!!! Noch nicht einmal in der Elendszeit nach dem Krieg, als Brennholz rar war, fällte man unsere Eichen, die waren den Anhaltern heilig!
Was für eine Schande, was für ein Naturfrevel, was für ein Kulturfrevel! Unser Dessau-Wörlitzer Gartenreich ist einzig und allein durch den Bestand an Eichen so wertvoll, und gerade die werden jetzt in riesigen Massen gefällt.
Das hätte man sich zu DDR-Zeiten nie getraut, solch einen Frevel. Obwohl die DDR mit Holz knapp war, achtete sie unseren anhaltischen Eichenbestand. Dafür sorgte schon unser Gartendirektor Kurt Lein. Nach der Wende wurden wir Anhalt-Dessauer fremdbestimmt, als Direktor wurde der Westdeutsche Dr. Thomas Weiß eingesetzt, der unser Gartenreich wie ein Gutsbesitzer behandelte. Widerlich, wie er arrogant durch die Parkanlagen, unsere Parkanlagen, lustwandelte, als wenn sie sein persönlicher Besitz wären. Er umgab sich gern mit der Prominenz. Er hätte im Kaiserreich den perfekten Kolonialbeamten in Afrika abgegeben.
Nach 23 Jahren im Dienst ist Dr. Thomas Weiß im Januar 2017 in den Ruhestand getreten. Wer annahm, daß nun endlich ein Anhalter, der eine enge Beziehung zu seiner Heimat hat, zu seinem Nachfolger ernannt wird - und es gibt genügend kompetente Fachleute - der irrt! Seine Nachfolgerin wurde die österreichische Landschaftsarchitektin und Diplom-Ingenieurin Brigitte Mang. Das ist mal wieder typisch für die Kolonie, ehemalige DDR! Sogar unser weltberühmtes Dessauer Bauhaus wurde von 1998 bis 2008 nicht etwa von einem Anhaltiner geleitet, nein, Direktor war ein Afghane!!! Man stelle sich vor in Kabul wäre der Direktor eines weltberühmten Museums ein Deutscher?
Wie einst die Kolonialherren: Als ein Mitglied der Bürgerinitiative am darauffolgenden Montag versuchte, Einschlagmaßnahmen großer landschaftsprägender Bäume zwischen Wörlitz und Coswig zu dokumentieren, wurde es durch Mitarbeiter der Kulturstiftung und unter Hinzuziehung der Polizei daran gehindert!
Doch nun rührt sich Widerstand in der anhaltischen Bevölkerung! Sogar das Systemblatt „Super-Sonntag“ kam nicht umhin zu berichten, zu berichten über den Frevel, der besonders pervers ist, in einer Zeit wo allenthalben CO2-Reduzierung Staatsziel geworden ist, siehe Scan. Aber die Baumfrevler haben wahrscheinlich noch nie davon gehört, daß man Bäume auch wegen des Klimas zu schützen hat und nicht diese fällt, nur wegen des Geldertrags. Wer sich als Deutscher über die Brandrodungen in Brasilien aufregt, der sollte lieber erst mal zur westdeutschen Kolonie, ehemalige DDR, schauen und dort die Rodungen stoppen.
Pressemitteilung
Dessau-Roßlau, 11. Dezember 2019
1 200 Bäume sind genug!
Bürger fordern nachhaltigen Umgang mit dem Wald im Dessau-Wörlitzer Gartenreich
Die Mitteldeutsche Zeitung berichtete am 11. November über geplante Fällungen von 8 000 Eichen. Seitdem erreichten viele empörte Bürgerstimmen Behörden, Politik und Umweltverbände. Nun haben sich Bürger und Bürgerinnen zusammengefunden, um weitere Fällungen zu stoppen und um sich für einen nachhaltigen Umgang mit dem Wald im UNESCO Welterbe Dessau-Wörlitzer Gartenreich einzusetzen.
„Wir fordern, dass das Moratorium für die Baumfällungen in den durch die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz bewirtschafteten Wäldern aufrechterhalten wird“, erklärt Wolf-Erik Widdel im Namen der Bürgerinnen und Bürger. „1 200 Bäume fielen der Säge bereits zu Opfer, anscheinend ohne dass ein Konzept vorliegt, wie der Wald nachhaltig bewirtschaftet werden soll. Das weitere Abholzen einer unbestimmten Anzahl von Bäumen ist inakzeptabel.“
Nach Ansicht der Bürgerinnen und Bürger gebe die Pressemitteilung der Kulturstiftung vom 3. Dezember keinen transparenten Einblick in die Vorgänge um die forstlichen Maßnahmen in den wertvollen Auenwäldern zwischen Waldersee und Vockerode. Ein für den morgigen Donnerstag um 14 Uhr angesetzter Öffentlichkeitstermin kann die besorgte berufstätige Bürgerschaft kaum erreichen.
„Die Veröffentlichung der vor den Fällarbeiten und während des Moratoriums verfassten Stellungnahmen aller beteiligten Fachbehörden ist ein erster Schritt, um die Menschen in der Region einzubeziehen“, so Widdel. Die Durchführung weiterer forstlicher Maßnahmen könne erst erfolgen, wenn ein transparent abgestimmter Forststrategieplan vorliege. Für die Abstimmung dieser Planung wird die Einrichtung eines transparent arbeitenden Waldbeirats bei der Kulturstiftung gefordert.
Hintergrund:
Die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz (KSDW) hat den staatlichen Auftrag, die UNESCO Welterbestätte „Dessau-Wörlitzer Gartenreich“ zu erhalten und zu schützen. Der Stiftung wurden dazu unter anderem Waldflächen des Landes Sachsen-Anhalt übertragen, um aus der forstwirtschaftlichen Nutzung einen finanziellen Beitrag zum Finanzbedarf der Stiftung beizutragen.
Gemäß des Berichts der Mitteldeutschen Zeitung vom 11.11.2019 beabsichtigte die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz im Bereich der Elbauen zwischen Dessau-Waldersee und Vockerode, inmitten des UNESCO-Biosphärenreservates Mittellebe 8000 Eichen zu fällen. Die Fällungen werden mit der Notwendigkeit zur Verkehrssicherungspflicht, dem akuten Befall durch Prachtkäfer und Schädigungen durch Trockenheit begründet.
Aufgrund der öffentlichen Empörung über das angedachte Vorhaben, wurde seitens des Kultusministeriums ein Moratorium für die Fällarbeiten ausgesprochen. Das Biosphärenreservat Mittelelbe, der Landesforstbetrieb und das Landesamt für Umweltschutz wurden aufgefordert die Vorgänge fachlich zu bewerten. Das offizielle Ergebnis dieser Untersuchung wurde nicht veröffentlicht.
Auf dem Landesparteitag von Bündnis90/Die Grünen wurde ein Dringlichkeitsantrag durch die Delegierten verabschiedet, der die Aufrechterhaltung des Moratoriums bis zur Einrichtung eines Waldbeirats fordert. Dieser Beirat bestehend aus den betroffenen Gebietskörperschaften, dem Biosphärenreservat, dem Landesforstbetrieb und den Umweltverbänden, soll dauerhaft die öffentliche Kontrolle bei der Bewirtschaftung der wertvollen Auenwälder durch die Kulturstiftung sicherstellen.
Am 03. Dezember veröffentliche die Kulturstiftung eine Pressemitteilung. Darin wird auf die Ausgangsituation und auf zwei von mehreren der nicht öffentlichen Gutachten eingegangen. Im Ergebnis sollen die Fällarbeiten in einer nicht genannten Größenordnung wieder aufgenommen werden.
Eine Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern gründete eine parteiunabhängige Bürgerinitiative und fordert die Aufrechterhaltung des Moratoriums bis ein transparent arbeitender Waldbeirat bei der Kulturstiftung installiert ist und ein Konzept für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Waldgebiete vorliegt.
Ansprechpartner:
Wolf-Erik Widdel, mobil: 0172/7822511, E-Mail: info@wolferikwiddel.de
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