Donnerstag, 7. Mai 2020

Leserpost zu "Warnung vor Einkaufen bei Penny-Markt"


Drei Emails erreichten mich zu diesem Thema:

http://barrynoa.blogspot.com/2020/05/penny-markt-verkauferinnen-halten-sich.html

http://barrynoa.blogspot.com/2020/05/warnung-vor-einkaufen-bei-penny-markt.html

Hi, Bernd! 

Selber schuld! Warum kaufst du nur bei Deutschen? Bei Dir um die Ecke ist ein Döner von türkische Bürger, da wird nicht gemeckert wie bei Deutschen wenn du ohne Maske reingehst und der Verkäufer trägt auch keine Maske, scheisst auf deutsche Anordnungen. War erst vorgestern da und habe mir einen Döner gekauft, sehr lecker!

Hajo

B.N.: 
Werter Hajo! Ich mag Türken in der Türkei, aber was wollen die in Deutschland? Multikulti lehne ich ab, wie auch die Türken in der Türkei Multikulti ablehnen. Die haben sogar alle Griechen mal aus der Türkei ausgesiedelt, obwohl die schon einige Jahrhunderte dort ansässig waren. Und Döner kaufe ich schon gar nicht, wegen des Fleisches von geschächteten Tieren, die ohne Betäubung geschlachtet werden. Ich könnte ja die vegetarische Variante kaufen, mache ich aber nicht, weil ich damit die Kasse fülle von Leuten, die auch Fleisch von geschächteten Tieren in ihren Dönern anbieten, denn von den Kunden kaufen kaum mal welche die vegetarische Variante.
Trotzdem, mit freundlichem Gruß

Werter Bernd!


Ich melde mich mal wieder. Das war wirklich interessant, dass Sie die Seite mit den Penny-Beschwerden verlinkt haben, erschreckend. Da können Sie ja noch froh sein, dass sie heil aus dem Laden gekommen sind und nicht wie der Herr von einem Penny-Mitarbeiter zusammen geschlagen wurden. 580 Beschwerden, das ist viel und die lesen sich wie ein Krimi. Wo sind wir bloß gelandet, wie amerikanisches Wildwest. Wir haben hier auch einen Penny, aber ich war lange nicht da, aber vor ein paar Monaten war ich drin, also eigentlich alles normal, konnte nicht klagen.

Bleiben Sie gesund, ihre Leserin
Brigitte Bringezu

B.N.:
Werte Frau Bringezu!
Schön mal wieder was von Ihnen zu hören, ich hoffe auch Sie sind gesund? Vor der Corona-Krise ging ich auch öfter bei Penny einkaufen, lobte sogar das reichhaltige vegane Angebot und das Personal war auch nicht unhöflich. Keine Ahnung was jetzt für Typen dort arbeiten, unterste Schublade.

Viele liebe Grüße


Lieber hochverehrter Bernd!

Ich wundere mich, dass Du Dich wunderst! In Ausnahmezeiten kommen die niederen Charaktere der Menschen zum Vorschein, das sollte man wissen. Wir haben nun mal Ausnahmezustand, wenn auch dauernd dieser englische Begriff beschönigend verwendet wird. 

Du hast den Krieg und Nachkrieg glücklicher Weise nicht mitmachen müssen, kennst die Menschen in diesen Zeiten nicht, wie sie allen Anstand sausen ließen. Nur wenige hielten an zivilisiertem Verhalten fest. Ist doch klar, dass jetzt die Verkäuferinnen oben auf sind, wenn sie sogar von der Kanzlerin geehrt werden, wie neulich in ihrer Fernsehansprache. 

Wer im Lebensmittelhandel landet, der gehört nun mal nicht zu denjenigen mit guten Manieren, das war schon immer so. Auch früher waren Gemüse-und Fleischverkäuferinnen nicht mit Verkäuferinnen in Kaufhäusern, Modeboutiquen oder gar Buchhandlungen zu vergleichen. Da waren schon immer Welten dazwischen. Du kennst doch den Ausdruck von den Marktweibern, oder? Die hatten schon immer eine große Schnauze und vornehm waren die selten. 

Diese Kassiererin stammt garantiert nicht aus einem guten Elternhaus und konnte bisher ihre Frechheiten nicht auf die Kunden loslassen. Nun aber, im Ausnahmezustand, da können solche Menschen mal die ihnen lästigen Kunden kujonieren. Ich kann mich noch gut an 1946 erinnern, als ich als Kind an der gerade eingeführten Schulspeisung teilnehmen durfte, weil ich als Flüchtlingskind extrem mager war. Eine Frau aus unserem Lager, die gab das Essen aus. Diese Person wohnte in der Nebenbaracke von uns und wir kannten sie nur als Dumme, fast schon am Rande der Blödheit. Im Lager war sie untertänig und verschüchtert, aber als Essenausgeberin, da hatte sie die große Klappe und spielte sich auf. Noch heute habe ich ihre Kommandos im Ohr: "Anstellen, wer spricht, der bekommt nichts! Wer nicht Bitte sagt, der bekommt nichts. In Reih und Glied"! Aus der verschüchterten Alten wurde eine Kommandanteuse. Dazu kam noch, dass sie die Suppe, Kraft ihrer Wassersuppe ungerecht ausgab. Freche Jungs bekamen die Kelle nur halb voll und Kinder, die sie mochte, die bekamen zwei Kellen. 

Ihre schon erwachsene Tochter berichtete in ihrer Dummheit, dass ihre Mutter jeden Tag noch eine Milchkanne Suppe nach Hause brachte, Suppe von den hungernden Kindern abgeknapst, gestohlen. Stolz berichtete diese Tochter, dass oft die Suppe schlecht geworden sei, weil sie soviel gar nicht essen konnten, und das in der grauenvollen Hungerszeit nach dem Krieg. 

In solchen Ausnahmezeiten, lieber Bernd, wird das unterste nach oben gespült. Gegen diesen Ausnahmezustand während und nach dem Krieg sind die Zustände jetzt harmlos und Du solltest Dich nicht soviel wundern über die Frechheiten der Menschen. Sieh zu, dass Du dich so weit es geht von Pöbel fernhältst, so mache ich das. Ich kaufe nicht in Supermärkten, sondern bei einem privaten kleinen Kaufmannsladen, der mir bei Corona die Sachen ins Haus bringt. Ein sehr netter Mensch mit Manieren.

Hoch die Faust
Deine Käthe

Liebe Käthe!
Vielen Dank für Deine ausführliche Email, die mich sehr angerührt hat, besonders die Schilderung der Hungerszeit nach dem Krieg. Nur ganz kurz: kleine Kaufmannsläden gibt es bei uns nicht mehr, die wurden nach und nach alle nach dem Anschluß an die BRD kaputt gemacht. Es gibt bei uns nur noch die Discounter und Supermärkte der großen Konzerne.
Viele liebe Grüße
Dein Bernd

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