Die "menschenfreundliche" Kirche
Wer meint, die Kirche wäre im Jahre 2020 menschenfreundlicher als früher, als sie angebliche Hexen und Ketzer folterte und auf den Scheiterhaufen verbrennen ließ, als sie Homosexuelle verdammte, als sie diejenigen Bürger, die den Freitod wählten, ein Begräbnis auf einem Friedhof verweigerten, der täuscht sich, denn abscheulicher unheilvoller Geist bestimmt immer noch die Denk-und Handelnsweise der Kirchenoberen.
Bestes Beispiel ist die Aussage des Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz, Bischof Bätzing, der heute gegen das Bundesverfassungsgericht hetzte, welches Schwerstkranken zubilligte selbst über ihr Leben und einen selbstbestimmten Freitod zu entscheiden.
Mit einem Gottesdienst hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz die Wallfahrtssaison in Kevelaer eröffnet, was verwundert, denn noch gelten die Corona-Regeln und Bürger die zu dritt auf einer Wiese liegen, die müssen saftige Bußgelder bezahlen. Bei dem Gottesdienst sollen aber 150 Teilnehmer anwesend gewesen sein.
In seiner Predigt äußerte er sich zur Sterbehilfe. Er kritisierte das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Freitod. Daß dies "für rechtens erklärt wurde, erschüttert mich", so Bätzing. Das Urteil sei "ein tiefer Einschnitt in die Rechtskultur und die ethischen Grundwerte unseres Landes". Es werde nun „die Selbsttötung sozusagen zum Inbegriff der Autonomie des Menschen", so der Limburger Bischof.
Dieser oberste Bischof der deutschen Katholiken hetzt also gegen einen selbstbestimmten Freitod, den sowieso nur Schwerstkranke genehmigt bekommen, die unheilbar krank sind, und denen auf ihre letzte Tage und Wochen nur unvorstellbares Leid bevorsteht.
Nach Aussage dieses „Menschenfreundes“ soll sich der Mensch bis zum letzten Atemzug elendiglich quälen, denn Jesus Christus mußte sich am Kreuz ja auch bis zum letzten Atemzug quälen.
Gegen die Selbstbestimmung der Menschen haben die Pfaffen etwas, denn s i e wollen bestimmen und freie Menschen sind ihnen ein Gräuel. Sie schieben dann Gott vor, der allein bestimmen darf, wann jemand zu sterben hat. Gott hätte das Leben gegeben und nur er darf es wieder nehmen. Daß aber bisher Milliarden von Menschen in Kriegen starben, wo die Kirche aktiv für die Kriege sich einsetzte, das ist Gott wohlgefällig? Auf dem Felde darf ein Mensch getötet werden, aber nur selber töten darf er sich nicht oder sich in größter Pein helfen lassen sich vom Leben zu erlösen?
Voltaire hatte recht mit seinem Spruch, den er unter jeden seiner Briefe schrieb: Écrasez l’infâme (Zerschlagt die Schändliche [Kirche]).
Dr. Gunter Bleibohm:
Beim Freitod legt der Wille die Lebensmaschinerie still; beim Sterben durch Alter und Krankheit legt der Körper den Willen still. Der Freitod ist der selbstgewählte Tod, eines Denkers würdig. Der gezwungene Tod ist ein Sklaventod, der Tod in den Ketten des Körpers.
Blogbeiträge zur Sterbehilfe:
http://barrynoa.blogspot.de/2014/10/thema-sterbehilfe-in-deutschland-in.html
http://barrynoa.blogspot.de/2014/01/passive-sterbehilfe-in-deutschland-bald.html
http://barrynoa.blogspot.de/2014/10/selbstbestimmter-freitod-udo-reiter.html
http://barrynoa.blogspot.de/2014/10/prof-dr-udo-reiter-mein-tod-gehort-mir.html
http://barrynoa.blogspot.com/2015/11/6112015-schwarzer-tag-fur-die.html
http://barrynoa.blogspot.com/2019/12/selbstbestimmtes-streben-in-deutschland.html
http://barrynoa.blogspot.com/2020/02/bundesverfassungsgericht-kippt.html
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen