Mittwoch, 8. Mai 2019

Zum Tag der Kapitulation Deutschlands im 2. Weltkrieg: Noch am 4. Mai 1945 kam der Bauhauskünstler Roland Paris bei einem Luftangriff der Angloamerikaner auf Swinemünde ums Leben



Anläßlich des heutigen Tages der Kapitulation Deutschlands im 2. Weltkrieg, am 8. Mai 1945, ein Blogbeitrag der anderen Art, eigentlich einem Nebenschauplatz des Krieges, aber für die Nachfahren der ostdeutschen Flüchtlinge immer noch ein Trauma.

Roland Paris war ein deutscher Karikaturist, Verfasser satirischer Verse, Grafiker, Maler und Bildhauer des Art déco. Eine seiner futuristisch anmutenden wundervollen Skulpturen besitze ich von ihm in Form einer Geisha aus Porzellan, siehe obige Fotos. 

Ein großer Künstler (Bauhaus-Künstler), der mit den Nazis nichts im Sinn hatte, wurde seines Lebens beraubt, dies an einem Tag (4. Mai 1945) als eindeutig die Alliierten von der deutschen Wehrmacht schon die Kapitulationsunterlagen zugeschickt bekommen hatten. Am 4. Mai 1945, vier Tage vor Kriegsende, kam Roland Paris bei einem Luftangriff der Engländer auf Swinemünde ums Leben. Roland Paris: https://de.wikipedia.org/wiki/Roland_Paris (18. März 1894 - 4. Mai 1945).

Besonders tragisch ist, daß Roland Paris nur 4 Tage vor dem Ende des 2. Weltkrieges durch die bedingungslose Kapitulation Deutschlands bei einem Luftangriff der Angloamerikaner auf Swinemünde, wo er als Soldat stationiert war, starb. Die Alliierten griffen das schon am Boden liegende Deutschland bis zum letzten Tag an, um besonders die deutsche Zivilbevölkerung zu vernichten. 

Meine Oma floh auch von Schneidemühl über Swinemünde. Zum Glück war sie nicht in Swinemünde als die Angloamerikaner dort am 12. März 1945 ein großes Bombenmassaker auf die in der Stadt lagernden Flüchtlinge aus Ostpreußen und Pommern veranstalteten, wobei 23.000 Flüchtlinge umkamen. Während die antideutschen SED-Faschisten in der DDR jahrzehntelang das Massaker der deutschen Luftwaffe auf die spanische Stadt Guernica beweinten, da waren ihnen die eigenen deutschen Landsleute bei all den Terrorangriffen der Alliierten keine Träne wert.   

Aus der „Preußischen Algemeinen Zeitung (Das Ostpreußenblatt, Die Pommersche Zeitung) (https://www.preussische-allgemeine.de//nachrichten/artikel/das-massaker-von-swinemuende.html):

Das Massaker von Swinemünde

Noch kurz vor Kriegsende wurde die von Flüchtlingen volle Stadt Ziel eines US-Bombenangriffs

Am 12. März 1945 wurde die pommersche Hafenstadt Swinemünde – nordwestlich von Stettin gelegen – Opfer eines Angriffs der achten US-Bomberflotte. Bei diesem Tagesangriff, der mittags gegen 12 Uhr begann und nur rund 60 Minuten andauerte, setzten die Amerikaner 642 Bomber ein.

Zielpunkte für die Bombardierung Swinemündes waren der Hafen, der Bahnhof und die Kurparkanlagen. Das Ostseebad war an jenem Tag im März 1945 voller Flüchtlinge aus Ostpreußen, Danzig, Westpreußen und Hinterpommern. Die meisten kamen über See und hatten Schreckliches durchgemacht. Mit dem Landgang in Swinemünde war zwar die Flucht noch nicht zu Ende, die Menschen meinten jedoch, das Schlimmste überstanden zu haben. Sie waren der Roten Armee der Sowjets entronnen.

Der Bombenkrieg der Westalliierten gegen die Städte in West- und Mitteldeutschland war den Menschen des Ostens nur unzureichend bekannt. Diesbezüglich eigene Erfahrungen hatten die allermeisten nicht.

Die Amerikaner und Briten waren über die Infrastruktur der Halbinsel Usedom, an deren östlichem Ende Swinemünde liegt, bestens informiert. Peenemünde, ebenfalls auf Usedom gelegen, wegen der dortigen Raketenversuchsanstalt für die Alliierten ein wichtiges militärisches Ziel, wurde immer wieder durch Luftaufklärer ausgespäht. Diese Aufklärung erstreckte sich auf die ganze Insel. Peenemünde wurde in den Jahren 1942 bis 1944 wiederholt bombardiert.

Erster Zielpunkt der Bomber beim Tagesangriff am 12. März 1945 war der Hafen. Sechs große Handelsschiffe, die seit Januar als Flüchtlingsschiffe im Pendelverkehr zwischen Pillau und Danzig nach Swinemünde oder Kiel eingesetzt waren, sanken. Einige der Schiffe hatten die „Menschenfracht“ noch an Bord. Das Schiff „Andros“ war am 5. März in Pillau mit 2000 Menschen in Richtung Dänemark in See gestochen. Stürmische See behinderte die Überfahrt. Unplanmäßig legte die „Andros“ am Morgen des 12. März in Swinemünde an. Das Schiff kam in den Bombenhagel, brach auseinander und ging mitsamt seiner „Menschenfracht“ zugrunde. 

Im Kurpark von Swinemünde warteten Tausende auf ihren Weitertransport nach Westen. Die Markierer der Bomberverbände hatte den Park genau gekennzeichnet. „Der Bombenteppich fiel besonders eng, so dass es kein Entrinnen gab. Die Lage im Kurpark war den Amerikanern bekannt, weshalb sie reichlich ,Baumkrepierer‘ geladen hatten, Bomben mit Berührungszündern, die detonierten, sobald sie mit Ästen in Berührung kamen“, schreibt Jörg Friedrich („Der Brand“, 2004, S. 172). Die Flüchtlinge im Kurpark Swinemünde waren am 12. März 1945 wehr- und schutzlos.

Die Amerikaner wussten um die Folgen der Bombardierung Swinemündes. Der Angriff war ein Verbrechen, bei dem rund 23000 Menschen zu Tode kamen. Das Massaker von Swinemünde steht in den Annalen der achten US-Flotte nicht als Massaker verzeichnet, ebenso nicht in den Annalen der Zeitgeschichte. Die US Air Force verbuchte es als Verkehrsangriff auf Rangierbahnhöfe („Der Brand“, 2004, S. 176). Für die Toten von Swinemünde wurde auf dem Golm – ein Höhenzug westlich von Swinemünde gelegen – eine würdige Gedenkstätte geschaffen. Das dort jährlich am 12. März stattfindende Totengedenken erzeugt bis heute bei vielen Unmut, weil die historische Wahrheit – wie in 
diesem Bericht geschildert – unausgesprochen bleibt.

Wilhelm v. Gottberg

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