Die Welt braucht eigentlich nur diese obigen 3 Bücher von Dr. Gunter Bleibohm, dem so einzigartigen genialen Philosophen, der ganze Heerscharen von einfältigen „Denkern“ in den Schatten stellt. In loser Reihe möchte ich Zitate aus seinen Büchern bringen, die nicht leicht verdaulich sind, die aber im Gegensatz zu dem üblichen sonstigen Mummenschanz was an Philosophie den Menschen vorgesetzt wird, ungeschminkte und ungeschönte Realität sind.
Das Zitat "Zufall" halte ich für das Beste aus der Feder von Dr. Gunter Bleibohm überhaupt, da es in die tiefste Tiefe geht, die von den anderen Talmi-Philosophen nie angesprochen wird, da diese Kleingeister in ihren menschenzentrierten Gedanken gefangen sind.
Sehr passend zum heutigen "Heiligen Abend", einem guten Beispiel menschlicher Kleinkariertheit und Dummheit.
Z u f a l l
Es ist der große Fluch des Universums, dass es die Erde in der habitablen Zone platziert hat. Es hätte auch woanders sein können, in einer anderen Galaxie, bei einer anderen Sonne. Diesem unsäglichen Zufall verdanken alle Lebewesen die Qualen ihrer Existenz, der sie in die vergebliche Lebenshölle des Kosmos unschuldig gezwungen hat. Die Wahrscheinlichkeit des Unwahrscheinlichsten hat sich nachdrücklich manifestiert.
„Wenn man zu denken anfängt, wird man ausgehöhlt“ (Albert Camus, Mythos des Sisyphos), denn die Erkenntnis vom Leid und Elend in der Welt, körperliches wie geistiges Elend, führt zu der Feststellung, dass ein Sinn in der Existenz nirgendwo zu erkennen ist.
Der sensible, der achtsame Mensch fühlt, wie fremd ihm das ganze Weltgeschehen ist, wie vergeblich die bisherigen Bemühungen seines eigenen Lebens waren, einen verlässlichen Fixpunkt im Denken und im Sein zu finden. Er erkennt, zuerst vage, dann mit zunehmendem Alter, mit wachsender Erfahrung, immer schneller und klarer, die Sinnlosigkeit der Welt, die Vergeblichkeit allen Seins.
Die Gefahr ist nicht gering, dass der tiefere Geist in eine existenzielle Krise gerät, wenn er weiterhin nach Sinngebung sucht. Dies fällt umso schwerer und ist zum Scheitern veurteilt, je komplexer und wissensbasierter seine Urteile und Weltanschauungen sind, denn es steht ihm fast niemand gegenüber, der annähernd kongruent empfindet. Er erkennt, dass die Suche nach Sinn in einer in allen Punkten sinnleeren Welt zwangsläufig vergeblich ist und in der intellektuellen Einsamkeit endet, enden muss.
Das Wissen um das Absurde jeglicher Existenz manifestiert sich in ihm, füllt sein Wesen aus und die Resignation folgt. Er ist Nihilist geworden und hat als Ausweg, da er unverschuldet und ungefragt in sein Leben gezwungen wurde, nur zwei Fluchtwege. Entweder – und da steht meist der Lebenswille entgegen – den bilanzierten Freitod, die Negierung des Willens zum Leben oder das Setzen eines persönlichen Sinns, wohlwissend, dass dieser „Sinn“ nur dazu dient, das eigene Leben in weitgehender Zufriedenheit fortzuführen; der Rücksprung zu erster Lösungsalternative bleibt dabei immer parallel bestehen.
An diesem Punkt gaben die Stoiker den Rat, dass „Außendinge die Seele nicht berühren dürfen“, dass Außendinge zwar registriert, aber, da unveränderbare Faktoren, ausgeblendet werden müssen, um die Seele nicht der Verzweiflung auszuliefern. Man gelangt so zu einer situativen Philosophie, abhängig von Alter, Geschlecht, Kulturkreis, abhängig von sozialen Faktoren, körperlicher und geistiger Disposition, die letztendlich immer der persönlichen Nutzenmaximierung untergeordnet ist; vor diesem Hintergrund ist der Mensch immer Egoist.
Wenn man, wie Pitigrilli meint, nicht mit der „Gnade der Dummheit“ gesegnet ist, ist Leben – frei nach Nietzsche – immer ein Blick in den Abgrund der Sinnlosigkeit … und der Abgrund schaut dabei immer umgekehrt in das Lebewesen hinein.
Nur unbelebte Materie ist leidensfrei, alles andere ist von Übel. Leben ist der große Irrtum des Universums, es hat den Frieden des Seins zerstört.
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