Montag, 27. April 2020

Die Ursache der gesellschaftspolitischen Dummheit der Westdeutschen?

Blogleser werden sich noch an meinen „Atze"-Blogbeitrag erinnern, siehe:
http://barrynoa.blogspot.com/2020/04/atzes-groes-rennen-atze-heft-von-april.html


Wenn ich Diskussionen mit etwa gleichaltrigen Westdeutschen führe, dann merke ich, daß wir eine ganz andere Sicht auf die Gesellschaft haben. Ein Großteil liegt meines Erachtens an der Beeinflussung durch die Gesellschaft auch in der Kindheit und Jugend. 

Vergleicht man z.B. Kinderzeitschriften aus den 50er und 60er Jahren aus Ost und West, dann stellt man fest, daß soziale Gerechtigkeit eine große Rolle in der DDR spielte, während im Westen die Ausbeutung des Volkes duch Kapitalisten, Adel, Kirche, keine Rolle spielten, ja im Gegenteil, die ungerechte Gesellschaftsordung wurde als normal den Kindern propagandistisch angedreht, wie, daß es Millionäre und Obdachlose gibt, daß es Gutsbesitzer und Knechte gibt, daß es Fabrikbesitzer und Arbeitslose gibt, alles Zustände, die es in der gerechten DDR nicht gab.

In so gut wie allen DDR-Kinderzeitschriften gab es kindgerechte Geschichten über frühere Aufstände gegen die Ausbeuterklasse, über das sich Wehren des Volkes, über die Unterscheidung zwischen Gut und Böse. 

Ich habe die „Atze“ von 1958 noch einmal durchblättert und wurde, wie in fast jedem Heft, fündig. Neben den Abenteuern von "Fix und Fax", den beiden Mäusen, die ich als Kind so liebte, gab es auch eine revolutionäre Geschichte in Bildern, wo ich allerdings nur die ersten beiden Seiten eingescannt habe. Aber die zeigen schon wo es langgeht. Während die Comicserie "Fix und Fax" auch in einer westdeutschen Kinderzeitschrift hätte stehen können, wäre „Jörg reitet für die Freiheit“ in Westdeutschland in den 50er und 60er Jahren in keiner Zeitschrift erschienen. Das änderte sich dann ab 68, aber auch da nur in der alternativen Presse, die von der Masse nicht konsumiert wurde.

„Jörg reitet für die Freiheit“, eine Geschichte, die so beginnt:

Es ist wenig bekannt, daß 365 Jahre nach dem Großen Deutschen Bauernkrieg, im Jahre 1790, die Bauern großer Teile Sachsens gegen ihre Fronherren, die adeligen Grafen und Barone aufstanden. Einen Teil dieses Kampfes schildert unsere Geschichte. Sie spielt in der Umgebung der Stadt Oschatz in Sachsen.“

Die Kinder im Westen wußten nicht mal um den Großen Deutschen Bauernkrieg und daß der Fürstenknecht Luther gegen die Bauern, Juden und Hexen hetzte, in solcher Brutalität die man sogar von Hitler nicht kannte, sondern sie rannten mehrheitlich in die Kirche und die Adelsbande saß in Westdeutschland wie eh und je auf ihren Schlössern, im Gegensatz zur DDR, wo diese Typen vertrieben worden waren und die Schlösser dem Volk übereignet wurden. 

1990, dann alles retour, die große Restauration! Man kann es den dumm gehaltenen Westdeutschen nicht verdenken, wie sie denken und handeln, sie haben es nicht anders gelernt und können und wollen von ihrer Dummheit nicht weg, denn was Hänschen nicht lernte, das lernt Hans nimmer mehr! Da ist Hopfen und Malz verloren!






  

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