W a l z e
Die „Walze der Zeit“, eine Metapher, die den unerbittlichen Ablauf der langsam fließenden Zeit, der Lebenszeit, perfekt verdeutlicht.
Die Zeitwalze, einer schweren Straßenwalze vergleichbar, ebnet alle zukünftigen Ereignisse, alle erhofften und befürchteten Momente eines Lebens, unausweichlich in eine noch bevorstehende individuelle Gegenwart ein und vollendet sie. Jedes Ereignis, ob groß, ob klein, ob banal oder fundamental, in nächster oder fernster Zukunft, wird eines Tages von der langsam, aber stetig rollenden Walze der Zeit eingeholt.
Das Kind fiebert der Jugend entgegen, der Jugendliche dem Erwachsenenalter und der Selbstständigkeit, der Erwachsene erwartet die Pensionierung und der Pensionär fürchtet den Tod.
Alle Stationen lagen einstmals in weiter Ferne, kamen näher, wurden oder werden erreicht. Das schreckliche Tempo der Zeitwalze, ihre kompromisslose Konsequenz, ihre erfüllende, vollendende und vernichtende Wirkung erkennt man in der Rückschau. In der Vorschau lief die Zeit schleppend, in der Rückschau rasend schnell und in der Wirkung ist sie eine gerade Linie, die Geburt und Tod erbarmungslos verbindet.
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