In den 60er Jahren, kurz nach dem Mauerbau, da sah es ja in der DDR ganz schlecht aus mit Lektüre aus dem Westen. Selten mal kam eine Westillustrierte zu uns. Die wenigen Exemplare waren etwas ganz besonderes. Als Schüler so von 12-13 Jahren war ich begeistert von einem Beitrag in einer westlichen Illustrierten (welche das war, ist nicht mehr ersichtlich, da nur noch ein paar Seiten vorhanden). Da wurde das Privathaus des Münchner Architekten Ernst Hürlimann vorgestellt. Lange Zeit war dieses Haus auch mein Traumhaus gewesen, in seiner bauhausmäßigen Klarheit – man denke da nur an die Dessauer Meisterhäuser – und seiner gelungenen Verbundenheit von Drinnen und Draußen. Die Seiten nahm ich aus der schon arg zerlesenen Zeitschrift heraus und heftete sie in einem meiner vielen Sammelordner ab. Noch heute gefällt mir dieses Haus ausnehmend gut und ich finde dieses Haus, was Anfang der 60er Jahre gebaut wurde, moderner als das was jetzt so die Architekten entwerfen. Die derzeitige Postmoderne, mit ihrem fürchterlichen Eklektizismus, wird wohl kaum später mal als eigenständige Stilrichtung in die Architekturgeschichte eingehen.
Ja und dann, sehr viel später, die Überraschung für mich (dies wußte ich vorher nicht) – Ernst Hürlimann war, wie ich auch, Cartoonist! Dies machte ihn mir noch sympathischer! Wie meine Eltern war er ebenfalls Jahrgang 1921. Mehr über Ernst Hürlimann bei Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_H%C3%BCrlimann .
Im Scan der Umschlag eines seiner Cartoon-Bücher.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen