Scherenschnitte des Künstlers Karl Wilhelm Diefenbach, siehe meinen Blogbeitrag http://barrynoa.blogspot.com/2009/04/alte-postkarten-scherenschnitte-von.html, wurden in Massen auf Postkarten verlegt. Diefenbach ist ein Künstler dessen Werke dadurch eine ungeheure Popularität beim Volk erlangten. Aber auch andere Künstler waren aktiv auf dem Gebiete des Scherenschnitts vertreten und auch deren Werke wurden gern von den Postkartenverlagen für ihre Zwecke angekauft.
Heute möchte ich neben zwei weiteren Diefenbach-Postkarten auch noch ein paar andere Künstler des Scherenschnittes vorstellen, die leider meistens anonym blieben oder von denen nur ihr Monogramm bekannt ist, Ausnahmen: Die beiden Scherenschnitte „Letzte Rose“ und „Springendes Paar mit Hunden“ stammen von Elisabeth Forck. Die Postkarte des Scherenschnittes von Carus (Pärchen auf Bank mit Vögelchen) wurde vom Berliner Tierschutzverein, Berlin SW, Tempelhofer Ufer 36, herausgegeben, um die Vereinskasse aufzubessern. Der hübsche Scherenschnitt mit der kleinen Elfe in Fuchsien stammt von einer gelähmten Künstlerin, so der Herausgeber, der Reichsbund der Körperbehinderten e.V., Berlin N 24, Oranienburger Str. 13/14, und der Verkauf fand zugunsten dieses Vereins statt. Also nicht nur private Verleger betrieben das Postkartengeschäft, sondern auch gemeinnützige Vereine.
Um 1900 gab es noch den Beruf des Silhouettisten, der seine große Blütezeit im Biedermeier hatte. Bei diesen Künstlern konnte man seine eigene Silhouette in Auftrag geben und dann sein eigenes Konterfei in alle Welt auf einer Postkarte verschicken. Ich habe die Rückseite einer solchen Karte ebenfalls eingescannt. Auf dieser hat der Silhouettist Edwin Schubert aus der Moltkestr. 28 b1 in Leipzig seine Anschrift hinterlassen. Diese Karte ist aus dem Jahre 1900. Auf einer weiteren Karte nennt Schubert sich nicht mehr Silhouettist, sondern Silhouetteur und ist umgezogen nach Leipzig-Gohlis in die Braustr. 2,1. Das war dann zwei Jahre später, im Jahre 1902. Diese persönlichen Silhouetttenkarten zeigen oft den Scherenschnitt im Massendruck, aber auch Original-Scherenschnitte gab es auf Postkarten, so wie die obigen Karten von Edwin Schubert.
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