Samstag, 16. April 2011

Luthers Texte gegen Hexen, Juden, Bauern


In Ergänzung des gestrigen Beitrages http://barrynoa.blogspot.com/2011/04/bernhard-heeses-anhaltisches-sagen-und.html, betreffs Luthers Schuld an den Hexenverbrennungen in protestantischen Ländern (Calvin, der zweite große Reformator, befürwortete ebenfalls die Hexenverfolgung und beförderte Hexenverbrennungen) ein paar Zitate aus Luthers Texten:

„Es ist ein überaus gerechtes Gesetz, dass die Zauberinnen getötet werden, denn sie richten viel Schaden an, was bisweilen ignoriert wird, sie können nämlich Milch, Butter und alles aus einem Haus stehlen… Sie können ein Kind verzaubern… Auch können sie geheimnisvolle Krankheiten im menschlichen Knie erzeugen, dass der Körper verzehrt wird… Schaden fügen sie nämlich an Körpern und Seelen zu, sie verabreichen Tränke und Beschwörungen, um Hass hervorzurufen, Liebe, Unwetter, alle Verwüstungen im Haus, auf dem Acker, über eine Entfernung von einer Meile und mehr machen sie mit ihren Zauberpfeilen Hinkende, dass niemand heilen kann … Die Zauberinnen sollen getötet werden, weil sie Diebe sind, Ehebrecher, Räuber, Mörder … Sie schaden mannigfaltig. Also sollen sie getötet werden, nicht allein weil sie schaden, sondern auch, weil sie Umgang mit dem Satan haben.“
(Luthers Predigt vom 6. Mai 1526, WA 16, 551f. gegen die Hexen)

Daß Luther nicht nur ein übler Hexenprediger war, sondern auch in seinen Texten übelst gegen die Juden und die vom Adel unterdrückten Bauern hetzte, dies störte auch die DDR-Führung unter Honecker nicht, wie sogar Briefmarken anläßlich der Lutherehrung 1983 belegen. Daß die Nazis Luther hoch ehrten, ist verständlich, konnten sie sich doch seiner antisemitischen und deutschtümelnden Schriften ideologisch bedienen.

Luther gegen die Juden

Darum, wo du einen rechten Juden siehst, magst du mit gutem Gewissen ein Kreuz für dich schlagen und frei und sicher sprechen: Da geht ein leibhaftiger Teufel. (Weimarer Ausgabe LIII, S. 479, zit. nach Landesbischof Martin Sasse, Martin Luther über die Juden: Weg mit ihnen!, a.a.O., S. 5)

Die Juden sind junge Teufel, zur Hölle verdammt. (Erlanger Ausgabe XXXII, S. 276, zit. nach Landesbischof Martin Sasse, Martin Luther über die Juden: Weg mit ihnen!, a.a.O., S. 13)

Wenn ich einen Juden taufe, will ich ihn an die Elbbrücke führen, einen Stein an den Hals hängen und ihn hinab stoßen und sagen: Ich taufe dich im Namen Abrahams. (Tischreden, Nr. 1795)

Luther gegen die vom Adel unterdrückten Bauern

"Der Esel will Schläge haben, und der Pöbel will mit Gewalt regiert sein. Das wußte Gott wohl; drum gab er der Obrigkeit nicht einen Fuchsschwanz, sondern ein Schwert in die Hand."

Steche, schlahe, würge hie, wer da kann! Bleibst du druber tot, wohl dir! Seliglichern Tod kannst du nimmermehr uberkommen, denn du stirbst in Gehorsam göttlichs Worts und Befehls (Röm. am 13.) und im Dienst der Liebe, deinen Nähisten zu retten aus der Hellen und Teufels Banden. So bitte ich nu: Fliehe von den Bauren, wer da kann, als vom Teufel selbs!
(Martin Luther, 1525)

Keine Kommentare: