Samstag, 30. April 2011

Amputierte Natur


Was Menschen an Kopfweiden schön finden, dies ist mir schleierhaft! Ursprünglich als Nutzbaum angepflanzt um die Weidenruten bequem ernten zu können, aus denen dann Körbe und anderes hergestellt wurden, haben Kopfweiden heutzutage kaum noch wirtschaftliche Bedeutung. Nichtsdestotrotz stutzt man Kopfweiden wie eh und je und begründet das gar mit Naturschutz. Die These: Die Kopfweiden böten Unterschlupf und Lebensraum für allerlei Getier! Nun auch in absterbenden normalen Bäumen finden Tiere Lebensraum, dazu muß aber nicht rigoros ein Baum amputiert werden. Die Stümpfe sehen tatsächlich aus wie amputiert, unnatürlicher geht es kaum. Dagegen sind sogar die geometrisch geschnittenen Bäume und Hecken in den Gärten des Barock noch natürlich. Kopfweiden sind ein gut sichtbares Beispiel des unheilvollen Wirkens des Menschen gegen die Natur.

Wunderbar die große Wiese mit den blühenden Kuhblumen am Ortsrand von Priorau. Kuhblumen heißen sie mit Recht, wie die im Hintergrund die schmackhaften Kuhblumen mampfenden Kühe mir zeigten. An eben dieser Wiese steht eine solche Kopfweide, wie übrigens an vielen Stellen in Anhalt und in ganz Deutschland.

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