1980 ehrte die Deutsche Bundespost den Maler Anselm
Feuerbach (1829-1880). Er ist wohl einer der bedeutendsten deutschen Maler der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Auf vielen seiner späteren Bilder ist
„Nanna“ zu sehen, Feuerbachs Modell, Muse und Geliebte. Mit ihrem schwarzen
Haar und ihren edlen, allerdings etwas herben, Gesichtszügen war und ist sie der
Inbegriff der schönen antiken Römerin, siehe Briefmarke und Bild „Am Wasser“
(2. Foto).
Wie viele andere Maler seiner Zeit fühlte sich Feuerbach zu Rom
hingezogen und er malte meistens antikisierende Bilder, z.B. „Musizierende
Kinder von einer Nymphe belauscht“ (3. Foto) oder verschiedene Bilder die altrömischen mythologischen Szenen mit Göttern, Halbgöttern, Quellnymphen, Satyrn und Putten zu entspringen scheinen (4. Foto).
Im Alter von
einem Jahr verlor Anselm Feuerbach seine Mutter, hatte aber großes Glück, indem
er später eine sehr gute Stiefmutter bekam. Dieser war er zeitlebens sehr
verbunden und er nannte sie immer „meine liebe Mutter“. Ich lese gerade seine
Briefe an sie, die in Buchform erschienen und bis jetzt immer wieder neu
aufgelegt werden. Zwei dicke Bände sind es, die schon um 1900 die Menschen
rührten. Man fühlt sich durch das persönliche der Briefe sehr in die damalige
Zeit versetzt und kann nach der Lektüre den Maler Feuerbach viel besser
verstehen als wenn man nur seine Bilder anschaut. Dieses Reinversetzen in die
Zeit des 19. Jahrhunderts wird auch bei mir noch durch die alte Ausgabe aus dem
Jahre 1911 verstärkt, ist die doch, was um diese Zeit eigentlich nicht
mehr üblich war, auf Büttenpapier gedruckt und die Blattränder sind nicht
geschnitten, siehe Scans unten. Auch wenn nicht jeder eine solch alte Ausgabe
zum Lesen hat und eine moderne Ausgabe nutzen muß, kann ich nur jedem
Kunstfreund und geschichtlich interessierenden Leser die Lektüre von „Anselm
Feuerbachs Briefe an seine Mutter“ empfehlen.
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