Sonntag, 20. Januar 2013

Literaturtipp: „Anselm Feuerbachs Briefe an seine Mutter“






1980 ehrte die Deutsche Bundespost den Maler Anselm Feuerbach (1829-1880). Er ist wohl einer der bedeutendsten deutschen Maler der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Auf vielen seiner späteren Bilder ist „Nanna“ zu sehen, Feuerbachs Modell, Muse und Geliebte. Mit ihrem schwarzen Haar und ihren edlen, allerdings etwas herben, Gesichtszügen war und ist sie der Inbegriff der schönen antiken Römerin, siehe Briefmarke und Bild „Am Wasser“ (2. Foto). 

Wie viele andere Maler seiner Zeit fühlte sich Feuerbach zu Rom hingezogen und er malte meistens antikisierende Bilder, z.B. „Musizierende Kinder von einer Nymphe belauscht“ (3. Foto) oder verschiedene Bilder die altrömischen mythologischen Szenen mit Göttern, Halbgöttern, Quellnymphen, Satyrn und Putten zu entspringen scheinen (4. Foto). 

Im Alter von einem Jahr verlor Anselm Feuerbach seine Mutter, hatte aber großes Glück, indem er später eine sehr gute Stiefmutter bekam. Dieser war er zeitlebens sehr verbunden und er nannte sie immer „meine liebe Mutter“. Ich lese gerade seine Briefe an sie, die in Buchform erschienen und bis jetzt immer wieder neu aufgelegt werden. Zwei dicke Bände sind es, die schon um 1900 die Menschen rührten. Man fühlt sich durch das persönliche der Briefe sehr in die damalige Zeit versetzt und kann nach der Lektüre den Maler Feuerbach viel besser verstehen als wenn man nur seine Bilder anschaut. Dieses Reinversetzen in die Zeit des 19. Jahrhunderts wird auch bei mir noch durch die alte Ausgabe aus dem Jahre 1911 verstärkt, ist die doch, was um diese Zeit eigentlich nicht mehr üblich war, auf Büttenpapier gedruckt und die Blattränder sind nicht geschnitten, siehe Scans unten. Auch wenn nicht jeder eine solch alte Ausgabe zum Lesen hat und eine moderne Ausgabe nutzen muß, kann ich nur jedem Kunstfreund und geschichtlich interessierenden Leser die Lektüre von „Anselm Feuerbachs Briefe an seine Mutter“ empfehlen.      






Keine Kommentare: