Sonntag, 20. Januar 2013

Neues: Sandra Tiedtke, Direktkandidatin der Piraten für den Wahlkreis 70 (Sachsen-Anhalt)


                                               Links neben mir: Sandra Tiedtke

Zurück vom allmonatlichen Piraten-Stammtisch der Dessau-Roßlauer Piratenpartei im Bauhaus-Café. Hauptsächlichster Diskussionspunkt war die gestrige Wahl des Direktkandidaten für den sachsen-anhaltischen Wahlkreis 70 (Dessau – Wittenberg) zur Bundestagswahl in diesem Jahr. Erwartungsgemäß errang die Dessauerin Sandra Tiedtke das Vertrauen der Parteibasis im Wahlkreis 70, sogar mit sagenhaften 100 %. Dies klingt ein wenig nach DDR, wo Wahlergebnisse von 99,8 % an der Tagesordnung waren, aber die 100 % für Tiedtke sind schnell erklärt. Es gab keinen Gegenkandidaten und von den über 100 Mitgliedern der Piratenpartei aus Dessau-Roßlau, Wittenberg, Coswig usw. nahmen nur 6 an der Wahl teil, daher die 100 %. Der Wahlkampf in unserem Gebiet kann nun seitens der Piraten beginnen, allerdings müssen auf dem Landesparteitag Sachsen-Anhalt der Piraten Anfang März in Dessau erst noch die Listenkandidaten gewählt werden. Die Landesliste ist ja bekanntlich bei kleinen Parteien wichtiger als das Direktmandat, da so gut wie nie ein Direktkandidat einer kleinen Partei je ein Direktmandat errang. Wer mehr über die Person Sandra Tiedtke wissen möchte, der schaue mal auf http://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Sandra_T

Was mir bei Sandra gefällt, das ist ihre anarchistische Weltanschauung (nach eigenen Angaben 64 %), zu hinterfragen wären ihre Angaben von 32 % kommunistisch. Da nehme ich aber an, daß sie damit nicht einen Kommunismus á la DDR meint, der war ja auch weder Sozialismus, geschweige denn Kommunismus, sondern kleinbürgerlicher Sozialfaschismus. Persönlich kennen gelernt habe ich Sandra Tiedtke am 6. Januar diesen Jahres, siehe das Treffen mit ihr im Blogbeitrag: http://barrynoa.blogspot.de/2013/01/dreikonigstag-treffen-mit-fuhrenden.html. Bleibt zu hoffen, daß sie sich der Sorgen und Nöte des Volkes annimmt, wenn sie in den Bundestag gewählt werden sollte. 

Es gibt ja leider Tendenzen in der Gesamtpartei aus der fortschrittlichen linken Partei eine liberale Partei zu machen, die so zwischen Grünen und der FDP anzusiedeln wäre. Das honorieren natürlich die Wähler nicht, wie die Hochrechnungen der Niedersachsen-Wahl zeigen, wo die Piraten aufgrund ihres bürgerlichen Kurses nicht in den Landtag kamen und von den Wählern mit 2,1 % abgestraft wurden. Kein Wunder, denn schaut man sich Werbespots der niedersächsischen Piraten an, dann meint man einen zweiten Aufguß der Grünen, garniert mit ein wenig liberalen Ansichten, vor sich zu haben, siehe http://www.youtube.com/watch?v=ZfaDy05UvhQ. Daß so ein bourgeoiser Kurs die fortschrittlichen Wähler abschreckt, die sich noch bis vor kurzem für die Piraten begeisterten, dies ist klar, dies habe ich schon in einem früheren Beitrag kommen sehen, siehe  http://barrynoa.blogspot.de/2013/01/die-piratenpartei-am-scheideweg.html

Was auch „piratige“ Bürger abschreckt, das ist, daß die Piratenpartei scheinbar an neuen Mitgliedern kaum interessiert ist, kleine Grüppchen machen bei den Piraten Politik und Neuzugängen werden ellenlange Wartezeiten zugemutet, da die Claims schon abgesteckt sind, wie schon bei den großen Parteien. Wie kann es sonst sein, daß Mitgliedsanträge wochenlang nicht bearbeitet werden, wie ich mitbekam. Dies sollte sich eine Partei, die derzeit nur so wenige Mitglieder hat, sich eigentlich nicht leisten können.   

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