Donnerstag, 24. Januar 2013

Tod "meiner" kleinen Brandmaus





Die meisten Blogleser freuen sich immer wenn ich einen Beitrag über Tiere im Blog habe und sei es auch nur über Begebenheiten, die eigentlich nicht des Schreibens wert sind, da unspektakulär. Unser Leben ist aber nun mal auch alltäglich und oft werden die kleinen Dinge in unserer hektischen und nach Sensationen dürstenden Zeit nicht beachtet. Erwin Strittmatter, mein großes literarisches Vorbild, lehrte mich auch die kleinen Dinge zu achten (http://barrynoa.blogspot.de/2009/05/kleine-dinge-am-wegesrand.html , http://barrynoa.blogspot.de/2012/08/annette-leos-schmahschrift-gegen-erwin.html ), da man durch sie sehr gut die große Welt besser verstehen kann. 

„Kleine Maus am Haus“ war so ein Beitrag, der sich einer kleinen Begebenheit zuwandte (http://barrynoa.blogspot.de/2013/01/kleine-maus-am-haus.html) und wie ich an meiner Leserzugriffsstatistik sehen konnte, gern gelesen wurde, jedenfalls mehr als manch kunstwissenschaftlicher Beitrag. 

Jeden Tag freute ich mich, wenn ich die kleine Brandmaus sah und ich sah sie immer öfter, denn sie schien sich kaum weg bewegt zu haben von "ihrem" Sessel mit all den tollen Futterschätzen. Scheu war sie natürlich und kaum nahm ich aus den Tüten Futter für die Vögel, dann war sie schwuppdiwupp vom Sessel und aus meinem Blickfeld verschwunden. Da ich nicht wollte, daß sie in die Futtertüten kraucht oder dort Löcher rein nagt, hatte ich ihr einen kleinen Futternapf hingestellt, dort bekam sie jeden Tag ihr Mäusefutter rein. Und daß sie daraus fraß, sah ich wenn ich das Futter kontrollierte. 

Ich nahm nun an, die kleine Brandmaus würde gut über den Winter kommen, da gut versorgt, doch da mußte ich mich leider täuschen. Heute früh stapfte ich durch den Schnee des winterlichen Gartens um den Vögeln ihr Futter zu bringen, was ich unbedingt machen muß, denn kaum ist es hell, sitzen alle möglichen Vögel schon auf den Bäumen und warten, daß ich endlich komme. Allen voran das Rabenpärchen, welches seit ein paar Jahren bei mir beheimatet ist und die absolut nicht mehr scheu sind, ganz im Gegenteil, bis auf drei Meter kann ich an sie heran, wenn ich langsam auf sie zugehe und sie anspreche. Ja, und da sah ich sie im Schnee, ca. 2 Meter von der Vogelfutterstelle entfernt, „meine“ kleine Brandmaus – tot! 

Sie war schon steif gefroren, muß also in der Nacht gestorben sein. Was die Todesursache war, ob sie von einer Katze verschleppt wurde oder ob sie eines anderen Todes starb, das weiß ich leider nicht. Auf jeden Fall war der Fundort sehr weit weg von ihrem Aufenthaltsort, den sie nicht nötig hatte zu verlassen, also tippe ich doch sehr auf eine Begegnung mit einer Katze. Die Katzen die ich in der Nachbarschaft habe, sind Tiere, die so eine Maus nur töten aber nicht fressen, dies weiß ich leider nur zu gut von jungen Vögeln die von Katzen erst getötet und dann achtlos liegen gelassen wurden. 

„Unverhofft kommt oft“, so heißt es im Volksmund, und der Tod ist schon ein ungerechter Geselle, gestern erst freute sich die kleine Maus ihres Reichtums (Futtervorräte) und heute ist alles fini, welch eine Analogie zu menschlichem Leben. 

Fotos: 
Schön sieht die Maus noch im Tode aus, mit ihrem rehbraunen Fellchen und dem schwarzen Rückenstrich - Ratte Albino beäugt neugierig die tote Brandmaus    

Keine Kommentare: