Dienstag, 22. Januar 2013

Widerliche Wisentjagd im 21. Jahrhundert


Jäger sind doch eine Spezies Mensch vor der man nur Abscheu empfinden kann. Merkwürdigerweise hat ein Jäger in der Gesellschaft hohes Ansehen. Um wieviel moralischer ist doch eine Prostituierte als so ein Jäger oder so eine Jägerin, wird aber von der Gesellschaft mißachtet. Daran sind die Kirchen nicht unwesentlich schuld, Prostitution wird als Sünde gebrandmarkt, wohingegen man für Jäger sogar spezielle Gottesdienste abhält (Hubertusmessen). 

Daß diese Typen so einen Tötungstrieb in sich haben, daß sie sogar Tiere erlegen müssen die kurz vor dem Aussterben stehen, dies zeigen die Jagden auf den seltenen europäischen Wisent in Polen und Weißrußland. Für viel Geld kaufen sich auch deutsche Jäger eine Lizenz für den Abschuß eines Wisents. 

Der Wisent war früher in ganz Europa und im westlichen Asien heimisch. Über Jahrhunderte wurde er stark bejagt und in Europa so gut wie ausgerottet. Der letzte europäische Wisent wurde 1919 erschossen und der letzte freilebende Wisent überhaupt 1927 im Kaukasus. Alle jetzt in Polen und Weißrußland wieder lebenden Wisente stammen von nur 12 in Zoos gehaltenen Wisenten ab, die 1946-1952 ausgewildert wurden (polnisch-weißrussisches Grenzgebiet). Über den Wisent: http://de.wikipedia.org/wiki/Wisent und hier eine widerliche Jagdseite mit Foto eines Abschusses eines so wunderbaren seltenen Tieres: http://www.jagen-heute.at/auslandlesen.asp?RECORD_KEY=ID&ID=185

Im Dessauer Antikhandel Neumann (http://antikhandelneumann.npage.de) wird eine große Meissener Porzellanfigur eines Wisents angeboten. Solch große Stücke sind generell selten, da sie sich schlecht brennen lassen, aber diese Figur ist außerdem interessant, da sie von dem bekannten Künstler Erich Oehme (1889-1970) stammt (signiert!). Oehme schuf diese sehr naturalistische  und ausdrucksstarke Figur 1937, sie zeigt den Wisent-Stier „Benno", ein Wisentbulle aus einem Zoo. Wenn ich mir die Figur so anschaue, dann bin ich begeistert, daß Oehme das Wesen dieses Tieres so gut getroffen hat, trotz der Mächtigkeit eine große Gutmütigkeit ausstrahlend. 

Es ist traurig, daß solche Tiere von den größten Raubtieren auf Erden, den Menschen, fast ausgerottet wurden und daß es heute, wo es absolut keine Notwendigkeit mehr gibt so ein Tier des Nahrungserwerbs wegen zu jagen, immer noch Menschen gibt, die sich daran erfreuen solch ein edles Tier zu töten.  

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