Freitag, 29. Juli 2011

Altes: Urlaub in Schmalzgrube (Erzgebirge) im Jahre 1956


An den Urlaub 1956 kann ich mich noch gut erinnern. Er führte mich als 5jährigen mit meinen Eltern ins Erzgebirge, in den kleinen Ort Schmalzgrube bei Jöhstadt. Schön die weiten Blicke in die Landschaft, siehe kleines Foto im ersten Scan unten, wo ich zusammen mit meiner Mutter in sanfter Wiesenberglandschaft stehe! Schmalzgrube hatte den Vorteil neben dunklen Wäldern (kleines Foto im zweiten Scan, ebenfalls meine Mutter und ich), auch sanfte Wiesen zu bieten, die einem das Gefühl von Freiheit vermitteln.

Gewohnt hatten wird damals in dem Ferienheim „Erzgebirgshof“ (siehe Postkarten), einem schlichten aber gemütlichen Ferienheim, welches eigentlich mehr eine größere Gastwirtschaft mit Pension war. Die abgebildete Postkarte schrieb mein Vater (Vater ist im dritten Scan auf dem kleinen Foto in der Mitte zu sehen) an seinen damaligen Betrieb, das Großhandelskontor Textilwaren Dessau. Wir waren nicht die einzigen aus diesem Betrieb die dort Urlaub machten, sondern Vaters langjähriger Fahrer Herr Hochmuth (dritter Scan, kleines Foto links) war mit Frau und Kind auch dort. Das war insofern eine schöne Sache, daß neben der Gesellschaft für uns auch das Auto mit dort war und wir dann schöne Ausflüge machen konnten.

Vater hatte in seinem Leben nie die Fahrerlaubnis gemacht, hatte dadurch aber den Vorteil als Mann der Wirtschaft gefahren zu werden. An dieses Auto auf den Fotos kann ich mich aber nicht mehr erinnern, später war es immer ein Wartburg den mein Vater zur Verfügung hatte und Herr Hochmuth war lange, lange Jahre sein Fahrer. Mit ihm und seiner Frau bestand eine nette Freundschaft. Es war also kein Verhältnis "Chef und Untergebener" was mein Vater da pflegte, solche obrigkeitlichen Allüren lagen ihm nicht, dies ganz im Gegenteil zu seinem späteren Nachfolger, einem kleinen pseudoroten Diktator. Die 50er und 60er Jahre waren ja auch noch nicht so von Opportunisten in Politik und Wirtschaft in der DDR besetzt, sondern oft von selbstlosen Idealisten. Die widerlichen kleinbürgerlichen Cliquen, die hauptsächlich ihre persönlichen Pfründe im Auge hatten, die mit ihrem verlogenen Getue den Sozialismus pervertierten, waren damals weitgehend noch in den Startlöchern.

Die alten Urlaubsfotos hatte ich mir lange nicht angesehen und besonders freute ich mich die alten Bekleidungsstücke unserer Familie mal wieder zu sehen. Selbstverständlich sind etliche davon noch existent, dafür sorgte ich schon in späteren Jahren. Warum sollte man solche Erinnerungsstücke wegschmeissen, die Bekleidungsstücke nun halt auch mal sind? Wichtig ist bloß, das alles ordentlich archiviert wird und das ist bei uns immer der Fall gewesen. In einer kleinen Wohnung ist dies natürlich nicht möglich, dazu braucht man schon ein Haus mit möglichst vielen Räumen und Nebengelaß.      

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